Danke für die faktenreiche Zusammenfassung der Hungerkrise. Der Ökonom Michael Hudson sieht in deren Herbeiführung durch die Sanktionen sogar die gezielte Absicht, Erpressungspotential zu bekommen und argumentiert: "These consequences must be deemed intentional if the consequences are quite obvious." (https://michael-hudson.com/2022/06/is-us-nato-with-wef-help-pushing-for-a-global-south-famine/)
Zu Ihrer Bemerkung "Es würde an dieser Stelle zu weit führen, wie es im Einzelnen dazu kam, dass Afrika seine eigene Ernährungsbasis verlor" würden mich Literaturempfehlungen interessieren.
hatte die EWG in den Abkommen von Lome ein System der Stabilisierung der Exportpreise eingeführt. Das führte dazu, dass die (in der Regel armen) Länder (wegen der garantierten Exporterlöse) natürlich auf diese Produkte umschwenkten - und Monokulturen entstanden ... (heute unterstützt sie wieder die Diversifizierung)
und
Die veränderten Ernährungs"gewohnheiten" und die Preise sind ein Teil des Ernährungsproblems inn Afrika (Coca Cola statt Maniok und Batate, platt ausgedrückt)
Es gibt ein altes Buch, was in Afrika früher gegessen wurde:
Vielen Dank für die Artikel! Den ersten werde ich sorgsam lesen. Ich hatte schon befürchtet, ich müsste erst mehre tausend Seiten Immanuel Wallerstein lesen ;-) Das Buch von 1941 ist ein Kuriosum, aber leider ist das 80 Jahre alte Kapitel hinter einer Paywall.
Ich fürchte, die Vordenker der Eskalation wissen durchaus, was sie tun. Sie nehmen es billigend in Kauf oder stilisieren es - wie Madelaine Albright - zum notwendigen Opfer, das gebracht werden muss, um den Guten zum Sieg zu verhelfen.
Lieber Wolfgang Geuer, ich habe über Ihren Einwand nachgedacht und aus einer bestimmten Perspektive haben Sie unbedingt Recht!
Aus einer anderen Perspektive betrachtet, ging alles, was von diesen Leuten strategisch angestrebt wurde, egal wo, immer wieder in die Hose, zu einem immensen humanitären Preis. Nichts davon hat die USA-Macht nach innen und außen gefestigt oder gar beliebt(er) gemacht, also die imperiale Vorherrschaft abgesichert. Unglücklicherweise sind sie so ruchlos, andere Völker in den imperialen Untergang (den sie aufzuhalten suchen) zu verwickeln (und an dem Punkt bin ich wieder ganz bei Ihnen). Tragischerweise haben diese Totengräber immer noch jede Menge begeisterter Zuschauer und Ministranten.
Liebe Petra Erler, lieber Wolfgang Geuer, ich bezweifele inzwischen, dass die USA die immer wieder angegebenen Ziele wirklich verfolgen. Diese ziemlich zerstörten Länder sind extrem leicht auszubeuten, so weit ich weiß, haben US-Firmen die Hand auf den Ölvorkommen dieser Länder und es besteht auch nicht mehr die Gefahr, dass sie aus dem Petrodollar und dem Dollarsystem aussteigen wie Libyen es in Afrika erreichen wollte. Insofern denke ich, eigentlich haben sie erreicht, was sie wollen.
Ob ihnen je nochmal sowas gelingt wie in Chile oder dem Iran unter Mossadegh bezweifele ich, mit der Ukraine wurde es 2014 noch mal versucht, bevor dann doch Russland durch die massive Ausrüstung, Militärberatung und Biowaffenlabore ins Visier genommen wurde und jetzt drohen wir in einen 3.Weltkrieg zu rutschen.
Also besser zerstörte Länder als eigenständige, die US-Interessen eher wenig beachtende Länder. Immerhin profitiert ja besonders die (US)Rüstungsindustrie.
Aber letztlich führt das nur ins Verderben, denn zusätzlich zu dem Krieg, der weltweiten Nahrungskrise ist das ja auch ein verschärfter Krieg gegen das Klima und damit die Umwelt.
Liebe Petra, mir geht es nicht um Recht oder Unrecht haben. Unsere Wahrnehmungen und Bewertungen ergänzen sich überwiegend.
Die USA verfügen über unfassbare Ressourcen ihre Politik kulturell, wirtschaftlich und militärisch zu Flankieren. Das macht es Ihnen immer noch einfach, Menschen zu gewinnen. Außerhalb des Westens verlieren sie immer mehr Zuspruch - die Situation spitzt sich wohl auch deshalb zu.
Lieber Wolfgang, ich hatte Ihren ersten Kommentar so nicht verstanden, ich musste darüber nachdenken - Ja, am Ende wird aus dem Puzzle ein Bild., wenn auch kein schönes.
Danke für die faktenreiche Zusammenfassung der Hungerkrise. Der Ökonom Michael Hudson sieht in deren Herbeiführung durch die Sanktionen sogar die gezielte Absicht, Erpressungspotential zu bekommen und argumentiert: "These consequences must be deemed intentional if the consequences are quite obvious." (https://michael-hudson.com/2022/06/is-us-nato-with-wef-help-pushing-for-a-global-south-famine/)
Zu Ihrer Bemerkung "Es würde an dieser Stelle zu weit führen, wie es im Einzelnen dazu kam, dass Afrika seine eigene Ernährungsbasis verlor" würden mich Literaturempfehlungen interessieren.
Vielen Dank, lieber Kryztof, in diesem Artikel steckt alles schon in der Zusammenfassung drin: https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/07900627.2020.1739512.
Hier ist auch eine gute Zusammenfassung
https://www.sos-usa.org/about-us/where-we-work/africa/hunger-in-africa
+
Zum Beispiel:
hatte die EWG in den Abkommen von Lome ein System der Stabilisierung der Exportpreise eingeführt. Das führte dazu, dass die (in der Regel armen) Länder (wegen der garantierten Exporterlöse) natürlich auf diese Produkte umschwenkten - und Monokulturen entstanden ... (heute unterstützt sie wieder die Diversifizierung)
und
Die veränderten Ernährungs"gewohnheiten" und die Preise sind ein Teil des Ernährungsproblems inn Afrika (Coca Cola statt Maniok und Batate, platt ausgedrückt)
Es gibt ein altes Buch, was in Afrika früher gegessen wurde:
https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783112367629-005/pdf
Vielen Dank für die Artikel! Den ersten werde ich sorgsam lesen. Ich hatte schon befürchtet, ich müsste erst mehre tausend Seiten Immanuel Wallerstein lesen ;-) Das Buch von 1941 ist ein Kuriosum, aber leider ist das 80 Jahre alte Kapitel hinter einer Paywall.
Ich fürchte, die Vordenker der Eskalation wissen durchaus, was sie tun. Sie nehmen es billigend in Kauf oder stilisieren es - wie Madelaine Albright - zum notwendigen Opfer, das gebracht werden muss, um den Guten zum Sieg zu verhelfen.
Lieber Wolfgang Geuer, ich habe über Ihren Einwand nachgedacht und aus einer bestimmten Perspektive haben Sie unbedingt Recht!
Aus einer anderen Perspektive betrachtet, ging alles, was von diesen Leuten strategisch angestrebt wurde, egal wo, immer wieder in die Hose, zu einem immensen humanitären Preis. Nichts davon hat die USA-Macht nach innen und außen gefestigt oder gar beliebt(er) gemacht, also die imperiale Vorherrschaft abgesichert. Unglücklicherweise sind sie so ruchlos, andere Völker in den imperialen Untergang (den sie aufzuhalten suchen) zu verwickeln (und an dem Punkt bin ich wieder ganz bei Ihnen). Tragischerweise haben diese Totengräber immer noch jede Menge begeisterter Zuschauer und Ministranten.
Liebe Petra Erler, lieber Wolfgang Geuer, ich bezweifele inzwischen, dass die USA die immer wieder angegebenen Ziele wirklich verfolgen. Diese ziemlich zerstörten Länder sind extrem leicht auszubeuten, so weit ich weiß, haben US-Firmen die Hand auf den Ölvorkommen dieser Länder und es besteht auch nicht mehr die Gefahr, dass sie aus dem Petrodollar und dem Dollarsystem aussteigen wie Libyen es in Afrika erreichen wollte. Insofern denke ich, eigentlich haben sie erreicht, was sie wollen.
Ob ihnen je nochmal sowas gelingt wie in Chile oder dem Iran unter Mossadegh bezweifele ich, mit der Ukraine wurde es 2014 noch mal versucht, bevor dann doch Russland durch die massive Ausrüstung, Militärberatung und Biowaffenlabore ins Visier genommen wurde und jetzt drohen wir in einen 3.Weltkrieg zu rutschen.
Also besser zerstörte Länder als eigenständige, die US-Interessen eher wenig beachtende Länder. Immerhin profitiert ja besonders die (US)Rüstungsindustrie.
Aber letztlich führt das nur ins Verderben, denn zusätzlich zu dem Krieg, der weltweiten Nahrungskrise ist das ja auch ein verschärfter Krieg gegen das Klima und damit die Umwelt.
Liebe Petra, mir geht es nicht um Recht oder Unrecht haben. Unsere Wahrnehmungen und Bewertungen ergänzen sich überwiegend.
Die USA verfügen über unfassbare Ressourcen ihre Politik kulturell, wirtschaftlich und militärisch zu Flankieren. Das macht es Ihnen immer noch einfach, Menschen zu gewinnen. Außerhalb des Westens verlieren sie immer mehr Zuspruch - die Situation spitzt sich wohl auch deshalb zu.
Lieber Wolfgang, ich hatte Ihren ersten Kommentar so nicht verstanden, ich musste darüber nachdenken - Ja, am Ende wird aus dem Puzzle ein Bild., wenn auch kein schönes.