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Liebe Frau Erler, wenn ich mir all die Schritte des Westens, der Nato, der USA ansehe, die zu dieser Eskalation geführt haben, dann frage ich mich, was Putin hätte anders machen sollen, auch angesichts der Absicht der Ukraine, sich auch noch atomar aufzurüsten. Tatsächlich saß er zwischen Skylla und Charybdis. Er hatte alles versucht und unternommen: angeboten, vorgeschlagen, klargestellt, gedroht, nichts hat die Kriegstreiber von ihrem Ziel, Krieg gegen Russland, abgebracht und zum Verhandeln bewegt.

Da ist es doch meinem Empfinden nach eher eine Demutsgeste, immer an den Anfang eines solch wichtigen und richtigen Artikels den Satz zu setzen, Putin sei uneingeschränkt zu verurteilen.

Wenn überhaupt ist er nur eingeschränkt zu verurteilen, was nichts daran ändert, dass das Ganze eine fürchterliche Katastrophe ist, die uns jetzt schon auch hierzulande mit in den noch "nur" wirtschaftlichen und sozialen Abgrund reißt, mal ganz abgesehen davon, dass dieser sich möglicherweise zu einem Inferno ausweitende Krieg eine Umwelt- und Klimakatastrophe erster Güte ist.

Danke für Ihre immer hervorragenden Analysen, auch wenn ich manchmal mäkele.

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Ein Mal eine solche Analyse in der Tagesschau oder auf ZDF heute, und man könnte vielleicht ein kleines bisschen Zuversicht schöpfen, dass nicht nur Bösartigkeit, Boshaftigkeit, Häme, Hass, diebische Freude, Betroffenheitsduselei, Zurechtbiegerei von Fakten, Lüge und vorsätzliche Täuschung die mediale Berichterstattung bestimmen. Aber darauf kann man wohl nicht mehr hoffen. Man muss dankbar sein, dass es überhaupt Stimmen der Vernunft gibt, die furchtlos die Dinge beim Namen nennen. Und deshalb ist dieser Blog von unschätzbarem Wert. Danke, liebe Petra!

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Was bewegt diese „unsere?“ Regierung dazu, das Wohl des eigenen Volkes und das anderer Völker aufs Spiel zu setzen? Man möchte Frau Bearbock und anderen „Entscheidungsträgern“ die Lektüre und das Durchdenken von Brecht Zitaten empfehlen! Insbesondere „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“ und: „wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß, und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher!“

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Man könnte der Dame, die unsere Außenpolitik ruiniert, noch mehr wünschen als "einen Schimmer außen- und innen-politischer Vernunft", z.B. Grundkenntnisse in und Wertschätzung von Diplomatie. Oder Spuren klassischer Bildung: Dann würde sie sich trotz des Willens, ein großes Reich zu zerstören, vielleicht daran erinnern wie einst Krösus einen so lautenden Orakelspruch missdeutete.

Das Schreckliche ist, dass die Politik unserer Regierung im GÜNSTIGSTEN Falle nur zu einer schweren Wirtschaftskrise hierzulande (und anderswo) führt. Weniger "günstige" Szenarien erfüllen mich wie @Columba mit Grausen.

Und das Bittere ist, dass nichts davon Schicksal ist, sondern durch bewusste Entscheidungen auch der deutschen Regierung herbeigeführt wurde. Danke für den Artikel, der das kenntnisreich aufzeigt und sich wohltuend abhebt von der verbreiteten Darstellung, Krise und Krieg kämen unvermeidbar wie Gewitter. Leider hat sich die deutsche Außenpolitik mittlerweile derart diskreditiert, dass ihr Lösungsspielraum extrem eingeschränkt ist. Und die Entscheidung, unter dem Banner der "Einheit des Westens" die Befugnisse nach Übersee zu übertragen und "dienend zu führen" (Habeck), ist auch kein Quell der Hoffnung (dazu hat Wolgang Streeck einen fulminanten Artikel "Die Rückkehr des Königs" auf Makroskop veröffentlicht).

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