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Zwischenruf: VIELEN Dank. Und ein noch größeres Dankeschön für die spannenden Kommentare, Überlegungen und Links!

Columba hat in einem früheren Beitrag vom Pflanzen eines Pfirsichbaums berichtet - das hat mich an "Setzlinge" erinnert und an das Gedicht von Nazim Hikmet "... damit Du noch als uralter Greis zum Beispiel Olivenbäume pflanzt, nicht, um den Kindern sie zu hinterlassen, sondern weil Du dem Tod nicht glauben willst, ihn dabei fürchtend, und nicht wenig. Aber das Leben auf der Waage überwiegt."

So wie das Leben überwiegt (bis es verlöscht), überwiegt Realität, nicht mediale, sondern erlebte, überwiegt die Wahrheit die Lüge. Diese immer wieder zu suchen und Erkanntes auszusprechen, scheint mir der einzige Weg.

Worin wir heute feststecken, begann nicht mit Corona, es begann schleichend sehr viel früher - Mausfeld hat das wunderbar analysiert - Es geht immer um Macht und ihre Mehrung, die nur mit "Lämmern" möglich ist.

Das erste, wirklich gefährliche schwarze Schaf der neueren Zeit war Assange + Wikileaks - und in der Art und Weise, wie sie zuschlagen, spürt man die Angst, woraus sich die Entschlossenheit speist, die Herde "noch besser"zu hüten, genauer gesagt darauf einzuprügeln, damit sich so was nicht wiederholt.

Aber wenn der belgische Psychologe Desmet recht hat, dann sind ca 30 Prozent (aus den unterschiedlichsten Gründen) nicht "hütefähig", weitere 30% lieben das Herdendasein (darunter viele "Intelektuelle") und 40 % latschen mit, aber hören zu, was von beiden Seiten auf sie "einblökt". Desmet führte weiter aus, dass eine erfolgreiche Eliminierung der bockigen 30% aus der Herde nur dazu führt, dass sich der Rest der Herde dann gegenseitig zugrunde richtet. Die bockigen Lämmer sind, folgt man Desmet, der Schutz der Herde und mir scheint, die Zahl der bockigen Lämmer steigt...

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Vielen Dank wieder für diesen Artikel. Für einen ganz konkreten Fall einer Betroffenen ist auch die Erwähnung der Ärztin darin für mich sehr hilfreich gewesen. Vielleicht kann sie uns helfen. Ansonsten lese ich sehr gern auch sämtliche Kommentare hier, die dem jeweiligen Beitrag entsprechend sehr fundierte Ergänzungen beisteuern. Allen Kommentatorinnen und Kommentaren hier sei Dank. Dass man für journalistische Inhalte bereits PR-Agenturen beschäftigt, wundert mich überhaupt gar nicht. Seit Jahren habe ich zunehmend den Eindruck, die Politik nimmt immer mehr Marketingcharakter an. Und die Medien folgen dieser - ja kann man es Direktive nennen? Gregor Gysi hat das für die Seite der Politik in einem Interview bestätigt, in dem er beschrieb, dass nach Beschlüssen immer in die Runde gefragt würde: Und wie wollen wir das den Wählern verkaufen? Er warnte, dass ja die Menschen dafür ein feines Gesprür haben, dass ihnen etwas verkauft werden solle, und das Misstrauen in die Politik nicht umsonst so zugenommen habe. Für mich ist die enorme Intransparenz und deutliche Unvernunft einiger politischer Entscheidungen, die unaufgelöste und nur mit weiteren Marketingformeln umnebelte Widersprüchlichkeit und mangelnde Differenziertheit, um nicht zu sagen zunehmende Unvernunft kaum mehr nachvollziehbar. Ich kann kein Bemühen um inneren und äußeren Frieden erkennen, im Gegenteil wurden Bevölkerungsgruppen gegeneinander ins Feld geschickt, waren also die Ungeimpften schuld, so wie jetzt die "Putinversteher und Lumpenpazifisten" Schuld am Fortgang des Krieges sein sollen. Das mutet mich an wie eine verrückte Schuldumkehr. Solch einer Polemik sollte die Politik und sollten auch die Medien eigentlich entschieden Grenzen setzen.

Wir haben doch alle ein Gedächtnis und können uns erinnern, wie Entscheidungen anfangs begründet waren, wie Entwicklungen sich vollzogen haben und wie sie jetzt neu gedeutet und begründet werden - ich denke an die Impfpolitik, aber in der tat erkenne auch ich deutliche Parallelen zum Umgang mit dem Krieg derzeit und der fehlenden öffentlich diskutierten Analyse der kompletten Interessens- und Problemlage, die zu diesem Krieg führte. Und auch das find eich bei der Covid-Politik wieder - welche Prozesse, Versäumnisse und Interessen gar führten dazu, dass wir jetzt mit der Pandmie da stehen wo wir gerade stehen. ich würde wieder Vertrauen entwickeln können, wenne s diese tiefgreifenden Problemanalysen gäbe, getragen von einer offenen kritischen öffentlichen Debattenkultur.

Ich erlebe keine Vermittlung der Widersprüchlichkeiten, keine Eingeständnisse, keine Aufklärung, sondern wird so getan, als habe es Fehler und Irrtümer nie gegeben. Als befände sich die regierende Politik in einem Kontinuum des Rechthabens. Soweit ich las wurden sogar die Ergebnisse der jetzt eingesetzten Prüfkommission der Covid-Maßnahmen kleingeredet. - Das ist gefährlich. Und es erinnert mich vieles lange schon an die Zeit vor 1989 in der DDR.

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Übrigens, die gleiche Art des Umgangs sieht man beim Thema Palästina und Israel. Das konnte man gerade aktuell bei der Documenta sehen und jetzt wird sogar schon das Haus der Kulturen der Welt und das Einstein Forum in Potsdam in dieser Weise angegriffen, die eine fast innerjüdische Veranstaltung zum Thema 'Hijacking Memory' gemacht haben. Dazu sehr interessant diese Artikel https://www.medico.de/blog/es-geht-um-anerkennung-18706 https://www.medico.de/blog/holocaust-und-weltgedaechtnis-18713

oder auch die Artikel und Interviews von Moshe Zuckermann, der gerne von "arischen" Antideutschen als Antisemit verunglimpft wird.

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Danke liebe Columba. Die Links sind sehr interessant, gute Beiträge.

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Da gibt es gerade auch einen guten Artikel von Georg Diez in der TAZ, die sonst fleißig mit am Hetzen ist, bei allen 3 Themen, liebe Jana Weinert.

https://taz.de/Kontroverse-um-die-Documenta15/!5865715/

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Der letzte Satz ist so essenziell, weil er für das dramatische Defizit an kritischer Öffentlichkeit in unserer Zeit steht. Journalisten girierten sich in der Corona-Krise häufig wie Regierungssprecher oder Anhänger schwarzer Pädagogik, statt sich um eine kritische Bestandesaufnahme politischer Maßnahmen und deren Wirkungen zu bemühen.

Kritische Fragen - ob vom Taxifahrer oder Wissenschaftler - waren und sind nicht erwünscht. So gipfelte eine Sendung von Lanz, als Prof. Kremsner den russischen Impfstoff gegen Covid lobte, im Kommentar des Moderators "Putins Zeug". Nur eine Episode, aber ein Hinweis auf die Qualität des Diskurses.

Leitmedien mögen keine Kritik an ihren Journalisten, nur konsequent dass auch auf Facebook die Kritik deutlich eingeschränkt wird, nachdem Journalisten dies immer wieder gefordert hatten. Sie wollen zwar den Diskurs formen, aber in ihrer Rolle nicht hinterfragt werden. Bei Facebook entscheidet nun die Krake selbst, was richtig oder falsch ist und sorgt so zielstrebig für die Einengung des Debattenraums. Ein Schritt, den man als Zensur bezeichnen sollte.

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"So gipfelte eine Sendung von Lanz, als Prof. Kremsner den russischen Impfstoff gegen Covid lobte, im Kommentar des Moderators "Putins Zeug". Nur eine Episode, aber ein Hinweis auf die Qualität des Diskurses."

Ja, genauso siehts aus. So sieht eine rationale Diskussion über die Qualität von Impfstoffen im deutschen Fernsehen im Jahr 2022 aus. Putins Zeug, an Inhaltslosigkeit, Dummheit und Argumentlosigkeit nicht zu überbieten.

Eine ganz ähnliche Episode, die Geschichte der Turbine von NS 1. Was ist da alles für ein Unsinn geschrieben worden. Die einzige Aufgabe der Medien wäre folgende, was ist das für eine Turbine, wieviel davon gibt es, welche konkreten Aufgaben haben sie. Wer wartet sie in welchem Zyklus, und was passiert wenn X dieser Turbinen nicht in Betrieb sein können.

Das würde ich Berichterstattung nennen.

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Genau so ist es. Viele Einzelbeispiele zeigen, es geht nicht um Episodisches, nicht um Einzelfälle, sondern um sehr grundsätzliche Fragen. Genau gesagt, es geht um Deutungshoheit, die wollen unsere Alpha-Journalisten zementieren. Da hilft dann auch eine 'Task Force für strategische Kommunikation', dafür werden Kritker aus den eigenen Reihen aussortiert (u.a. Claudia Zimmemann, Christoph Hörstel) und PR-Agenturen beschäftigt (berühmt Hill & Knowlton).

Die 'Ständige Pulikumskonferenz' von Müller, Bräutigam und Klinkhammer belegen mit zahlreichen Beispielen, dass gerne einmal als "unabhängige Experten" transatlantische Think-Tanks und Geheimdienste in den Öffentlich-Rechtlichen Sendern eingesetzt werden. Das Publikum soll's schlucken...

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Ja, es wird fleissig aussortiert.

Gesperrt, Entfinanziert, verleumdet.

Paradebeispiel, Ulrike Guerot, man muss inhaltlich nicht alles teilen was sie sagt, aber sie hat jedes Recht das zu sagen was sie sagt.

Eine Sendung bei Lanz, die aufschlussreich ist.

Im Endeffekt, der Versuch einer medialen Vernichtung.

Gegen das Grundgesetz, und gegen jeden Rundfunkstaatsvetrag in diesem Land.

Aber genau das passiert.

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Meines Erachtens hat die gesamte Corona-Politik System. Dazu kann ich nur Thomas Röpers Buch „Corona Inside“ empfehlen und um Unterstützung des Vereins Ärzte und Ärztinnen für individuelle Impfentscheidung werben. Und Aufklärung tut Not! Dazu trägt Dein Blog, liebe Petra, bei. Tausend Dank!

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Ich habe heute noch lange nachgedacht über den Beitrag zur Corona Politik, das ist alles richtig, andererseits, das Problem scheint mir noch deutlich größer.

Ich sehe ein Land, und eine EU, die in eigentlich allen Bereichen in die völlig falsche Richtung läuft.

Ein Land mit desolaten Schulen, mit einem hochgradig privatisierten Gesundheitswesen, mit dysfunktionalen Verwaltungsstrukturen, mit einer Energiepolitik die weltweit belächelt wird, mit dem "Zitat: besten Niedriglohnsektor der Welt", mit einer eifernden Presse die eher Aktivismus betreibt als sich um ihre Arbeit zu kümmern.

Dafür ein Sondervermögen von 100 Milliarden für die Bundeswehr, und, gerade gehört, im Deutschlandfunk, die Möglichkeit einer europäischen atomaren Bewaffnung.

2 kleine Beispiele aus dem Leben, ein ehrenamtlicher Katastrophenhelfer aus dem Ahrtal, der den staatlichen Strukturen die Meinung geigt, ein Jahr nach dem Hochwasser hat sich NICHTS geändert in den staatlichen Abläufen, wohlgemerkt, Katastrophenhilfe in Deutschland ist Ehrenamt.

Auf eine Frage an die Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums im Hinblick auf die Situation der enormen Hitzewelle, sie verkündete, das das Ministerium eine Webseite entwickelt hätte, dort könnte man sich Informationen besorgen.

Und die Frage die ich habe, ist das alles nur staatliche Dummheit?

Hat das System?

Welche Politiker haben wir?

Und, warum scheint das niemanden zu interessieren?

Dies Frage stelle ich mir.

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Vielen Dank für den Artikel!

Ja, man ist ratlos angesichts der Zustände, es gibt durchaus Informationen. Aber sie werden auf, für mich, rätselhafte Weise nicht zur Kenntnis genommen. Na ja, eigentlich kein Wunder angesichts der Politik und ihrer Akteure, da ist von rationalen Entscheidungen kaum jemals die Rede, umso mehr von irgendeiner Haltung, streng ideologisch, und lautstark verbreitet in unseren Medien, eine giftige Gemengelage. Aber, der gesamte Komplex Corona erinnert mich ja nun stark an das momentan laufende Stück Ukraine. Mit ganz ähnlichen Verhaltensweisen, medialem Dauerfeuer, und einer Vielzahl von Kommentaren unserer Politiker bei denen man sich fragt ob sie jemals ernsthaft nachdenken. Mit ganz wenigen Ausnahmen.

Und angesichts dieser großen Komplexe der letzten Jahre kommt man schon auf den Gedanken, wem nützt das ganze eigentlich?

Wirklich sinnvolle Lösungen gibt es ja im Grunde seitens der Politik nicht.

Schönen Gruß!

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In diesem Zusammenhang finde ich es auch bezeichnend, wie mit möglichen Behandlungen und Medikamenten umgegangen wurde/wird. Verboten, Informationen gelöscht oder diffamiert.

Interessant ist da das Beispiel Artemisia annua, das in Afrika erfolgreich als billige Volksmedizin erfolgreich gegen Malaria eingesetzt wird und die auch als antivirales Mittel gegen Covid verwendet wurde/wird.

Die Pharmaindustrie und die ihr zuarbeitenden Politiker kämpfen einen nicht selten mörderischen Kampf dagegen, damit sie ihre schnell Resistenzen erzeugenden Medikamente und Impfungen in die Menschen bringen können.

Dazu ein interessanter Artikel auf Multipolar

https://multipolar-magazin.de/artikel/eine-pflanze-als-corona-heilmittel

Ebenso empfehlenswert ist der Film Das Fieber dazu https://www.dasfieber.com

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Was Sie so gut beschreiben, Frau Erler, ist letztlich ein Massenwahn. Wurde er von oben induziert, um die westliche Welt in eine Social Credit Dystopie zu zwingen? Oder ergibt sich der Massenwahn aus der Entfremdung unserer Eliten von der physischen Welt, aus ihrer Geschichtsvergessenheit und ihrer Hybris? Ich weiß es nicht. Ich bin aber optimistisch, dass Norbert Häring, der die erste These vertritt, recht hat. Er ist vom Bauernhof und vergleicht die jetzige Situation mit dem Moment, wenn man die Stiere aus ihrer Umzäunung lässt. Bis dahin ist alles unter Kontrolle. Aber beim Besuch, sie auf eine neue Weide zu treiben, kann alles passieren. Und da genau sind wir.

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Danke für die Infos. Die Corona-Krise muss (!) aufgearbeitet werden.

Warum vertraut immer noch der Großteil der Bevölkerung Politikern und sog. Leitmedien?

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Leider werden die Protagonisten daran keinerlei Interesse haben, weder die Medien, noch die Politik, und auch nicht die Pharmakonzerne.

Solange all diese Dinge der Mehrheit der Menschen offensichtlich vollkommen egal ist, wird sich daran vermutlich nichts ändern.

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