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In dem Vortrag von Ulrike Guérot bei den Pleisweiler Gesprächen erwähnt sie Auskunft eines Fachkenners (hab vergessen, wer das war) dazu, warum der 1. Weltkrieg so lange dauerte.

Es war nicht unwesentlich die Lobbyarbeit der Rüstungsindustrie. Man darf davon ausgehen, dass die als größter Gewinner dieser heutigen Katastrophe auch jetzt massiv die Hände im Spiel hat.

Und die aus dem "Dienst am deutschen Volk" bzw. dem Dienst an der Bevölkerung Deutschlands ausscheidenden Politiker brauchen ja schließlich hinterher auch die Anschlussverwendung, die dann das Konto und das Aktiendepot füllt.

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ich danke ihnen!

für einen profunden, klugen artikel. ohne den heute üblichen schaum vor dem mund, ohne propaganda.

wohltuend!

merci und schönen gruß.

alexander langenhagen

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Liebe Frau Erler, vielen Dank für diesen treffenden Kommentar. Politik verkommt mehr und mehr zur Traumtänzerei und zwar zu einem gefährlichen Tanz, der - abgesehen von der Gefahr eines Atomkriegs - schon allein durch die Sanktionen des Westens Millionen Opfer fordern kann. Sowohl in der EU selber, als auch in den ärmeren Ländern des globalen Südens. Dazu passt auch eine Meldung bei N-TV, nach der in Großbritannien die Zahl der Ladendiebstähle von Lebensmitteln ansteigt, da immer weniger Briten wissen, wie sie noch über die Runden kommen sollen (https://www.n-tv.de/wirtschaft/Horrende-Inflation-in-Grossbritannien-Einzelhaendler-verpassen-Butter-und-Kaese-Diebstahlschutz-article23457739.html). Ein Vorgeschmack auf das, was hier in Deutschland noch kommen kann?

Noch eine kurze Anmerkung zu den Wunschträumen von Politik und Klimaaktivisten zu einer schnellen Transformation zu erneuerbaren Energien: Hier ist auch noch der Material- und Energieaufwand für Herstellung und Bau zu beachten, der für die Errichtung einer ausreichenden Anzahl von Windkraft- und Solaranlagen vonnöten ist. Zum Material gehören u.a. Stahl, Beton (für die Sockel der Winkraftanlagen), seltene Erden, Metalle (für die Solarzellen) usw. Diese Dinge müssen in ausreichenden Mengen vorhanden sein und gefördert sowie anschließend verarbeitet und befördert werden (auch alles teilweise sehr energieintensiv). Und wenn das alles tatsächlich einmal steht, müssen die Anlagen regelmäßig gewartet und immer wieder erneuert werden. Wie im Kommentar beschrieben, ist die Energiewende ein sehr komplexes Thema, dass nicht mal eben mit ein paar markigen Sprüchen und Wunschdenken gelöst werden kann.

Zum Themenkomplex Fracking-Gas und Gier gegen Umweltschutz gibt es eine seltsam unkritische Radio-Doku vom DLF, die auf den Nachdenkseiten kommentiert wird (https://www.nachdenkseiten.de/?p=85863). Eine kritische Beleuchtung des Themas in Verbindung mit dem Freihandelsabkommen CETA mit Kanada gibt es auf Telepolis (https://www.heise.de/tp/features/Ceta-Schmutzige-Werte-7178860.html)

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Liebe Petra Erler, herzlichen Dank für diesen klugen und rationalen Artikel! Es tut so wohl solche Artikel zu lesen im allgemeinen Geschrei.

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Jul 22, 2022·edited Jul 22, 2022

Der Artikel ist zwar schon ein paar Tage alt, aber weil in einem Absatz auf die Möglichkeit einer nuklearen Eskaltion hingewiesen wird, auf die auch einige Kommentare eingehen, möchte ich noch (etwas verspätet) auf einen weiteren Aspekt hinweisen.

Unabhängig von dem Risiko eines bewussten Atomwaffeneinsatzes gibt es auch immer das Risiko eines Atomkriegs aus Versehen [1], das insbesondere bei einer Stationierung von Dark Eagle in Europa deutlich steigen wird [2]. Dazu habe ich letztes Jahr auch mal ein Lied gemacht, das die Problematik prägnant zusammenfasst: https://vimeo.com/600470235

Paradoxerweise seh ich darin aber auch einen Ansatz für eine mögliche Lösung. Es ist nämlich sowohl im existenziellen russischem als auch deutschem Interesse, dass Dark Eagle nicht in Europa stationiert wird. Das wird der Rüstungs-Lobbyverband "Föderkreis deutsches Heer" (Klingbeil, Strack-Zimmermann etc.) natürlich anders sehen und ohne öffentlichen Druck wird der die Diskurshoheit nicht abgeben, aber weil die Gefahr heute noch größer ist als in den 1980er Jahren, muss man es versuchen. Natürlich ist die Lage heute schwieriger als damals, als Teile der SPD gegen die Stationierung der Pershing waren, so dass das Thema auch in den Massenmedien behandelt wurde. Aber ein erster Schritt ist die Aufklärung über diese hochriskante nukleare Rüstungsspirale.

[1] Eine deutsche Webseite dazu: https://atomkrieg-aus-versehen.de/. Der ehemalige US-Verteidigungsminister William J. Perry hat dazu eine ähnlich Aufklärungskampagne gestartet.

[2] Dazu gibt es von Lühr Henken gut informierte Beiträge, z.B. https://www.friedenskooperative.de/ostermarsch-2022/reden/l%C3%BChr-henken-hamburg

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Ich möchte noch zusätzlich auf einen Artikel des Blogs German Foreign Policy aufmerksam machen, der wiederum auf einen Aufruf von Militärs und Wissenschaftlern (v.a. der Hochschulen der Bundeswehr). Darin wird eine Verhandlungslösung für den Ukraine-Konflikt strikt abgelehnt, die Sanktionen sollen weiterhin aufrecht erhalten und die Ukraine weiter militärisch aufgerüstet werden. Zudem soll der Rüstungsetat für die Bundeswehr weiter steigen, da sie nach Auffassung der Unterzeichner dieses Aufrufs eine führende Rolle beim Schutz der "NATO-Ostflanke" einnehmen soll. Link: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/8978

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Vielleicht bin ich mit meiner Frage jetzt sehr verquer und ketzerisch, oder unwissend und naiv: Weiß man eigentlich, was die Digitalisierung, das enorme Speichervolumen aller digitalen Datentransfers ind er Welt für Energie verbrauchen? Ich meine, gibt es Statistiken zum weltweiten Energieverbrauch, die über die letzten Jahrzehnte reichen? Sollte sich dabei herausstellen, dass wir in den letzten dreißig Jahren eher einen Anstieg an Energieverbrauch haben, dann wäre die Digitalisierung doch noch mal genau und kritisch unter die Lupe zu nehmen. Sie behauptet ja immer für sich, ressouceschonend zu sein. Papier ist recyclbar, wie sieht es mit den ganzen Speichermedien aus? Welcer Müll wird dadurch produziert? - ich weiß, ich mache hier ein ganz anderes Thema auf, aber das ging mir heut durchd en Kopf, bevor ich den Artikel las. Und der Teil zur Energiepolitik brachte mich wieder auf mein Nachdenken über Sinn udn Unsinn der einseitig forcierten Digitalisierung ("papierlose" Verwaltungen, die doch nie ganz papierlos funktionieren zB.) - - - Liebe Petra Erler, danke. So viel Vernunft in einem einzigen Text - wieder und wieder bin ich froh, Deine Beiträge zu lesen und wünsche ihnen mehr und mehr und mehr Einfluss. Diese Sichten mehren sich und jeder Lichtstreif solcher LeuchtturmwärterInnen wird dazu führen, dass ein Umdenken stattfindet.

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