ich bin eine regelmäßige Leserin Ihrer LeuchtturmNachrichten und schätze Sie sehr. Und ich möchte mich auch für Ihren aktuellen Anti-Kriegsbeitrag bedanken.
Zu den Wikingern hab ich eine kleine historische Anmerkung, aber vorneweg: ich kenne die Serie, auf die Sie sich beziehen, nicht, solche "Unterhaltung" interessiert mich auch keineswegs, ich halte sie für Hirnvermüllung. Aber ich weiß aus der europäischen Geschichte folgendes zum Thema Wikinger, das leider nicht Wissens-Allgemeingut ist:
Es gilt als wahrscheinlich, dass diese Menschen, die zum Ende des vorletzten Jahrtausends die Küsten Nord- und Westeuropas mordend heimgesucht haben und die als die "Wikinger" bezeichnet werden, eigentlich ursprünglich aus Sachsen kamen. Vielleicht ist Ihnen bekannt, dass Karl der Große die Sachsen als Rache dafür, dass sie sich ihm nicht unterwarfen und nicht sich christianisieren ließen, ihrer gesamten Oberschicht beraubte, und alle Führerinnen und Führer, Priesterinnen, Weise Frauen und Männer, Heiler, Hebammen, Architekten, die gesamte Oberschicht beim Blutgericht von Verden abschlachten ließ. Diejenigen, die noch konnten, flohen verzweifelt und zutiefst traumatisiert ins heidnische Skandinavien, um zu überleben und sich neu zu finden. Es sind diese Traumatisierten, die drei Generationen später als Wikinger gegen das inzwischen komplett gewalt-christianisierte Nord- und Westeuropa zu Felde zogen und gegenüber den neuen Opfern ebenfalls kein Erbarmen kannten.
So geht das mit der Gewalt. Sie kontaminiert mit ihrem Gift die betroffenen Bevölkerungen trans-generationell über weitere Jahrhunderte. Der Schlächter Netanjahu scheint wie eine Art Wiederauferstehung der Nazi-Schlächter zu sein, denn Gewalt, sofern sie nicht geheilt wird, ist eine siebenköpfige Hydra: Aus jeden abgeschlagenen Kopf wachsen sieben neue Ungeheuer hervor.
Das ist eine psychologische Gesetzmäßigkeit. Die Aufarbeitung des Nazi-Terrors, auf die wir Deutschen so stolz sind, hat sich nie um das kollektive Trauma der Kinder und Enkel der Naziopfer gekümmert, sondern war zu selbstbezogen. Und heute sind wir dabei, lieber unsere Hände im Blut der Kinder von Gaza in Unschuld zu waschen, um ja nicht in einen Antisemitismus Verdacht zu geraten, würden wir im Namen der Menschlichkeit dieser israelischen Politik widersprechen. Die Deutschen haben doch "ihre historische Lektion gelernt", darauf sind sie stolz ...
Es steht zu befürchten, dass der Hass auf Israelis durch das Bombardement und die riesigen Zahlen ziviler Opfer des kollateralen Mordes der Israelischen Armee bis in weitere 6 Generationen anhalten wird, egal wo die Palästinenser am Ende leben werden, ob in Gaza, in Sinai, in Libanon oder in anderen arabischen oder europäischen Staaten. Aber auch der Hass auf die Europäer, und Amerikaner, die mit verschränkten Armen sich weigern, Israel zu stoppen. Ein ganzes Volk, zwei Millionen Menschen, traumatisiert und angsterfüllt, und zwar schon seit Jahrzehnten.
Es könnte sogar sein, dass die arabischen Regierungen in Zukunft aus Angst vor ihrer eigenen Bevölkerung nicht mehr wagen werden, die Abrahamverträge, die Normalisierung der Beziehungen mit Israel, umzusetzen. Dann könnte Israel zwar die Hamas und vielleicht sogar die Palästinenser aus Gaza ausgeschafft oder abgeschafft haben, aber sich an allen seinen Außengrenzen in einem sehr unbehaglichen Zustand wiederfinden, der wieder wie vor den Verträgen ist, und das mit viel Mühe errichtete trilaterale Vertragswerk der USA wird zunichte gemacht.
Vielleicht werden die USA Ägypten seine Schulden abkaufen, damit es die Palästinenser in den Sinai läßt, oder aber Libanon finanziell unter die Arme greifen, damit der zuläßt, dass die Palästinenser in die dort noch immer bestehenden Flüchtlingslager abgeschoben werden. Oder die Menschen werden in den Kongo verfrachtet. Alles würde die politischen Machtverhältnisse in den entsprechenden Ländern empfindlich stören. Würde mich nicht wundern, wenn das nicht nur Forderungen der faschistischen Minister wären, die von WikiLeaks und einem israelischen Onlinemedium veröffentlicht wurden, sondern auch in der Biden Administration angestellt würden. Die Binnenvertriebenen aufnehmen werden die USA garantiert nicht. Denn sie müßten zu viel Angst haben, dass sich der Hass auch gegen US-Bürger und Institutionen auf ihrem eigenen Boden wendet. Und danach werden die Europäer und die muslimischen Staaten wieder helfen müssen, für den Aufbau von Infrastrukturen zuständig sein. Ist es eigentlich klar, dass die IDF gerade Infrastruktur zerstört, die fremde Länder ausgebaut haben, unter anderem mit deutschem und europäischem Steuergeld? Wer wird denn für diese Schäden aufkommen? Und kein Europäer beschwert sich darüber? Dass Kriegsverbrechen geschehen, indem Krankenhäuser und Schulen angegriffen werden? Wo ist der Aufschrei in Europa, der doch angesichts gleichen Vorgehens der russischen Armee in der Ukraine so unisono erschallte? In unserer Bundesregierung nur Beschwichtigungen und Unverständnis für die Klage Südafrikas gegen Israel vor dem IGH.
Wie es auch kommt, selbst wenn man von Israel Entschädigung für die Schäden an der von unseren Steuern errichteten Infrastruktur einfordern würde, sie würde eh indirekt von uns selbst bezahlt werden, oder aus dem amerikanischen Steuersäckel kommen. Denn der Staat Israel wird komplett von den USA alimentiert.
Und sollen wirklich die Siedler wieder nach Gaza kommen? Großbritannien hat endlich mal damit begonnen, die schlimmsten Mörder und Rassisten der Siedler in der Westbank zu sanktionieren. Das wäre ohne eine große politisch aktive muslimische Community in UK und ohne die weiterhin bestehenden politischen Interessen Großbritanniens als ehemalige Kolonialmacht im Nahen Osten nie passiert. Ähnliches wünsche ich mir auch für Deutschland. Vielleicht wäre es mal gut, wenn der nächste Bundeskanzler aus Neukölln käme oder aus Bonn-Tannenbusch.
Wenn ich mir die heutige Diplomatie in Berlin anschaue, dann wünsche ich mir heimlich Jürgen Möllemann und Ben Wisch wieder zurück. Die konnten wenigstens verhandeln.
Ein kleiner Hoffnungsschimmer kommt aus den USA: dort haben muslimische Verbände angekündigt, dass sie nie wieder Joe Biden wählen wollen, wenn der nicht endlich das Morden stoppt.
Liebe Frau Hauschild, viele Ihre Besorgnisse teile ich - gerade wenn man um die Sicherheit Israel ehrlich besorgt ist, hätte man ihm schon längst Einhalt gebieten müssen, denn so schafft sich keine Sicherheit, allenfalls ein neuer großer Krieg und noch mehr Hass.
...wenn sich die Menschen regelmäßig nur ein paar Minuten mit Frieden beschäftigen, sinkt die Kriminalitätsrate signifikant ab. Netflix (siehe Blutadler) schauen hat dagegen vermutlich (offensichtlich) eine andere Wirkung....
Liebe Petra, danke für Dein so aufrichtig spürbares Entsetzen. - LEBEN braucht Frieden. - Ehrlich, eine Weltlage, in der ich anfange, Slogans abzusondern, als ginge es nicht anders, ist eine ziemlich besch... Weltlage. Und es ist, wie gegen Wattewände zu reden. Dennoch darf man nicht aufhören...
Tatsächlich kann man nur geistig gesund bleiben, wenn man sich diesem Irrsinn immer wieder entzieht und wie Heinz für Frieden meditiert.
Übrigens, ich denke, dass die Zahl der Toten in Gaza inzwischen deutlich höher ist, denn sie hat sich seit Wochen trotz Dauerbombardement, Hunger- und Durstblockade angeblich nicht wesentlich erhöht. Wer soll das denn glauben. Dazu muss man anmerken, dass Israel eben auch gezielt die Infrastruktur der Verwaltung zerstört, die Möglichkeit, die Toten namentlich zu registrieren dürfte also ausgehebelt worden sein. Zusätzlich zu dem Chaos, dass jetzt ganz Gaza mit Bodentruppen und Bomben bekämpft wird. Und dann gibt es noch die Verschütteten, die niemand kennt.
Dieser Umgang mit Zahlen und hierzulande fehlenden Bildern des Horrors gehört mit zur Verschleierung der furchtbaren Fakten.
Danke, liebe Columba, ich teile Ihre Meinung und es wird besser werden.
Aber: der israelische Kommunikationsminister Karhi (LIKUD) hat mal ausnahmsweise auf X (twitter) die "Hosen heruntergelassen", wie Israel "from the river to the sea" versteht....
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🇮🇱שלמה קרעי - Shlomo Karhi
@shlomo_karhi
מכבדים ומוקירים את נשיא ארצות הברית ג'ו ביידן שיצא מגדרו בתקופתה הקשה ביותר של מדינת ישראל. זוהי ידידות אמת.
אבל אנחנו חיים כאן, זוהי ארצנו. נחלת אבותינו ההיסטורית. לא תהיה כאן מדינה פלסטינית. לעולם לא נאפשר להקים מדינה נוספת בין הירדן לים. לעולם לא נחזור על אוסלו.
ובמילותיו של הנשיא ביידן: "בטחונו של העם היהודי מוטל כאן על כף המאזניים". בהחלט כן. מדינה פלסטינית תסכן אותו.
תודה, הנשיא.
Translated from Hebrew by
We respect and cherish the President of the United States, Joe Biden, who went out of his way during the most difficult period of the State of Israel. This is true friendship.
But we live here, this is our country. The historical estate of our ancestors. There will be no Palestinian state here. We will never allow another state to be established between the Jordan and the sea. We will never go back to Oslo.
And in the words of President Biden: "The security of the Jewish people is at stake here." Definitely yes. A Palestinian state would endanger him.
Ich meine, das ist die Vertretung der USA und nicht die einer Religionsgemeinschaft oder einer "ethnischen" Untergruppe der US-Bevölkerung.
Einfach mal vorstellen, wie es wäre, wenn ein muslimischer Botschafter der USA oder irgendeines anderen westlichen Staates (selbst das ist ja kaum vorstellbar) ein in seiner Bedeutung vergleichbares muslimisches Zeichen an seine Botschaftstür anbrächte.
Auch dass jetzt überall Menoras aufgestellt werden, finde ich befremdlich. Für mich trifft das die schon im letzten Thread zitierte manische "Verarbeitung" der historischen Schuld. Symbole der Palästinenser allerdings sind weitgehend aus der Öffentlichkeit verbannt.
Und was diesen ständig behaupteten Anstieg des AS angeht: In die Statistik gehen auch die zwei Verhaftungen der demonstrierenden Iris Hefets ein, die es gewagt hat, als israelisch-jüdische Einzelperson gegen den Genozid in Gaza zu demonstrieren. Der "Anstieg" geht wohl hauptsächlich auf die antisemitisch geframten Vorgänge bei den Palästina-Demos zurück.
Und ansonsten: Die israelische Politik und der derzeitig stattfindende Völkermord in Gaza dürfte die Zahl der Freunde Israels und der von diesem Staat in Geiselhaft genommenen Juden der Welt nicht gerade erhöhen. So hat es Gideon Levi ausgedrückt:
"Kann man die Schrecken in Gaza sehen und nicht diejenigen hassen, die sie verursachen? Kann man erleben, was in Gaza geschieht, und nicht von Rache träumen? Generationen von Palästinensern haben aufgrund der ersten Nakba Hass auf Israel entwickelt, und andere Generationen werden nun aufgrund der zweiten Nakba, die ihnen versprochen wurde, einen noch größeren Hass entwickeln.
"Die nächste Generation schläft im Nebenzimmer / Ich höre ihn atmen / Die nächste Generation träumt im Nebenzimmer / und murmelt Ängste im Schlaf", singt Hanan Yovel nach den Worten von Ehud Manor. Auch die nächste palästinensische Generation murmelt Ängste im Schlaf, aber nicht im Nebenzimmer - sie hat keinen Platz.
Und in ein paar Monaten werden die guten Israelis wieder nach Paris und London, Dubai und New York reisen und schockiert sein, wie sehr sie uns hassen. Und warum? Was haben wir falsch gemacht?"
Seit Jahren fällt mir auf, dass die Unterhaltungsfilme immer gewaltvoller, kriegshaltiger, satt an Untergangszenarien werden und dass immer Helden aufgebaut werden, die mit großem militärischen TamTam die Welt retten. In früheren Jahren hätte man diese Filme als Gewaltverherrlichung und Kriegsvorbereitung gewertet und derlei galt zu meiner Jugendzeit noch als Tabu. Aber ja, damals steckte der Schrecken der letzte große Weltkriege noch allen in den Herzen. Und liefen die Kriegskrüppel auf den Straßen herum. Das verlor sich peu a peu - und bald gab es wieder einen Markt für die Angst. Die verkauft sich gut, denn es steckt uns in den Genen, uns um die Bedrohlichketen zuerst zu kümmern, des nackten Überlebens wegen. Darum starren wir wie gebannt auf die Zerstörungen, auf die Gewalt, weil der Mensch daraus etwas erkennen muss, das ihn rettet, das ihn wenigstens beim nächsten mal schützt, und weil er dabei bleiben muss, um seine Sippe zu schützen. Und er starrt auf die Szenerie, weil er auf Rettung hofft, wenn er schon selbst nichts zu tun vermag, das Elend abzuwenden. Unter Angst werden wir missbrauchbar. Das ist das Übel unserer Zeit, und nicht nur unserer. Das zieht sich durch die Jahrhunderte. Macht braucht die Ohnmacht, braucht die Angst, um sich groß zu machen. Es braucht wieder eine machtkritische, eine ganz und gar emanzipatorische Bewegung. Diesmal bitte ohne Dogma und ohne Narzisten in Führermanier, ohne missionarische Geiferer und ohne neue Machthaber.
Aber es hört nicht auf. Und die Welt der Computerspiele setzte inzwischen mehrfach das ihre obendrauf. Kriegsvorbereitung läuft schon lange. Nur gesehen wird es nicht, lediglich konsumiert wird sie, wie eine Droge.
Was für einen globalen Schock braucht die Menschheit, ehe ein Umdenken passiert. Falls es dann noch wen gibt, der umenken kann. Denken wir immer daran, wo Angst geschürt wird, stimmt etwas nicht. Werden Feindbilder aufgebaut, werden wir manipuliert.
Ich halte es gern mit dem Wenzel-Zitat: "Haltet euch von den Siegern fern, haltet euch tapfer am Rand..."
Liebe Frau Erler,
ich bin eine regelmäßige Leserin Ihrer LeuchtturmNachrichten und schätze Sie sehr. Und ich möchte mich auch für Ihren aktuellen Anti-Kriegsbeitrag bedanken.
Zu den Wikingern hab ich eine kleine historische Anmerkung, aber vorneweg: ich kenne die Serie, auf die Sie sich beziehen, nicht, solche "Unterhaltung" interessiert mich auch keineswegs, ich halte sie für Hirnvermüllung. Aber ich weiß aus der europäischen Geschichte folgendes zum Thema Wikinger, das leider nicht Wissens-Allgemeingut ist:
Es gilt als wahrscheinlich, dass diese Menschen, die zum Ende des vorletzten Jahrtausends die Küsten Nord- und Westeuropas mordend heimgesucht haben und die als die "Wikinger" bezeichnet werden, eigentlich ursprünglich aus Sachsen kamen. Vielleicht ist Ihnen bekannt, dass Karl der Große die Sachsen als Rache dafür, dass sie sich ihm nicht unterwarfen und nicht sich christianisieren ließen, ihrer gesamten Oberschicht beraubte, und alle Führerinnen und Führer, Priesterinnen, Weise Frauen und Männer, Heiler, Hebammen, Architekten, die gesamte Oberschicht beim Blutgericht von Verden abschlachten ließ. Diejenigen, die noch konnten, flohen verzweifelt und zutiefst traumatisiert ins heidnische Skandinavien, um zu überleben und sich neu zu finden. Es sind diese Traumatisierten, die drei Generationen später als Wikinger gegen das inzwischen komplett gewalt-christianisierte Nord- und Westeuropa zu Felde zogen und gegenüber den neuen Opfern ebenfalls kein Erbarmen kannten.
So geht das mit der Gewalt. Sie kontaminiert mit ihrem Gift die betroffenen Bevölkerungen trans-generationell über weitere Jahrhunderte. Der Schlächter Netanjahu scheint wie eine Art Wiederauferstehung der Nazi-Schlächter zu sein, denn Gewalt, sofern sie nicht geheilt wird, ist eine siebenköpfige Hydra: Aus jeden abgeschlagenen Kopf wachsen sieben neue Ungeheuer hervor.
Das ist eine psychologische Gesetzmäßigkeit. Die Aufarbeitung des Nazi-Terrors, auf die wir Deutschen so stolz sind, hat sich nie um das kollektive Trauma der Kinder und Enkel der Naziopfer gekümmert, sondern war zu selbstbezogen. Und heute sind wir dabei, lieber unsere Hände im Blut der Kinder von Gaza in Unschuld zu waschen, um ja nicht in einen Antisemitismus Verdacht zu geraten, würden wir im Namen der Menschlichkeit dieser israelischen Politik widersprechen. Die Deutschen haben doch "ihre historische Lektion gelernt", darauf sind sie stolz ...
Ich bin sehr traurig und sehr ratlos.
Solidarische Grüße von
Rosemarie Kirschmann
Friedrichstr. 2
73666 Baltmannsweiler
Ich kann Frau Kirschmann nur beipflichten. Gewalt zeugt wieder Gewalt. In Gaza geschieht wieder ein "Collateral Murder". (Anspielung an das Video Collateral Murder von WikiLekas 2010 https://www.bing.com/videos/riverview/relatedvideo?q=yiutube+collateral+murder&mid=1B379B59204FF12A94601B379B59204FF12A9460&FORM=VIRE
Es steht zu befürchten, dass der Hass auf Israelis durch das Bombardement und die riesigen Zahlen ziviler Opfer des kollateralen Mordes der Israelischen Armee bis in weitere 6 Generationen anhalten wird, egal wo die Palästinenser am Ende leben werden, ob in Gaza, in Sinai, in Libanon oder in anderen arabischen oder europäischen Staaten. Aber auch der Hass auf die Europäer, und Amerikaner, die mit verschränkten Armen sich weigern, Israel zu stoppen. Ein ganzes Volk, zwei Millionen Menschen, traumatisiert und angsterfüllt, und zwar schon seit Jahrzehnten.
Es könnte sogar sein, dass die arabischen Regierungen in Zukunft aus Angst vor ihrer eigenen Bevölkerung nicht mehr wagen werden, die Abrahamverträge, die Normalisierung der Beziehungen mit Israel, umzusetzen. Dann könnte Israel zwar die Hamas und vielleicht sogar die Palästinenser aus Gaza ausgeschafft oder abgeschafft haben, aber sich an allen seinen Außengrenzen in einem sehr unbehaglichen Zustand wiederfinden, der wieder wie vor den Verträgen ist, und das mit viel Mühe errichtete trilaterale Vertragswerk der USA wird zunichte gemacht.
Vielleicht werden die USA Ägypten seine Schulden abkaufen, damit es die Palästinenser in den Sinai läßt, oder aber Libanon finanziell unter die Arme greifen, damit der zuläßt, dass die Palästinenser in die dort noch immer bestehenden Flüchtlingslager abgeschoben werden. Oder die Menschen werden in den Kongo verfrachtet. Alles würde die politischen Machtverhältnisse in den entsprechenden Ländern empfindlich stören. Würde mich nicht wundern, wenn das nicht nur Forderungen der faschistischen Minister wären, die von WikiLeaks und einem israelischen Onlinemedium veröffentlicht wurden, sondern auch in der Biden Administration angestellt würden. Die Binnenvertriebenen aufnehmen werden die USA garantiert nicht. Denn sie müßten zu viel Angst haben, dass sich der Hass auch gegen US-Bürger und Institutionen auf ihrem eigenen Boden wendet. Und danach werden die Europäer und die muslimischen Staaten wieder helfen müssen, für den Aufbau von Infrastrukturen zuständig sein. Ist es eigentlich klar, dass die IDF gerade Infrastruktur zerstört, die fremde Länder ausgebaut haben, unter anderem mit deutschem und europäischem Steuergeld? Wer wird denn für diese Schäden aufkommen? Und kein Europäer beschwert sich darüber? Dass Kriegsverbrechen geschehen, indem Krankenhäuser und Schulen angegriffen werden? Wo ist der Aufschrei in Europa, der doch angesichts gleichen Vorgehens der russischen Armee in der Ukraine so unisono erschallte? In unserer Bundesregierung nur Beschwichtigungen und Unverständnis für die Klage Südafrikas gegen Israel vor dem IGH.
Wie es auch kommt, selbst wenn man von Israel Entschädigung für die Schäden an der von unseren Steuern errichteten Infrastruktur einfordern würde, sie würde eh indirekt von uns selbst bezahlt werden, oder aus dem amerikanischen Steuersäckel kommen. Denn der Staat Israel wird komplett von den USA alimentiert.
Und sollen wirklich die Siedler wieder nach Gaza kommen? Großbritannien hat endlich mal damit begonnen, die schlimmsten Mörder und Rassisten der Siedler in der Westbank zu sanktionieren. Das wäre ohne eine große politisch aktive muslimische Community in UK und ohne die weiterhin bestehenden politischen Interessen Großbritanniens als ehemalige Kolonialmacht im Nahen Osten nie passiert. Ähnliches wünsche ich mir auch für Deutschland. Vielleicht wäre es mal gut, wenn der nächste Bundeskanzler aus Neukölln käme oder aus Bonn-Tannenbusch.
Wenn ich mir die heutige Diplomatie in Berlin anschaue, dann wünsche ich mir heimlich Jürgen Möllemann und Ben Wisch wieder zurück. Die konnten wenigstens verhandeln.
Ein kleiner Hoffnungsschimmer kommt aus den USA: dort haben muslimische Verbände angekündigt, dass sie nie wieder Joe Biden wählen wollen, wenn der nicht endlich das Morden stoppt.
Liebe Frau Hauschild, viele Ihre Besorgnisse teile ich - gerade wenn man um die Sicherheit Israel ehrlich besorgt ist, hätte man ihm schon längst Einhalt gebieten müssen, denn so schafft sich keine Sicherheit, allenfalls ein neuer großer Krieg und noch mehr Hass.
...wenn sich die Menschen regelmäßig nur ein paar Minuten mit Frieden beschäftigen, sinkt die Kriminalitätsrate signifikant ab. Netflix (siehe Blutadler) schauen hat dagegen vermutlich (offensichtlich) eine andere Wirkung....
Frei interpretiert nach:
https://www.sonnenseite.com/de/franz-alt/kommentare-interviews/ueber-den-frieden/
Liebe Petra, danke für Dein so aufrichtig spürbares Entsetzen. - LEBEN braucht Frieden. - Ehrlich, eine Weltlage, in der ich anfange, Slogans abzusondern, als ginge es nicht anders, ist eine ziemlich besch... Weltlage. Und es ist, wie gegen Wattewände zu reden. Dennoch darf man nicht aufhören...
Danke, dass Sie dran bleiben, liebe Petra Erler.
Tatsächlich kann man nur geistig gesund bleiben, wenn man sich diesem Irrsinn immer wieder entzieht und wie Heinz für Frieden meditiert.
Übrigens, ich denke, dass die Zahl der Toten in Gaza inzwischen deutlich höher ist, denn sie hat sich seit Wochen trotz Dauerbombardement, Hunger- und Durstblockade angeblich nicht wesentlich erhöht. Wer soll das denn glauben. Dazu muss man anmerken, dass Israel eben auch gezielt die Infrastruktur der Verwaltung zerstört, die Möglichkeit, die Toten namentlich zu registrieren dürfte also ausgehebelt worden sein. Zusätzlich zu dem Chaos, dass jetzt ganz Gaza mit Bodentruppen und Bomben bekämpft wird. Und dann gibt es noch die Verschütteten, die niemand kennt.
Dieser Umgang mit Zahlen und hierzulande fehlenden Bildern des Horrors gehört mit zur Verschleierung der furchtbaren Fakten.
Danke, liebe Columba, ich teile Ihre Meinung und es wird besser werden.
Aber: der israelische Kommunikationsminister Karhi (LIKUD) hat mal ausnahmsweise auf X (twitter) die "Hosen heruntergelassen", wie Israel "from the river to the sea" versteht....
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Conversation
🇮🇱שלמה קרעי - Shlomo Karhi
@shlomo_karhi
מכבדים ומוקירים את נשיא ארצות הברית ג'ו ביידן שיצא מגדרו בתקופתה הקשה ביותר של מדינת ישראל. זוהי ידידות אמת.
אבל אנחנו חיים כאן, זוהי ארצנו. נחלת אבותינו ההיסטורית. לא תהיה כאן מדינה פלסטינית. לעולם לא נאפשר להקים מדינה נוספת בין הירדן לים. לעולם לא נחזור על אוסלו.
ובמילותיו של הנשיא ביידן: "בטחונו של העם היהודי מוטל כאן על כף המאזניים". בהחלט כן. מדינה פלסטינית תסכן אותו.
תודה, הנשיא.
Translated from Hebrew by
We respect and cherish the President of the United States, Joe Biden, who went out of his way during the most difficult period of the State of Israel. This is true friendship.
But we live here, this is our country. The historical estate of our ancestors. There will be no Palestinian state here. We will never allow another state to be established between the Jordan and the sea. We will never go back to Oslo.
And in the words of President Biden: "The security of the Jewish people is at stake here." Definitely yes. A Palestinian state would endanger him.
Thank you, President.
Eigentlich schon lange bekannt, aber es wird mit diesen rituellen Bekundungen zur Zweistaatenlösung immer wieder vernebelt.
Übrigens finde ich auch verstörend, wie widerspruchslos diese Meldung hier durchgeht. Die (jüdische) Botschafterin der USA hat in Berlin an ihrer Botschaftstür eine Mesusa angebracht. https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/us-botschafterin-amy-gutmann-eine-mesusa-fuer-die-residenz-in-berlin-dahlem-li.2167491
Ich meine, das ist die Vertretung der USA und nicht die einer Religionsgemeinschaft oder einer "ethnischen" Untergruppe der US-Bevölkerung.
Einfach mal vorstellen, wie es wäre, wenn ein muslimischer Botschafter der USA oder irgendeines anderen westlichen Staates (selbst das ist ja kaum vorstellbar) ein in seiner Bedeutung vergleichbares muslimisches Zeichen an seine Botschaftstür anbrächte.
Auch dass jetzt überall Menoras aufgestellt werden, finde ich befremdlich. Für mich trifft das die schon im letzten Thread zitierte manische "Verarbeitung" der historischen Schuld. Symbole der Palästinenser allerdings sind weitgehend aus der Öffentlichkeit verbannt.
Und was diesen ständig behaupteten Anstieg des AS angeht: In die Statistik gehen auch die zwei Verhaftungen der demonstrierenden Iris Hefets ein, die es gewagt hat, als israelisch-jüdische Einzelperson gegen den Genozid in Gaza zu demonstrieren. Der "Anstieg" geht wohl hauptsächlich auf die antisemitisch geframten Vorgänge bei den Palästina-Demos zurück.
Und ansonsten: Die israelische Politik und der derzeitig stattfindende Völkermord in Gaza dürfte die Zahl der Freunde Israels und der von diesem Staat in Geiselhaft genommenen Juden der Welt nicht gerade erhöhen. So hat es Gideon Levi ausgedrückt:
"Kann man die Schrecken in Gaza sehen und nicht diejenigen hassen, die sie verursachen? Kann man erleben, was in Gaza geschieht, und nicht von Rache träumen? Generationen von Palästinensern haben aufgrund der ersten Nakba Hass auf Israel entwickelt, und andere Generationen werden nun aufgrund der zweiten Nakba, die ihnen versprochen wurde, einen noch größeren Hass entwickeln.
"Die nächste Generation schläft im Nebenzimmer / Ich höre ihn atmen / Die nächste Generation träumt im Nebenzimmer / und murmelt Ängste im Schlaf", singt Hanan Yovel nach den Worten von Ehud Manor. Auch die nächste palästinensische Generation murmelt Ängste im Schlaf, aber nicht im Nebenzimmer - sie hat keinen Platz.
Und in ein paar Monaten werden die guten Israelis wieder nach Paris und London, Dubai und New York reisen und schockiert sein, wie sehr sie uns hassen. Und warum? Was haben wir falsch gemacht?"
https://antikrieg.com/aktuell/2023_12_09_israelzuechtet.htm
Seit Jahren fällt mir auf, dass die Unterhaltungsfilme immer gewaltvoller, kriegshaltiger, satt an Untergangszenarien werden und dass immer Helden aufgebaut werden, die mit großem militärischen TamTam die Welt retten. In früheren Jahren hätte man diese Filme als Gewaltverherrlichung und Kriegsvorbereitung gewertet und derlei galt zu meiner Jugendzeit noch als Tabu. Aber ja, damals steckte der Schrecken der letzte große Weltkriege noch allen in den Herzen. Und liefen die Kriegskrüppel auf den Straßen herum. Das verlor sich peu a peu - und bald gab es wieder einen Markt für die Angst. Die verkauft sich gut, denn es steckt uns in den Genen, uns um die Bedrohlichketen zuerst zu kümmern, des nackten Überlebens wegen. Darum starren wir wie gebannt auf die Zerstörungen, auf die Gewalt, weil der Mensch daraus etwas erkennen muss, das ihn rettet, das ihn wenigstens beim nächsten mal schützt, und weil er dabei bleiben muss, um seine Sippe zu schützen. Und er starrt auf die Szenerie, weil er auf Rettung hofft, wenn er schon selbst nichts zu tun vermag, das Elend abzuwenden. Unter Angst werden wir missbrauchbar. Das ist das Übel unserer Zeit, und nicht nur unserer. Das zieht sich durch die Jahrhunderte. Macht braucht die Ohnmacht, braucht die Angst, um sich groß zu machen. Es braucht wieder eine machtkritische, eine ganz und gar emanzipatorische Bewegung. Diesmal bitte ohne Dogma und ohne Narzisten in Führermanier, ohne missionarische Geiferer und ohne neue Machthaber.
Zurück zum Entertainment:
Was im französischen Film The fifth Element wunderbar ironisch überspitzt wurde, die amerikanische Weltmacht und deren Schießwütigkeit, hatte längst in Vorgängerfilmen die Kinos geschwemmt. Der Spiegel schrieb 2016 vom Militainment (https://www.spiegel.de/fotostrecke/militainment-filme-mit-pentagon-unterstuetzung-fotostrecke-137142.html) und auch die Taz hatte 2004 einen Beitrag veröffentlicht, der die Filmförderung durch das Pentagon kritisch beleuchtete. https://taz.de/Armee-fuehrt-Regie/!808037/
Aber es hört nicht auf. Und die Welt der Computerspiele setzte inzwischen mehrfach das ihre obendrauf. Kriegsvorbereitung läuft schon lange. Nur gesehen wird es nicht, lediglich konsumiert wird sie, wie eine Droge.
Was für einen globalen Schock braucht die Menschheit, ehe ein Umdenken passiert. Falls es dann noch wen gibt, der umenken kann. Denken wir immer daran, wo Angst geschürt wird, stimmt etwas nicht. Werden Feindbilder aufgebaut, werden wir manipuliert.
Ich halte es gern mit dem Wenzel-Zitat: "Haltet euch von den Siegern fern, haltet euch tapfer am Rand..."
Stimmt, liebe Jana, die Bevölkerung wird auf allen Ebenen sozusagen kriegsreif geschossen.
Die lange Friedenssüchtigkeit (Bundespfarrer Gauck) muss aus den Köpfen und Herzen getilgt werden.