Als Autorin habe ich das Recht, Kommentare vom Blog zu entfernen und auch das Recht, Kommentatoren (zeitweilig) vom Blog fernzuhalten.
Das ist ein schwerwiegender Eingriff in die Meinungsfreiheit. Gleichwohl habe ich mich im Fall von Frau Pari dazu entschlossen, die plötzlich die Kommentarspalte mit jeder Menge links zu „fluten“ begann. Naiverweise habe ich das einige Tage lang nur für meinungsfreudiges Interesse gehalten.
Inzwischen habe ich Gründe zur Annahme, dass mein Blog getrollt wurde.
Um ihn zu schützen und damit auch alle, die meine "Nachrichten" lesen, darüber diskutieren und sie auch weiterverbreiten, wofür ich äußerst dankbar bin, ging ich diesen Schritt.
Wie Columba war auch ich sehr irritiert. Die Kommentarfunktion ist ja dazu gedacht, dem Leser die Möglichkeit zu geben, seinen eigenen Standpunkt zu dem jeweiligen Artikel darzulegen, diesen z.B. zu kritisieren und/oder zu ergänzen, ggf. auch durch Verweis auf andere Quellen. Ein Kommentar sollte mithin ein Meinungsbeitrag sein, nicht eine bloße Aneinanderreihung zahlloser links (einschließlich großer Textabschnitte daraus).
Danke für die Entscheidung + für den neuen Artikel!
Was könnte Russland nun tun? Verhandlungsbereitschaft signalisieren? Wo Selenzkij die Rückeroberung der Krim ankündigt? Ein schwieriges Terrain, da dies als Schwäche ausgelegt werden könnte, in den eigenen Reihen und selbstverständlich bei den Gegnern. Die EU offeriert keine Verhandlungen, auch nicht die USA.
Die Bürger in den westlichen Demokratien sind buchstäblich eingezäunt. Ungünstige Ausgangsbedingungen für einen Start, um Druck aufzubauen. Die Geld- und Machteliten scheinen sich mit der neuen Situation, die von den Atlantikern gefordert wird, einrichten zu wollen. Medial wird bereits gefordert, das China-Geschäft (die undemokratischen "Risiken") drastisch zu reduzieren. Eine bemerkenswerte Sebstverstümmelung angesichts der Größen, von denen zu reden ist...
Danke, liebe Petra! Hervorragender Artikel, der hält, was er mit dem so klug gewählten Eingangszitat verspricht! Denn schon nach dem ersten Satz weiß der Leser, dass er „dranbleiben“ wird, ganz unabhängig von der Länge der zu erwartenden Lektüre.
Ich habe zunehmend den Eindruck, dass wir gerade in einem Milgram-Experiment feststecken.
An autoritätshörigen Lehrern mangelt es hierzulande nicht, zumal auch musterhafte Schüler, die die aktuell „gültigen“ Wortpaare (Putin - Schlächter; Russlands Angriffskrieg – blutig; Ukraine –demokratiebegeistert; Russland - isoliert) verinnerlicht haben und fehlerlos herbeten können, zum Lehrer aufsteigen und alle Unverbesserlichen bestrafen dürfen. Allerdings nicht mit Stromschlägen, wir müssen ja sparen.
Danke, liebe Columba! Ich kannte den Inhalt dieses Experimentes nicht, mir war bislang lediglich der Filmtitel bekannt. Nun habe ich endlich nachgelesen... Das ist das Gute an diesem Blog: Man wird immer ein bißchen klüger.
Danke für die ebenso ausführliche wie differenzierte Sicht, eine wohltuende Ausnahme. Nur in einem Punkt teile ich nicht ganz die Sicht der Autorin: Vielleicht gibt es keinen Wutwinter, aber - das lehrt die Wendezeit in der DDR - soziale und politische Spannungen lassen sich nicht end- und folgenlos steigern. Spätestens, wenn "die da Oben" nicht mehr können und "die da Unten" nicht mehr wollen, wird sich dieser Widerspruch - auf welche Weise auch immer - lösen. Der erste Punkt ist offensichtlich bereits erreicht. Egal, was die Koalition auch tut, es steigert die Spannungen und bestätigt damit Teil des Problems zu sein. Bleibt der zweite Punkt: die Straße.
Lieber Kostas Kipuros - haben Sie herzlichsten Dank. Ich teile ausdrücklich auch das, was Sie anmerken -
Aber ich war vielleicht, im Bestreben, elegant zu sein, nicht deutlich genug: der Ausdruck Wutwinter diffamiert nach meinem Gefühl legitimen Protest. Und obwohl nicht klar ist, ob sie wirklich den Satz gesagt hat, den Rousseau ihr zuschrieb (wenn die Bauern kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen) - hat Marie Antoinette historisch belegt ihre ursprüngliche Beliebtheit komplett verspielt (und das endete äußerst tragisch).
Soziale Spannungen alleine werden nicht genügen. Es bedarf einer politischen Alternative, einer Sogwirkung, wohin die Reise gehen soll. Im Fall der DDR war das vollkommen klar. Viele hatten ihren Sehnsuchtsort im Westen, teils verständlich, teils mit Hoffnungen erfüllt, die nicht eintraten. Wir erinnern uns an die 'blühenden Landschaften'. Ergänzt mit einem Umtauschkurs der DM, der die Hoffnungen in der frühen Phase zu bestätigen schien.
Diese Bedingungen haben wir aktuell nicht in Deutschland oder in Teilen Westeuropas. Dazu auch keine öffentlichen Fürsprecher oder Medien, die den Widerspruch begleiten, positiv konnotieren und wenigstens die Bürger mit Energie für die notwendigen Veränderungen versorgen.
Sie haben mit Ihrem Einwand zumindest teilweise Recht. 1989 gab es aus meiner Sicht für viele DDR-Bürger immerhin zwei Alternativen: das bundesdeutsche System, das ein Großteil der Bevölkerung als Erfolgsmodell verstand und deshalb auch "haben" wollte, und den demokratischen Sozialismus/Sozialismus mit demokratischem Antlitz - ergo eine eigenständige, erneuerte DDR, sicherlich nur von einer Minderheit erstrebt. Heute wissen wir, welche Alternative sich durchgesetzt hat. Beide Alternativen existieren derzeit nicht mehr. Umso dramatischer ist der Verlust einer linken Partei, die sich zumindest für eine maximal mögliche Interessenvertretung der Mehrheit der arbeitenden Bevölkerung innerhalb des bestehenden neoliberalen Systems in Deutschland/Europa einsetzt. Dennoch - und insofern bleibe ich bei meiner Ansicht - entladen sich gesellschaftliche Widersprüche (leider?) auch ohne Alternativen - die Brotaufstände in Frankreich, Ägypten und Syrien sind nur ein Beispiel. Dann allerdings häufig durch rechtsextreme Kräfte instrumentalisiert und weitgehend unkontrolliert. Da das Parteiensystem im Grunde ausgedient hat, bleibt nur die Alternative einer Bürgerbewegung.
Danke liebe Fr. Dr. Pari. ich hab schon an mir gezweifelt, denn mein Gedächtnis sagte mir, nein, die Krim wurde nicht annektiert, es hat damals ein referendum gegeben und die bevölkerung hat abgestimmt. Dass es sogar eine Völkerrechtliche Grundlage gab, die Krim weiterhin Russland zugehörig zu setzen, das wusste ich freilich nicht. Aber das referendum hätte für mich schon ausgereicht, niemals von Annektion zu sprechen. Aber das ist so arg im schwange, dass ich, wie gesagt, fast schon an miner Erinnerung zweifelte.
In eigener Sache:
Als Autorin habe ich das Recht, Kommentare vom Blog zu entfernen und auch das Recht, Kommentatoren (zeitweilig) vom Blog fernzuhalten.
Das ist ein schwerwiegender Eingriff in die Meinungsfreiheit. Gleichwohl habe ich mich im Fall von Frau Pari dazu entschlossen, die plötzlich die Kommentarspalte mit jeder Menge links zu „fluten“ begann. Naiverweise habe ich das einige Tage lang nur für meinungsfreudiges Interesse gehalten.
Inzwischen habe ich Gründe zur Annahme, dass mein Blog getrollt wurde.
Um ihn zu schützen und damit auch alle, die meine "Nachrichten" lesen, darüber diskutieren und sie auch weiterverbreiten, wofür ich äußerst dankbar bin, ging ich diesen Schritt.
Stimmt, liebe Frau Erler, ich war auch ziemlich irritiert von diesem Zeug.
Insofern habe ich kein Problem mit dem Verweis in diesem Fall.
Ansonsten, erstmal große Zustimmung zu dieser Analyse, die ich natürlich gleich weiter empfohlen habe.
Definitiv die richtige Entscheidung. Die Hinweise aus den Texten sprechen für gezielte Störungen
Wie Columba war auch ich sehr irritiert. Die Kommentarfunktion ist ja dazu gedacht, dem Leser die Möglichkeit zu geben, seinen eigenen Standpunkt zu dem jeweiligen Artikel darzulegen, diesen z.B. zu kritisieren und/oder zu ergänzen, ggf. auch durch Verweis auf andere Quellen. Ein Kommentar sollte mithin ein Meinungsbeitrag sein, nicht eine bloße Aneinanderreihung zahlloser links (einschließlich großer Textabschnitte daraus).
Danke für die Entscheidung + für den neuen Artikel!
Ich hab es nicht erkannt, bzw. auch als Beitrag gewertet, mit dem sie sich auf ihre eigene Art einbringen wollte. Danke für den klaren Schritt.
Was könnte Russland nun tun? Verhandlungsbereitschaft signalisieren? Wo Selenzkij die Rückeroberung der Krim ankündigt? Ein schwieriges Terrain, da dies als Schwäche ausgelegt werden könnte, in den eigenen Reihen und selbstverständlich bei den Gegnern. Die EU offeriert keine Verhandlungen, auch nicht die USA.
Die Bürger in den westlichen Demokratien sind buchstäblich eingezäunt. Ungünstige Ausgangsbedingungen für einen Start, um Druck aufzubauen. Die Geld- und Machteliten scheinen sich mit der neuen Situation, die von den Atlantikern gefordert wird, einrichten zu wollen. Medial wird bereits gefordert, das China-Geschäft (die undemokratischen "Risiken") drastisch zu reduzieren. Eine bemerkenswerte Sebstverstümmelung angesichts der Größen, von denen zu reden ist...
Danke, liebe Petra! Hervorragender Artikel, der hält, was er mit dem so klug gewählten Eingangszitat verspricht! Denn schon nach dem ersten Satz weiß der Leser, dass er „dranbleiben“ wird, ganz unabhängig von der Länge der zu erwartenden Lektüre.
Ich habe zunehmend den Eindruck, dass wir gerade in einem Milgram-Experiment feststecken.
An autoritätshörigen Lehrern mangelt es hierzulande nicht, zumal auch musterhafte Schüler, die die aktuell „gültigen“ Wortpaare (Putin - Schlächter; Russlands Angriffskrieg – blutig; Ukraine –demokratiebegeistert; Russland - isoliert) verinnerlicht haben und fehlerlos herbeten können, zum Lehrer aufsteigen und alle Unverbesserlichen bestrafen dürfen. Allerdings nicht mit Stromschlägen, wir müssen ja sparen.
Vielleicht mehr die Welle. https://de.wikipedia.org/wiki/The_Third_Wave
Das wurde ja auch schon mehr als 2 Jahre lang erfolgreich mit diesem Corona-Irrsinn eingeübt. Da kann man aufsatteln.
Danke, liebe Columba! Ich kannte den Inhalt dieses Experimentes nicht, mir war bislang lediglich der Filmtitel bekannt. Nun habe ich endlich nachgelesen... Das ist das Gute an diesem Blog: Man wird immer ein bißchen klüger.
Danke für die ebenso ausführliche wie differenzierte Sicht, eine wohltuende Ausnahme. Nur in einem Punkt teile ich nicht ganz die Sicht der Autorin: Vielleicht gibt es keinen Wutwinter, aber - das lehrt die Wendezeit in der DDR - soziale und politische Spannungen lassen sich nicht end- und folgenlos steigern. Spätestens, wenn "die da Oben" nicht mehr können und "die da Unten" nicht mehr wollen, wird sich dieser Widerspruch - auf welche Weise auch immer - lösen. Der erste Punkt ist offensichtlich bereits erreicht. Egal, was die Koalition auch tut, es steigert die Spannungen und bestätigt damit Teil des Problems zu sein. Bleibt der zweite Punkt: die Straße.
Lieber Kostas Kipuros - haben Sie herzlichsten Dank. Ich teile ausdrücklich auch das, was Sie anmerken -
Aber ich war vielleicht, im Bestreben, elegant zu sein, nicht deutlich genug: der Ausdruck Wutwinter diffamiert nach meinem Gefühl legitimen Protest. Und obwohl nicht klar ist, ob sie wirklich den Satz gesagt hat, den Rousseau ihr zuschrieb (wenn die Bauern kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen) - hat Marie Antoinette historisch belegt ihre ursprüngliche Beliebtheit komplett verspielt (und das endete äußerst tragisch).
Soziale Spannungen alleine werden nicht genügen. Es bedarf einer politischen Alternative, einer Sogwirkung, wohin die Reise gehen soll. Im Fall der DDR war das vollkommen klar. Viele hatten ihren Sehnsuchtsort im Westen, teils verständlich, teils mit Hoffnungen erfüllt, die nicht eintraten. Wir erinnern uns an die 'blühenden Landschaften'. Ergänzt mit einem Umtauschkurs der DM, der die Hoffnungen in der frühen Phase zu bestätigen schien.
Diese Bedingungen haben wir aktuell nicht in Deutschland oder in Teilen Westeuropas. Dazu auch keine öffentlichen Fürsprecher oder Medien, die den Widerspruch begleiten, positiv konnotieren und wenigstens die Bürger mit Energie für die notwendigen Veränderungen versorgen.
Sie haben mit Ihrem Einwand zumindest teilweise Recht. 1989 gab es aus meiner Sicht für viele DDR-Bürger immerhin zwei Alternativen: das bundesdeutsche System, das ein Großteil der Bevölkerung als Erfolgsmodell verstand und deshalb auch "haben" wollte, und den demokratischen Sozialismus/Sozialismus mit demokratischem Antlitz - ergo eine eigenständige, erneuerte DDR, sicherlich nur von einer Minderheit erstrebt. Heute wissen wir, welche Alternative sich durchgesetzt hat. Beide Alternativen existieren derzeit nicht mehr. Umso dramatischer ist der Verlust einer linken Partei, die sich zumindest für eine maximal mögliche Interessenvertretung der Mehrheit der arbeitenden Bevölkerung innerhalb des bestehenden neoliberalen Systems in Deutschland/Europa einsetzt. Dennoch - und insofern bleibe ich bei meiner Ansicht - entladen sich gesellschaftliche Widersprüche (leider?) auch ohne Alternativen - die Brotaufstände in Frankreich, Ägypten und Syrien sind nur ein Beispiel. Dann allerdings häufig durch rechtsextreme Kräfte instrumentalisiert und weitgehend unkontrolliert. Da das Parteiensystem im Grunde ausgedient hat, bleibt nur die Alternative einer Bürgerbewegung.
Danke liebe Fr. Dr. Pari. ich hab schon an mir gezweifelt, denn mein Gedächtnis sagte mir, nein, die Krim wurde nicht annektiert, es hat damals ein referendum gegeben und die bevölkerung hat abgestimmt. Dass es sogar eine Völkerrechtliche Grundlage gab, die Krim weiterhin Russland zugehörig zu setzen, das wusste ich freilich nicht. Aber das referendum hätte für mich schon ausgereicht, niemals von Annektion zu sprechen. Aber das ist so arg im schwange, dass ich, wie gesagt, fast schon an miner Erinnerung zweifelte.