Zur Corona-Politik: Wahn und Wirklichkeit
Im dritten Jahr der Pandemie - mehr Fragen als Antworten
Rückblick:
Anne Spiegel verlor ihr Amt als Bundes-Familienministerin, weil sie als amtierende Umweltministerin in Rheinland-Pfalz angesichts der Flutkatastrophe versagte. Sie war in den Familienurlaub gefahren. In einer persönlichen Erklärung gab sie Gründe dafür an. Die Corona-Politik hatte schwer auf ihrer Familie gelastet.
Im ersten Job war Frau Spiegel die Ministerin für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz in Rheinland-Pfalz. Damals fragte ich mich, wie Anne Spiegel ihr Amt als Politikerin und zuständige Ministerin verstand. Im familiären Kreis erlebte sie die katastrophalen Folgen einer Anti-Corona-Politik, und was tat sie dagegen?
Laut Malu Dreyer war sie eine „exzellente“ Familienministerin, und so wird das wohl auch Olaf Scholz gedacht haben.
Worin bestand ihre Exzellenz? Hatte sie bei der Ausarbeitung der Pandemiepolitik als rheinland-pfälzische Familien- usw. Ministerin eine Stimme?
Am 26. Mai 2020 sandte Frau Spiegel einen Sprechvermerk an den zuständigen Landtagsausschuss.
Wer die ersten zwei Absätze liest, erkennt, dass Frau Spiegel zwei Dinge durcheinanderwarf: Die Pandemie und die politische Reaktion auf die Pandemie.
Frau Spiegel war offensichtlich klar, dass große Probleme aus der gewählten Corona-Bekämpfungsstrategie entstanden. Aber im Dokument findet sich nicht ein einziger Hinweis, dass sie in der Debatte um die richtige Corona-Strategie auf die verheerenden Folgen für Eltern, Frauen, Kinder und Jugendliche, Familien und Verbraucher sowie Zuwanderer auch nur aufmerksam gemacht hätte. Sie setzte sie als gegeben voraus.
https://dokumente.landtag.rlp.de/landtag/vorlagen/6593-V-17.pdf
Frau Spiegel war insofern eine typische Mitläuferin einer vermeintlich alternativlosen Pandemiepolitik, die mit dem Anspruch, Menschenleben zu schützen, das Leben vieler Menschen miserabel machte, einschließlich das ihrer eigenen Familie.
Frau Dr. Birx wiederum gehörte zu den Architekten der Corona-Bekämpfungsstrategie in den USA. Sie hatte sehr viel mehr Einfluss auf die pandemiepolitischen Grundentscheidungen in den USA als Frau Spiegel in Deutschland. Die einzige Parallele ist, dass Dr. Birx die von ihr selbst verfassten Corona-Regeln für 50 Stunden übertrat, als sie deren verheerende Wirkungen in der eigenen Familie sehen musste.
https://www.bbc.com/news/world-us-canada-55419954
Das Faszinierende ist, dass in ihrem Erinnerungsbuch an ihre Zeit im Weißen Haus dieser Vorfall, der zu ihrem Rücktritt führte, nicht vorkommt, sie aber Längen darauf verwendet, zu erklären, warum diese (ihre) Strategie die richtige war. Dr. Birx war (ist) unzweifelhaft von einer Mission erfüllt: Sie wollte Leben retten. Aber wissenschaftliche Erkenntnisse und Theorien, die nicht der eigenen Sicht entsprachen, wischte sie weg.
Was das alles mit ihr und aus ihr machte, beschrieben zwei sehr kritische Rezensionen ihres Werkes (auf Deutsch vorhanden)
sowie
https://brownstone.org/articles/deborah-birxs-guide-to-destroying-a-country-from-within/
Wer die dort zitierten Buch-Passagen liest, blickt in Abgründe.
Das eigentlich Besorgniserregende ist, dass im Frühjahr 2020 in den allermeisten Ländern nicht auf die Pandemie reagiert wurde, wie es bisherige Erfahrungen/ wissenschaftliche Einsichten nahelegten, sondern so, wie es Frau Spiegel hinnahm und Dr. Birx für richtig hielt.
Von allen denkbaren Maßnahmen wurden ausgerechnet die gewählt, von denen man mit Sicherheit wusste, dass der wirtschaftliche und soziale Schaden immens sein würde. Dafür fehlt bis heute eine schlüssige Erklärung.
Dass sich die pandemiepolitischen Strategen in vielen Ländern komplett verrannten, ist längst ein offenes Geheimnis. Wenn eine Viruswelle (mutiert) nach der anderen über uns hinwegrollt, ohne ein Ende in Sicht, dann lief und läuft etwas grundfalsch.
(Der Bericht der Expertenkommission hat zu vielen pandemiepolitischen Maßnahmen deutliche Fragezeichen gemacht.)
Es gibt inzwischen so viele Studien, die pandemiepolitische Annahmen widerlegen, so viele Studien, die neue und teilweise auch äußerst beunruhigende Erkenntnisse zu mRNA-Impfstoffen präsentieren (nur auf die hat sich die Wissenschaft gestürzt).
Es gibt Realdaten, die unter anderem die große Frage aufwerfen, ob wir uns mit der massenhaften Impfung (durch den Einschluss von Kindern, Jugendlichen und sonst gesunder jüngerer Erwachsenen) nicht auf einen gefährlichen Irrweg begeben haben.
Realdaten der Pandemieentwicklung in Israel, Dänemark und Japan zeigten schon um die Jahreswende, dass trotz der verhältnismäßig milden Omikronvariante die Opferzahlen auf Höchststände im ganzen Pandemieverlauf stiegen.
Wieso war das in diesen Ländern so, aber nicht in Deutschland oder Großbritannien?
Cuba, Haiti und Portugal haben in etwa die gleiche Einwohnerzahl. Zwei der drei Länder haben auch annähernd gleiche klimatische Bedingungen. Cuba und Portugal sind Hochimpfgebiete, die Impfquote auf Haiti ist jammervoll niedrig. Die Impfstoffe, die Cuba und Portugal verimpften, waren verschieden.
Wieso hat Haiti bisher die Pandemie bei weitem am besten überlebt, während Portugal von allen drei Ländern wiederum die meisten COVID-Toten zu beklagen hatte?
https://coronavirus.jhu.edu/region/portugal
Ist das ein Effekt der sehr günstigen Altersstruktur Haitis (nur etwa 5% Menschen über 65)? Und wenn ja, was lernen wir daraus? Hat es etwas damit zu tun, dass es nur auf Haiti Malaria gibt und demzufolge dort massenhaft anti-virale Medikamente zum Einsatz kommen? Oder ist Haiti nur zu schwach, seine Covid-Toten korrekt zu erfassen?
Was ist in der kanadischen Provinz Manitoba los? Im Mai 2022 starben dort verhältnismäßig mehr Menschen an COVID, die geboostert waren (figure 5). Da diese aber in der Regel älter sind, haben die Behörden diesen Faktor rausgerechnet. Danach hatten doppelt Geimpfte das höchste Sterberisiko; das der Ungeimpften und der Geboosterten war gleich (figure 6).
https://www.gov.mb.ca/health/publichealth/surveillance/covid-19/index.html
Praktischerweise hat das RKI seine Berichterstattung verändert und weist den Impfstatus von Hospitalisierten und Verstorbenen nicht mehr aus. Keine Daten – keine Fragen.
In England gibt es signifikante Übersterblichkeit (16% gegenüber Vor-Corona-Zeiten). Keiner weiß, warum. Mit COVID ist sie nicht erklärbar. War es mangelnde Gesundheitsvorsorge oder eine ungesunde Lebensweise während des Lockdowns, die nun nachwirken? Spielen Stress und Depression eine Rolle? Könnten auch verdeckte Impfschäden dazu beigetragen haben? Die Briten wollen das nun untersuchen.
In Deutschland meldet das Statistische Bundesamt aktuell, alles wäre Corona-bedingt. Im vergangenen Herbst war es definitiv anders.
Es ist - wie man in Thüringen sagt - so klar wie Kloßbrühe: Wenn wir keine Daten haben, weiter ohne intellektuelle Neugier und wissenschaftliche Skepsis agieren, werden wir enden wie die Idioten: Die machen immer das Gleiche und denken, das Ergebnis würde dadurch anders.
Mich bewegt, warum der Bundesgesundheitsminister glaubt, wir würden demnächst mit einer gefährlicheren Corona-Variante konfrontiert. Eine solche Variante entsteht ja nicht im luftleeren Raum.
In einer Pandemie tanzen Virus und Gesellschaft (als „Wirte“) einen Tanz: Virusentwicklung versus Immundruck. Herdenimmunität hält ein Virus im Schach. Gelingt das nicht, wird die Lage endemisch.
Ist der einzelne Mensch in der Abwehr des Virus erfolgreich, wird das Virus vernichtet. Er bildet danach Anti-Körper, aber auch ein „Langzeitgedächtnis“.
Bei der Impfung ist es genau umgekehrt: Die Antikörper-Produktion wird dadurch gestartet, dass der Körper zur Bildung des Spike-Proteins der Wuhan-Variante animiert wird. Die Hoffnung war, dass dadurch auch ein stabileres „Langzeitgedächtnis“ entsteht. Hinzu kommt: Erst im Mai 21 wurde wissenschaftlich herausgearbeitet, dass das Spike-Protein der gefährlichste Teil des Virus ist.
Man glaubte, dass sich Geimpfte dann nicht mehr infizieren, wenn sie auf das reale Virus treffen (und daher auch keine Überträger werden). Das war der Plan.
Im Dezember 2020 erklärte der Generalsekretär der Deutschen Immunologischen Gesellschaft, Prof. Watzl, die mRNA- Impfungen würden seiner Meinung nach so 5 bis 10 Jahre Schutz verschaffen, das Spikeprotein sei nicht gefährlich und würde auch nicht sehr mutieren. Der Impfstoff verbliebe im Muskel.
Er sprach mit beeindruckend fröhlicher Gewissheit.
Nichts davon stimmte.
Prof Watzl war nicht der Einzige, der irrte.
Es gab warnende Stimmen, einen offenen Brief an die WHO. Eine wissenschaftliche Debatte gab es nicht. „Faktenchecker“ fällten Urteile.
Der Plan, durch Impfungen zur Herdenimmunität zu gelangen, ging nicht auf. Statt der Wahrheit ins Auge zu sehen, dass die Impfstoffe nicht hielten, was suggeriert worden war, wurden die Ungeimpften zu den Schuldigen am Fortgang der Pandemie gemacht.
Gleichzeitig wurde der Plan verändert: Statt Infektion und Übertragung ging es nun um die Vermeidung von schwerer Erkrankung und Tod. Man muss nur rechtzeitig „auffrischen“. (aktuell Pieks Nummer vier)
Tatsächlich sah es in der Realdatenentwicklung auch längere Zeit so aus. Ungeimpfte hatten das größere Sterberisiko.
In der realen Welt von Omikron droht nun auch dieser Plan zu scheitern.
Eine neue (noch nicht gegengeprüfte) Studie kommt zum Schluss, dass die große politische Aufgabe der kommenden Monate darin besteht, die Älteren gut zu schützen, unabhängig vom Impfstatus. Weil so viele Alte in Großbritannien trotz Mehrfach-Impfung starben.
https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2022.06.28.22276926v1
Die Forderung nach gezieltem Schutz der Alten hatten drei Wissenschaftler in der der „Great Barrington-Deklaration“ im Herbst 2020 erhoben. Sie wurden umgehend angegriffen. Ihnen wurde vorgeworfen, sie betrachteten alle übrigen Menschen nur als Virusfutter. Und schon hatte sich die Sache ohne jede weitere Diskussion erledigt. Wie gezielt die Verleumdung war, kam erst durch die Offenlegung von Emails von Dr. Fauci ans Licht.
Unabhängig vom Anliegen, ältere und verwundbare Menschen intelligent zu schützen, finde ich es unethisch, dass allein auf die Impfung gesetzt wird. Symptomatisch Infizierten sollten umgehend medizinischen Beistand erhalten, um sie in der Frühphase der Erkrankung im Kampf gegen das Virus zu unterstützen, damit die Krankheit möglichst nicht eskaliert. Ärztinnen und Ärzte die diesen Weg gingen und gehen, ihre „ärztliche Kunst“ praktizierten, haben Menschenleben gerettet. Frau Dr.Leimer-Lipke aus Berlin ist eine von ihnen.
Das schmälert keineswegs die Leistung derer, die im Krankenhaus um Leben kämpfen, im Gegenteil. So könnte dort Entlastung geschaffen werden.
Nun „glauben“ die Impfstoffhersteller, eine an Omikron angepasste Impfung entwickelt zu haben. Genauer gesagt an Omikron B1 angepasst, was auch schon wieder von der Bildfläche verschwunden ist.
Jede Virus-Variante ist ansteckender als die vorherige, das heißt, die evolutionäre Mission „brummt“. Niemand fragt, warum das Virus so massiv am Spike-Protein mutiert.
Auch die Nonchalance, mit der seit einigen Monaten die Inzidenzentwicklung negiert wird, verstört mich.
Klar, eine Virusmutation braucht nur einen Wirt und einen entscheidenden evolutionären Vorteil, der stabil genug ist, um den Weg in die Dominanz anzutreten. Aber bei hohen Inzidenzen ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass das auch geschieht. Wieso lassen wir das so laufen?
Nur weil die Krankenhäuser aktuell nicht ächzen?
Auch der Traum, dass Geimpfte und mit Omikron Infizierte danach volle Immunität ausbilden, ist ausgeträumt – auch ich träumte ihn.
Ich dachte, das wäre unsere Exitstrategie aus der Pandemie.
Britische Wissenschaftler fanden in einer Langzeitstudie (seit März 2020) „hybride Immundämpfung“ bei dreifach Geimpften, wenn sie zuerst eine Infektion mit dem Wuhan-Virus hatten, danach dreifach geimpft wurden und sich dann mit Omikron infizierten. In dieser schwierig zu lesenden Studie stecken jede Menge schlechter Nachrichten.
https://www.science.org/doi/10.1126/science.abq1841
Es gibt inzwischen auch wissenschaftliche Hinweise, dass wir es mit der Antigen Erbsünde zu tun haben.
Aufgrund der Impfpolitik haben wir inzwischen zwei Gruppen von Menschen: Eine kleinere Gruppe ohne Impfschutz, die „nur“ ihr individuelles Immunsystem hat (mit immunologischen Standardprägungen aufgrund von Impfungen im Kindesalter, ansonsten geprägt von den individuellen Gesundheits- bzw Krankheitsgeschichten.
Wenn das Virus diese Gruppe attackiert, ist es in jedem einzelnen Fall mit einer völlig neuen Umgebung konfrontiert. Es trifft auf kein spezielles Abwehrsystem (ich lasse mal beiseite, dass vorherige andere Corona-Viren-Erkrankungen möglicherweise kreuz-reaktiv wirken).
Wir haben eine sehr viel größere Gruppe, die zusätzlich zu den Standardreaktionen (Kindheitsimpfungen) und ihrer gesundheitlichen Geschichten nun immunologisch auf die Abwehr des originalen Virus (Wuhan-Variante) „programmiert“ wurde, die es gar nicht mehr gibt. Und jedes Mal, wenn das Virus diese Gruppe attackiert, trifft es auf ein mehr oder minder „genormtes“ Abwehrsystem, das weder die Infektion verhindert, noch solide Immunität nach überstandener Infektion herstellt.
Welche dieser beiden Gruppen übt den größeren Druck auf das Virus aus, fordert es mehr heraus, zu mutieren?
Meines Wissens gibt es zu alledem keine seriöse wissenschaftliche Debatte. Es gibt wissenschaftliche Hypothesen. Niemand „Wichtiges“ beschäftigt sich damit. Wir tun so, als sei es in Ordnung, wenn wir inzwischen eine „Sommerwelle“ haben, massenhafte Impfdurchbrüche und Reinfektionen, als wäre es „normal“, dass Menschen sich immer wieder infizieren. Herdenimmunität ist das nicht, „Leben mit dem Virus“ auch nicht.
Aber nein, es wird weiter auf Impfung gesetzt, in den USA nunmehr auch für Babys ab einem halben Jahr, und dass, obwohl die Pfizer-Zulassungsstudie eindeutig verändert wurde, und es in dieser klinischen Studie einen wichtigen Warnhinweis gab: Nur geimpfte Kleinkinder erkrankten schwer.
Das WSJ warf diese Fragen auf.
Ein paar Dutzend britische Ärzte schlugen Alarm.
https://childrensunion.org/6-month-to-4-years-covid-vaccines/
Aus Realdaten wissen wir, dass das Virus für gesunde Kinder, Jugendliche und junge Menschen gar keine Gefahr ist, glücklicherweise. Die Politik aber wollte die Impfung. Die STIKO knickte ein. Eltern hatten Angst. Sie wollten schützen, sie wollten nicht, dass ihre Kinder ins gesellschaftliche Abseits geraten. Sie wollten das Richtige tun. Ihnen wurde der Eindruck vermittelt, eine mRNA-Impfung wäre so etwas wie eine Masernimpfung, obwohl der Unterschied nicht größer sein könnte.
Und das bringt mich zur Eingangsüberlegung zurück.
Wir wandern einen äußerst gefährlichen Pfad, wenn wir den Dogmen den Vorzug geben, sorglos annehmen, dass alles so und nicht anders zu sein habe, weil es eben „alternativlos“ ist; Wenn wir hinnehmen, dass das Narrativ keinen Einspruch mehr duldet, und alles, was davon auch nur einen Millimeter nach rechts oder links abweicht, sofort ins gesellschaftliche Abseits gestellt wird oder dem großen Schweigen anheimfällt. So werden wir nur weiter der Virusentwicklung hinterherrennen und als Gesellschaft immer schwächer werden.
Frau Spiegel und Dr. Birx hatten in schwierigen Zeiten Verantwortung (Macht). Was sie damit machten, liegt bloß. Im Nachhinein bestürzt ihr Aufstieg mehr als ihr tiefer Fall. Beide Fälle zeigen, wie wichtig eine kritische Presse ist, wenn alles Übrige versagt.
Zwischenruf: VIELEN Dank. Und ein noch größeres Dankeschön für die spannenden Kommentare, Überlegungen und Links!
Columba hat in einem früheren Beitrag vom Pflanzen eines Pfirsichbaums berichtet - das hat mich an "Setzlinge" erinnert und an das Gedicht von Nazim Hikmet "... damit Du noch als uralter Greis zum Beispiel Olivenbäume pflanzt, nicht, um den Kindern sie zu hinterlassen, sondern weil Du dem Tod nicht glauben willst, ihn dabei fürchtend, und nicht wenig. Aber das Leben auf der Waage überwiegt."
So wie das Leben überwiegt (bis es verlöscht), überwiegt Realität, nicht mediale, sondern erlebte, überwiegt die Wahrheit die Lüge. Diese immer wieder zu suchen und Erkanntes auszusprechen, scheint mir der einzige Weg.
Worin wir heute feststecken, begann nicht mit Corona, es begann schleichend sehr viel früher - Mausfeld hat das wunderbar analysiert - Es geht immer um Macht und ihre Mehrung, die nur mit "Lämmern" möglich ist.
Das erste, wirklich gefährliche schwarze Schaf der neueren Zeit war Assange + Wikileaks - und in der Art und Weise, wie sie zuschlagen, spürt man die Angst, woraus sich die Entschlossenheit speist, die Herde "noch besser"zu hüten, genauer gesagt darauf einzuprügeln, damit sich so was nicht wiederholt.
Aber wenn der belgische Psychologe Desmet recht hat, dann sind ca 30 Prozent (aus den unterschiedlichsten Gründen) nicht "hütefähig", weitere 30% lieben das Herdendasein (darunter viele "Intelektuelle") und 40 % latschen mit, aber hören zu, was von beiden Seiten auf sie "einblökt". Desmet führte weiter aus, dass eine erfolgreiche Eliminierung der bockigen 30% aus der Herde nur dazu führt, dass sich der Rest der Herde dann gegenseitig zugrunde richtet. Die bockigen Lämmer sind, folgt man Desmet, der Schutz der Herde und mir scheint, die Zahl der bockigen Lämmer steigt...
Vielen Dank wieder für diesen Artikel. Für einen ganz konkreten Fall einer Betroffenen ist auch die Erwähnung der Ärztin darin für mich sehr hilfreich gewesen. Vielleicht kann sie uns helfen. Ansonsten lese ich sehr gern auch sämtliche Kommentare hier, die dem jeweiligen Beitrag entsprechend sehr fundierte Ergänzungen beisteuern. Allen Kommentatorinnen und Kommentaren hier sei Dank. Dass man für journalistische Inhalte bereits PR-Agenturen beschäftigt, wundert mich überhaupt gar nicht. Seit Jahren habe ich zunehmend den Eindruck, die Politik nimmt immer mehr Marketingcharakter an. Und die Medien folgen dieser - ja kann man es Direktive nennen? Gregor Gysi hat das für die Seite der Politik in einem Interview bestätigt, in dem er beschrieb, dass nach Beschlüssen immer in die Runde gefragt würde: Und wie wollen wir das den Wählern verkaufen? Er warnte, dass ja die Menschen dafür ein feines Gesprür haben, dass ihnen etwas verkauft werden solle, und das Misstrauen in die Politik nicht umsonst so zugenommen habe. Für mich ist die enorme Intransparenz und deutliche Unvernunft einiger politischer Entscheidungen, die unaufgelöste und nur mit weiteren Marketingformeln umnebelte Widersprüchlichkeit und mangelnde Differenziertheit, um nicht zu sagen zunehmende Unvernunft kaum mehr nachvollziehbar. Ich kann kein Bemühen um inneren und äußeren Frieden erkennen, im Gegenteil wurden Bevölkerungsgruppen gegeneinander ins Feld geschickt, waren also die Ungeimpften schuld, so wie jetzt die "Putinversteher und Lumpenpazifisten" Schuld am Fortgang des Krieges sein sollen. Das mutet mich an wie eine verrückte Schuldumkehr. Solch einer Polemik sollte die Politik und sollten auch die Medien eigentlich entschieden Grenzen setzen.
Wir haben doch alle ein Gedächtnis und können uns erinnern, wie Entscheidungen anfangs begründet waren, wie Entwicklungen sich vollzogen haben und wie sie jetzt neu gedeutet und begründet werden - ich denke an die Impfpolitik, aber in der tat erkenne auch ich deutliche Parallelen zum Umgang mit dem Krieg derzeit und der fehlenden öffentlich diskutierten Analyse der kompletten Interessens- und Problemlage, die zu diesem Krieg führte. Und auch das find eich bei der Covid-Politik wieder - welche Prozesse, Versäumnisse und Interessen gar führten dazu, dass wir jetzt mit der Pandmie da stehen wo wir gerade stehen. ich würde wieder Vertrauen entwickeln können, wenne s diese tiefgreifenden Problemanalysen gäbe, getragen von einer offenen kritischen öffentlichen Debattenkultur.
Ich erlebe keine Vermittlung der Widersprüchlichkeiten, keine Eingeständnisse, keine Aufklärung, sondern wird so getan, als habe es Fehler und Irrtümer nie gegeben. Als befände sich die regierende Politik in einem Kontinuum des Rechthabens. Soweit ich las wurden sogar die Ergebnisse der jetzt eingesetzten Prüfkommission der Covid-Maßnahmen kleingeredet. - Das ist gefährlich. Und es erinnert mich vieles lange schon an die Zeit vor 1989 in der DDR.