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Vielen Dank, Frau Erler, für Ihre akribische journalistische Aufklärungsarbeit, die mich einem wirklichen Verständnis der gegenwärtigen weltpolitischen Geschehnisse ein bisschen näherbringt.

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Dazu ein interessanter Artikel, manchmal ein bisschen schwer zu verstehen, was er sagen will, das mag aber auch an einer etwas holprigen Übersetzung liegen.

Dennoch lesenswert: https://antikrieg.com/aktuell/2024_02_18_einantirussischeseuropa.htm

Und zu Nawalny https://www.moonofalabama.org/2024/02/they-finally-killed-navalny-.html

hier die deutsche Übersetzung https://www.sicht-vom-hochblauen.de/endlich-haben-sie-nawalny-getoetet/

https://voicefromrussia.ch/ein-toter-nawalny-ist-ein-geschenk-fur-biden-cui-bono/

Um es mal deutlich zu sagen, ich finde es kaum noch erträglich, was da abläuft. Und selbst im Freundeskreis müssen immer mehr Themen außen vor gelassen werden, damit man nicht umgehend in schweren Streit gerät.

Heute gerade wieder erlebt, eine Freundin, z.Z. in einer Rehaklinik, erwähnte, dass sie mit Tischnachbarn interessante Gespräche, z.B. über den Fall Nawalnys, führen kann. Ich steige nicht darauf ein, aber eigentlich liegt mir die Frage auf der Zunge, ob sie sich auch über Assange ausgetauscht hätten, der übrigens keinen Spaziergang irgendwo draußen machen kann. Mal abgesehen von den persönlichen "Qualitäten" des Herrn Nawalny,

mich ekelt diese heuchlerische Arroganz besonders von gebildeten Leuten nur noch an, die ununterbrochen mit dem Finger auf meist vom Westen als autoritär bezeichnete Länder zeigen und deren tatsächliche oder angebliche Verfehlungen, die aber immer darüber hinweg sehen, erstens, welch eine blutige Geschichte wir selbst als Deutsche speziell und als Teil des Westens haben und zweitens, was gerade in unseren Ländern abgeht gegen Dissidenten. Wir haben nicht die geringste Berechtigung und nicht den geringsten Anlass in dieser selbstgerechten Manier durch die Welt zu trampeln. Die meisten Länder, die wir so "mutig" kritisieren und anklagen, haben unter uns, unseren Verbündeten und besonders dem US-Hegemon schwer gelitten.

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Vielen Dank, liebe Columba,

zum Trost: hier ist der link zu einem Reuters-Artikel, der die Reaktionen "von überall in der Welt" auf Nawalnys Tod beschreibt - allein es gibt sie nicht - es ist alles auf den Westen begrenzt. Der arme Mann wird noch im Tod ein letztes Mal benutzt und alle "wissen" wieder schon alles, bevor auch nur Untersuchungen gemacht wurden - so reagieren eigentlich Sektenmitglieder oder Verschwörungstheoretiker. Das macht rationale Diskussionen mE. unmöglich.

https://www.reuters.com/world/europe/reactions-death-russian-opposition-leader-navalny-2024-02-16/

Assange und Nawalny in einem Atemzug zu nennen, verbietet sich nach meinem Geschmack - es beleidigt Assange. (Die Heuchelei ist sowieso seit Jahren offenbar.) Aber an den Heldenbildern erkennt man die Gemütsverfassung...

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Ja klar, es ist der Westen und zwar nur der Westen und immer passieren solche Dinge, wenn es Russland und den anderen vom Westen zu Feinden erklärten Ländern so gar nicht nützlich ist, dafür aber um so mehr der westlichen Propaganda, die ja wiederum für sehr eigennützige Zwecke eingesetzt wird, z.B. den Geldstrom weiter fließen zu lassen in Richtung MIK, liebe Frau Erler.

Und natürlich verbietet es sich, Assange und Nawalny im selben Atemzug zu nennen.

Eben, die "Helden" widerspiegeln eigentlich den verkommenen Charakter der westlichen Politik, um es mal so deutlich zu sagen. Wo sind eigentlich die Skripals?

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Klasse Frage, liebe Columba, ja wo? Wir wissen nur, sie haben angeblich einen Anwalt angeheuert, der in einer "öffentlichen" Anhörung zum Tod von Dawn Sturgess teilnimmt, oder auch nicht.

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Ein Schelm, wer Böses denkt.

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Vielen Dank für diesen interessanten Artikel! Im Übrigen: heute las ich auch in der Welt die Nachricht, dass Scholz von der Leyen als NATO Sprecherin verhindert hat, weil sie eine Russenfresserin sei. Scholz weiß sicherlich genau, was gespielt wird, wer Nordstream gesprengt hat usw.

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Liebe Frau Erler, zuerst vielen Dank für Ihren neuen Beitrag.

In engem Zusammenhang dazu bin ich heute durch ein Interview von Ray McGovern (https://www.youtube.com/watch?v=89RMbW97RLU) auf Folgendes aufmerksam gemacht worden:

„Question:  My question is, can there be a diplomatic solution without a credible military threat?

Deputy Secretary Blinken:  Here’s the challenge.  I think, in a sense if you’re playing on the military terrain in Ukraine, you’re playing to Russia’s strength, because Russia is right next door.  It has a huge amount of military equipment and military force right on the border.  Anything we did as countries in terms of military support for Ukraine is likely to be matched and then doubled and tripled and quadrupled by Russia.  It has the ability to do that. It would be very difficult for us to do that.  And then you may well get into an escalatory cycle that is hard to control and hard to predict.

…“

Das stammt aus der Diskussion zu einer Rede, die am 5.3.2015, also 3 Wochen nach Unterzeichnung von Minsk-II, in Berlin an der Hertie School gehalten wurde von Antony Blinken, damals stellvertretender Außenminister in der Obama/Kerry-Regierung (https://web.archive.org/web/20150324160146/http://germany.usembassy.gov/events/archive/2015/03/05/blinken/hertie/).

Sieht fast so aus als würde auch Antony Blinken an Gedächtnisproblemen leiden.

Ist Ihnen das bekannt? Das gesamte Stück, Rede plus Diskussion, ist durchaus aufschlussreich.

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Lieber Herr Schober, ja ich kenne das, was Blinken 2015 sagte. Er folgte der Linie Obamas, der damals sagte, Russland hätte immer den "eskalatorischen Vorteil". Das hat aber die Obama-Administration nicht davon abgehalten, 2014 CIA und FBI zur "Aufbauarbeit" nach Kiew zu schicken und das Training der ukrainischen Armee zu beginnen. ME entspricht das genau der Strategie von Obama - Zeit kaufen, warten auf den Vorteil, und zermürben, und das heimlich machen, was man nicht offen machen kann. Also wurden keine Waffen geliefert, jedenfalls nicht offen. Unter Obama wurden 2014 ebenfalls Wirtschaftssanktionen erlassen, und die haben damals in Russland schwer zugeschlagen. Obama rühmte sich 2016 auch für die Entscheidung, Syrien nicht offen militärisch angegriffen zu haben. Gleichzeitig hat die CIA, wie 2017 bekannt wurde, dort die größte Aktion ihrer ganzen Geschichte durchgeführt und "Rebellen" und Kurden finanziert. Obama hat viel "schlauer" und strategischer gedacht als Biden. Nun hat Blinken aber Biden, und der hat laut Politico 2017 die Fähigkeit, außenpolitisch alles in den Sand zu setzen, was er anfasst. Nun ist es eben so. Und danke auch für den link!

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Danke für die ausführliche Rückmeldung.

Was mir als besonders bemerkenswert erschien ist die Aussage Blinkens,

„Ich denke, wenn man auf dem militärischen Terrain in der Ukraine spielt, spielt man in gewisser Weise mit Russlands Stärke, denn Russland ist direkt nebenan. Es verfügt über eine riesige Menge an militärischer Ausrüstung und Streitkräften direkt an der Grenze. Alles, was wir als Länder an militärischer Unterstützung für die Ukraine geleistet haben, wird von Russland wahrscheinlich verdoppelt, verdreifacht und vervierfacht werden. Russland hat die Fähigkeit, das zu tun. Es wäre sehr schwierig für uns, das zu tun.“,

die inhaltlich identisch zu dem ist, was z.B. Gonzalo Lira aus Charkiv in seinem YouTube-blog über Monate gepredigt hat, und wofür er letztlich in ukrainischer Haft sterben musste.

Die Feststellung Blinkens von 2015 gilt nach wie vor, wird seit Monaten bestätigt, führt aber nicht zu vernünftigem Regierungshandeln im „Westen“. Es scheint sich letztlich ein Szenario wie im Ersten Weltkrieg zu wiederholen. Es gelingt, das Gros der Bevölkerung über die wahren Motive des „Westens“ im Unklaren zu halten.

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Ja, lieber Herr Schober, und für alle, die es nicht wissen,: Gonzalo Lira war ein chilenisch-amerikanischer Staatsbürger, der in ukrainischer Haft verstarb. Dass, was er dachte und und auf Youtube sagte, war nicht mainstream. Lira war genausowenig bedeutend wie Nawalny, aber dass die USA keinen Finger für einen der "Ihren" krumm machten, änderte das.

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