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Nov 2, 2022Liked by Petra Erler

"Im Angesicht des Bösen reicht eben guter Wille nicht aus."

Da können "die Guten" schon mal bis zum Äußersten gehen und riskieren, dass uns Europa, wenn nicht die ganze Welt um die Ohren fliegt. Wo ist das Problem? Schließlich kann es ja nur ein einziges Mal passieren.

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US-Truppen oder deren private Söldnerdienste im Auftrag des Präsidenten oder einer seine zahlreichen Geheimdienste toben sich seit Jahren in vielen Ländern aus, um dem Wertewesten und seiner Freiheitsideale zur Verbreitung zu helfen. Teilweise geheim, teilweise ganz offen gehen sie dort ihrer „Arbeit“ nach. Ganz sicher gehören viele arabische Länder dazu – Syrien zweifelsfrei. In diversen failed states Afrikas dürfte dies ebenfalls so sein.

Kürzlich veröffentlichte der 'Congressional Research Service' unter dem Titel "Instances of Use of United States Armed Forces Abroad, 1798-2022" eine Liste der US-Militärinterventionen seit 1798. Dabei ging es nur um nicht verdeckte Operationen; zu den 469 kommen demnach weitere hinzu, deren Zahl Fachleuten wohl bekannt ist, die jedoch nicht öffentlich genannt wird. Man tut, was man kann, der guten – amerikanischen – Sache zum Erfolg zu verhelfen. Im Zweifelsfall dienen alle Aktionen der Freiheit des Westens und unserer Sicherheit.

Ob die Staaten, die Ziel der Operationen waren oder sind, hierzu gefragt wurden oder werden, darf grundsätzlich in Zweifel gezogen werden. Ein Weg findet sich immer. Auch in der Ukraine. Dass die Taktzahl der Interventionen nach dem Ende des kalten Kriegs deutlich zugenommen hat, ist ebenfalls bemerkenswert und könnte darauf hindeuten, dass der kalte Krieg nur für Optimisten, Unbedarfte und in Sonntagsreden vorüber war. Für die „special operation guys“ jedenfalls nicht.

Noch vor Beginn seiner Präsidentschaft hatte Jo Biden seine Vorstellung von der Bedeutung eines gestärkten US-Militärs in der Zeitschrift Foreign Affairs unterstrichen und betont, dass die USA die Welt zu führen habe. (“America must lead the world again”.) Typisch in dem Artikel, wenn auch nur eine Nebensache, dass immer nur die eigenen Opfer zählen.

“It is past time to end the forever wars, which have cost the United States untold blood and treasure.”

Hinsichtlich der Opfer dürfte das auch für die Menschen in der Ukraine gelten, die jetzt täglich sterben. US-Berater, US-Söldner und deren Expertise und Technik ändern das Schlachten nicht - sie erhöhen nur die Intensität. Vielleicht wird später jemand wie Madeleine Albright wieder sagen, das war es uns wert. Wenn, wird es ganz sicher ein Amerikaner sein... Warum darüber hier so wenig geredet wird, bleibt mir ein Rätsel…

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Wie groß die Gefahr eines Atomkrieges ist, merkt man auch an dem Artikel im anti-Spiegel über den Plan einer „schmutzigen“ Bombe. Es ist unfassbar und macht große Angst. Die Hoffnung auf Friedensverhandlungen sinken täglich.

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Danke für den Artikel, liebe Petra. Eine Frage zu folgendem Satz:

„Indirekt gab er zu, dass das Pentagon mit der Ukraine an der Integration der verschiedenen neu gelieferten Luftabwehrsysteme aus der NATO arbeitet, denn es wären keine angeheuerten Berater, die das machten.“

Verstehe ich das richtig, dass offiziell keine Berater da sind, oder wie ist das gemeint?

PS.: Ich bekenne, zu den Menschen zu gehören, denen dieser Vergleich mit El Cid in den Sinn kam, allerdings nicht im Hinblick auf Eigenschaften wie Stolz und Erhabenheit.

Der leblose El Cid hoch zu Roß mit dem Schwert in der Hand – was für ein Gänsehautmoment im Kino!

Biden, in dessen Gesicht sich mit Ausnahme des Unterkiefers, der nach unten und oben klappt wie bei einer Handschuhpuppe, nichts regt (von gelegentlich höhnisch nach oben gezogenen Mundwinkeln mal abgesehen), scheint immerhin vom Kinn abwärts noch Vitalfunktionen zu zeigen, wirkt aber dennoch toter als der leblose El Cid.

Auch die Gänsehaut, die Biden einem beschert, ist von anderer Art...

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Gibt es Quellen, die sagen wieviele US-amerikanische Kräfte in der Ukraine tätig sind, aktuell. Ich kann dazu nichts finden. Weißt Du die genaue Zahl? ich fand allerdings einen Beitrag darüber, dass auch britische Militärberater und Trainer dort in die Waffensysteme einführen. Gehört hatte ich mal - leider fehlt mir grad die Quelle, dass vor dem 24. Februar ca 30000 US-Kräfte in der Ukraine waren. Als ich das neulich jemandem erzählte, sagte der, das sei doch gar nichts im Vergleich zum Aufkommen russischer Soldaten an der russischen Grenze zur Ukraine damals. Seltsame Logik. Ich weiß auch gar nicht, ab wann und in welcher Stärke Truppensammlung auf russischer Seite gegeben hat. Aber mein Gesprächspartner wollte eigentlich nur sagen, dass es doch gut sei, wenn die USA in der Ukraine unterstützten, und das schon vor dem Krieg. Ich hab dann aufgehört, das Gespräch weiter mit meiner Energie zu füttern. Aber ich denke, er repräsentiert einen starken Strom öffentlicher Meinung dieser Art. Ich weiß nicht warum in diesem Land mit Blick auf die USA derart blinde Flecken gepflegt werden. Analyse sähe anders aus. Man spielt mit Brandsätzen und Zündhölzern auf einem Pulverfass, anstatt ernsthaft zu deeskalieren. - Wenn nachts laut Flugzeuge zu hören sind, die etwas näher und mächtiger klingen, als Passagierflieger, dann bin ich schon alarmiert.

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Sind die Waffenlieferungen der USA nicht auch nach dem Lease-and-Lend-Prinzip erfolgt, so dass die Ukraine dafür auch eine Art Nutzungsgebür bezahlt? Haben das eigentlich die anderen Nato-Länder mit ihren Waffenlieferungen auch so gehalten? Also zahlt die Ukraine dafür? Das wäre ja dann wirklich alles andere als uneigennützige Hilfe, mal ganz abgesehen von den geopolitischen Interessen.

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