Das ist das jüngste Biden-Interview, für alle, die sich dem gewachsen fühlen: Putin habe sich rational nur verkalkuliert (also doch nicht der Irre), Putin habe taktische nukleare Waffen im Sinn (das ist pure Erfindung), Pentagon hat nichts zu sagen, oh oh
Diejenigen, deren Namen keiner kennt und die hinter Biden (oder hinter allem?) stehen, werden es nicht soweit kommen lassen. Sie würden, statt bisher immer dazuzugewinnen, alles verlieren.
"Schauspieler, die im Schmierentheatern durchfielen, mangels Talente
Konfus mit Erdteilen jonglieren, in der Rolle von Staatspräsidenten
Wie Affen, die mit geladenen Pistolen neugierig hantieren
Dürfen Viersterne Clowns ihre Raketen als Spielzeug im All stationieren.“
(Ahl Männer, aalglatt; BAP, deren Sänger inzwischen auch vom Bellizismus erleuchtet wurde - ist eine andere Geschichte, oder vielleicht eben doch nicht?!)
Jedenfalls kommen mir diese Zeilen stets in den Sinn, wenn ich mit Schaudern lese (die Öffentlichen habe ich aus Gründen der geistigen Hygiene komplett aus dem Programm genommen), wie verantwortungslose westliche Politiker und ihre medialen Mietmäuler über die Zukunft der Menschheit - also unsere Zukunft - schwadronieren, als handele es sich bei dem Krieg der USA/Nato gegen Russland um ein Sandkastenspiel.
Der Schlüsselsatz Ihres wieder ebenso sauber recherchierten wie überzeugend argumentierten Beitrages (danke dafür, liebe Petra Erler!!!) lautet meines Erachtens: "Die Ukraine kämpft militärisch stellvertretend für die USA gegen Russland. Das ist der Unterschied zum Kalten Krieg. Da sprachen die Waffen nie.“
Aus diesem Verständnis ergibt sich nämlich eine völlig andere Deutung, als jene, die uns suggeriert werden soll: Das autoritäre Russland habe ein harmloses Demokratieprojekt angegriffen, um es zu zerstören, damit es nicht auf Russland ausstrahlt. Eine Gegenargumentation wider dieses Schwachsinns erübrigt sich.
Aus russischer Sicht geht es im Kern eben nicht darum, einfach einen unliebsamen Nachbarn zu kujonieren, sondern darum, die existenzielle Bedrohung durch die USA, die sich für ihre Ziele der Ukraine bedienen, auszuschalten. Da das so ist, ergibt sich für Russland, zumindest für einen signifikanten Teil der Gesellschaft, ein ganz anderes Verständnis des militärischen Konfliktes. Es ist eben nicht Putins Krieg, selbst Veteranen des Großen Vaterländischen Krieges, sogar Oppositionelle, die unter der amtierenden russischen Regierung gelitten haben sowie Teile des linken Spektrums stellen sich hinter Putin.
Besteht Hoffnung auf Deeskalation? Eine kühle Analyse ergibt: Die von den USA verfolgte Strategie zielt auf die Ausschaltung Russlands als Globalplayer. Der Preis für Russland wäre letztlich - wie Bandera-Verehrer Melnik dankenswerterweise öffentlich ausposaunte - das staatliche Ende Russlands. Man kann sich selber ausrechnen, ob es eine Regierung in Moskau geben könnte, die das hinnimmt. Der Preis für die USA bei einer Friedensregelung, die die ukrainische Neutralität einschließt, würde dagegen das Ende ihrer globalen Dominanz (😀) bedeuten. Das mag für die Protagonisten der "unverzichtbaren Nation“ zwar schlimm sein, wäre jedoch mitnichten eine existenzielle Bedrohung, sondern entspräche dem sich ohnehin vollziehenden historischen Prozess. Sollte sich diese Erkenntnis bei einem Teil der westlichen Funktionseliten durchsetzen, dürfen wir hoffen.
Dieser Essay sollte Pflichtlektüre für all die Kriegshetzer in Politik und Gesellschaft(en) werden, die derzeit an dem Ast sägen, auf dem die gesamte Menschheit sitzt. Danke für die hervorragende Arbeit!
Hier noch ein Link zu einem sehr aufschlussreichen Interview mit Douglas MacGregor (ehem. Colonel der US-Army, Politikwissenschaftler, Militärtheoretiker, Autor und Berater) zur Causa Ukrainekrieg: https://journalistenwatch.com/2022/10/12/ukraine-aus-und-vorbei-selenskyj-am-ende/ . Und ich danke ebenfalls für die fruchtbare Diskussion – sie bereichert meinen Geist.
Eigentlich deutet alles, was Sie richtigerweise beschreiben, darauf hin, dass es die USA sind, die den Krieg wollten und wollen, denn wie sonst sollte Russland "dekolonisiert" werden, liebe Frau Erler, aber dann bezeichnen Sie dennoch Russland als den Geiselnehmer. Nein, die USA sind der Geiselnehmer und sie haben mit ihrer Waffe NATO nicht nur die Ukraine als Geisel genommen, sondern vor allem EU-Europa und im speziellen Deutschland mit seiner Marionettenregierung.
Und gerade wird eine neue Waffe geschärft, wie Andrej Hunko in seinem Interview sagt, z.B. gegen die unbotmäßigen Staaten des Südens:
"Dazu kommt noch, dass die EU bestrebt ist, das innere Regime bei Sanktionsverstössen drastisch zu verschärfen. Bis zum nächsten Treffen des Europäischen Rats wird eine Änderung des Primärrechts, der Grundlagenverträge der EU, sehr wahrscheinlich vollzogen, die Verstösse gegen Sanktionen dem kriminellen Bereich zuordnet.
Was bedeutet das?
Man setzt Verstösse zum Beispiel gegen Wirtschaftssanktionen gleich mit Terrorismus, Menschenhandel oder anderen schweren Verbrechen. Letzte Woche wurde das im Bundestag diskutiert. Im ersten Schritt wird das Primärrecht dergestalt geändert und im zweiten Schritt ein EU-Straftatbestand geschaffen, der diesen dann noch einmal konkretisiert. Wie der Sanktionsverstoss geahndet wird, liegt dann in den Händen der EU. Das gilt für alle Sanktionsregime. Wir haben nicht nur gegen Russland Sanktionen, sondern gegenwärtig gibt es in der EU 40 Sanktionsregime, zum Beispiel gegen Syrien oder den Iran. Es zeigt sich ganz deutlich, und nicht erst seit dem 24. Februar, dass hier immer weiter solche Sanktionsregime aufgezogen werden sollen.
Ist das mit dem Völkerrecht zu vereinbaren?
Nein, und das muss man unbedingt dazu sagen. Wir reden über unilaterale Sanktionen und nicht von Uno-Sanktionen oder Umsetzungen internationaler Gerichtsurteile. Hier ist ein GEOPOLITSCHER AKTEUR, DIE EU ODER DIE USA ODER BEIDE GEMEINSAM, der sich das Recht herausnimmt, andere Teile der Welt mit Embargos und schweren Wirtschaftssanktionen zu bestrafen. Das wird in Zukunft so weitergehen: gegen China oder unbotmässige Staaten vielleicht in Afrika etc. Das ist eine Entwicklung, die ich sehr, sehr kritisch sehe. Jetzt wird also innerhalb der EU das Strafrecht entsprechend verschärft.
Ist es etwas Neues innerhalb der EU, dass man gegen einzelne Staaten strafrechtlich vorgehen kann?
Die Tendenz dazu ist schon länger zu spüren, aber dass es einen Straftatbestand nach EU-Recht gibt, das ist tatsächlich neu."
"Andererseits gehe ich davon aus, dass sie nichts sagen werden, weil sie die USA für ihren Sicherheitsschirm halten – dabei ist meines Erachtens das Gegenteil der Fall. Die USA und ihre Provokationen sind Europas größte Bedrohung derzeit."
Und dann noch etwas über die Rolle von v.d.Leyen, die als hartgesottene Transatlantikerin die EU im US-Sinne zurichtet.
Liebe Columba, es ist ein langer Text, und normalerweise sollte ich kürzer schreiben. Das weiß ich, aber ich wollte diesmal nicht anders.
Die Geiselnehmersituation ist hypothetisch- was wäre wenn.
M.E. ist in der Sanktions-Frage der Ausgangslage eindeutig. Nach der UN-Charta sind Sanktionen in der Entscheidung der VN. In der Realität, haben sich die USA und die EU dieses Recht herausgenommen. Unwidersprochen entwickelt sich so was zu Gewohnheitsrecht....
Rubikon: „Unter falscher Flagge“ (Flavio von Witzleben im Gespräch mit dem früheren US-Geheimdienstoffizier und UN-Waffeninspekteur Scott Ritter; Video, Englisch mit deutschen Untertiteln, 35 Minuten) – Auszug: „Wisst ihr [Deutschen] nicht, dass ihr nur als willfährige Kolonie der USA betrachtet werdet? Dass Deutschland nicht aufstehen und für seine Rechte eintreten kann, führte dazu, dass seine Infrastruktur angegriffen wurde. Eure Infrastruktur wurde angegriffen! Eure nationale Sicherheit und euer wirtschaftliches Überleben wurden bedroht. War es Russland? Es waren die USA! Wenn ihr das nicht seht, dann nehmt die deutsche Flagge runter, hisst die amerikanische Flagge und erkennt euren Status als US-Kolonie an. Ich will nicht zu hart sein. Ich bin in Deutschland aufgewachsen. Ich liebe und respektiere das deutsche Volk. Aber nicht im Moment. Um Respekt zu verdienen, muss man sich auch selbst respektieren. (…) Die Sanktionen haben nicht funktioniert und die Deutschen müssen fragen, warum sie es zulassen, dass die EU weiterhin Selbstmord begeht. (…) Nach diesem Winter wird Deutschland keine Wirtschaftsmacht mehr sein. Eure Wirtschaft bricht vor euren Augen zusammen. (…) Warum machen die Deutschen das mit? Die Deutschen klingen, als würden sie wirklich ein Volk von Schafen werden. (…) Europa muss verstehen, dass weder Biden noch Trump das Problem sind. Das Problem sind die USA – egal von welcher Partei unsere politischen Führer kommen. Die USA sind Gift für Europa. (…) Wartet nicht länger auf einen guten amerikanischen Präsidenten, der all eure Probleme lösen wird, sondern löst sie selbst.“
Danke liebe Petra für diese enorm gute und tiefgründige Analyse. Gerade höre ich die BK-Regierungserklärung zum EU-Gipfel. Es graust mich die Retorik, die Richtung der Anschludligungen, die nur EINE Seite kennt und damit den Krieg anpeitscht. DEESKALATION geht anders, sieht alle Beteiligten. Kein Wort über die Möglichkeiten, zu verhandeln.
Die Stimmen, die warnenden, die analytischen, die, die über den Tellerrand weisen, diese Stimmen, wie sie hier zu lesen sind, dürfen nicht verstummen. Frieden ist nur möglich, wenn verhandelt wird. Aber die Chancen verbauen wir uns selbst. "Wir sorgten vor und wir lassen uns nicht einschüchtern" höre ich den BK gerade sagen. Doch ja, lassen wir uns einschüchtern, werden wir bitte etwas schüchterner und halten inne und nehmen mal wahr, was hier grad passiert. Lasst mal neu denken. lasst mal Schluss machen mit dem ewigen Sanktionieren und Militarisieren. Brecht hat das in den 1930er Jahren auf folgende Sätze runtergebrochen: "„Und sie sägten an den Ästen, auf denen sie saßen und schrien sich ihre Erfahrungen zu, wie man besser sägen könne. Und fuhren mit Krachen in die Tiefe. Und die ihnen zusahen beim Sägen schüttelten die Köpfe und sägten kräftig weiter.“
Ich habe den Eindruck, unsere politische Kultur weist deutliche Anzeichen demenzieller Erkrankung auf. Erinnerungen werden getilgt, gelöscht und die entstandenen Lücken werden mit dem gefüllt, was einem gerade schlüssig und nützlich erscheint. Die so erzählten Geschichten klingen in sich stimmig, sind überzeugend sogar, sind aber in zentralen Punkten nicht wahr, oder lassen wichtige Elemente vermissen. Herzliche Grüße, dankbar, sende ich in die Runde.
über die Entwicklung der Grünen und der TAZ, die übrigens von Gremliza als die Kinder-FAZ bezeichnet wurde. Interessant sind auch einige der Kommentare, die den Einfluss ehemaliger KBW-Leute beschreiben und daher den hysterischen Russenhass herleiten. Ebenso interessant der Kommentator, der von seinen Frankfurter Demo-Erfahrungen berichtet, wo Fischer und seine "Putztruppe" offenbar regelmäßig für den sofortigen Abbruch der Demo sorgten. Eigentlich wie klassische Agents provocateurs.
Forschungsdienst des Kongresses: USA haben seit 1991 weltweit 251 militärische Interventionen durchgeführt – seit 1798 waren es 469
Florian Warweg
13. Oktober 2022 um 9:00
Laut offiziellen Daten des „Congressional Research Service“ (CRS – vergleichbar mit dem Wissenschaftlichen Dienst des Bundestages), veröffentlicht unter dem Titel „Instances of Use of United States Armed Forces Abroad, 1798-2022“, haben die Vereinigten Staaten allein in den Jahren zwischen 1991 und 2022 mindestens 251 militärische Interventionen durchgeführt. Das entspricht durchschnittlich acht Militärinterventionen pro Jahr. Bei den Zahlen sind CIA-Operationen und Putschversuche nicht erfasst. Der wissenschaftliche Bericht dokumentiert zudem weitere 218 US-Militärinterventionen zwischen 1798 und 1990. Insgesamt sind damit 469 US-Militärinterventionen seit 1798 vom US-Kongress anerkannt worden. https://www.nachdenkseiten.de/?p=89145
Erdölproduzenten verlassen Bündnis mit USA und Westen und wenden sich Russland und China zu
12. Oktober 2022von Dr. Peter F. Mayer4,2 Minuten Lesezeit
Die USA sind seit langem gewohnt den erdölproduzierenden Staaten ihre Wirtschaftspolitik und Fördermengen diktieren zu können. Seit heuer kommt es aber zu einer immer stärkeren Entfremdung, selbst mit dem früheren engsten Verbündeten Saudi Arabien. Die Länder schließen sich immer mehr mit Russland, China sowie den BRICS+ Staaten zusammen und treten der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit bei. Ein Schlag ins Gesicht war die Kürzung der Ölproduktion um 2 Millionen Fass pro Tag. Die Reaktion der USA: Ärger und Sanktionen. https://tkp.at/2022/10/12/erdoelproduzenten-verlassen-buendnis-mit-usa-und-westen-und-wenden-sich-russland-und-china-zu/
Beunruhigende, leider jedoch aus meiner Sicht zutreffend präzise beschriebene Befundlage. Sie deckt sich mit meinen aktuell gewonnenen Eindrücken aus den USA. Erschreckend zugleich der geringe Wissensstand der Bürger über die Vorgänge außerhalb des eigenen Landes.
'Checks and Balances' durch in ihrer Substanz ausgehölte Institutionen darf man in dieser Situation kaum (noch) erwarten. Das manichäische Gut-Böse-Prinzip erlaubt offenbar nur Schwarz oder Weiß. Und kein erwähnenswert Blatt oder keine TV-Sendung lässt daran Zweifel, dass hier im Westen die Guten sind
Jeffrey Sachs und andere Mahner äußern sich zwar mit lauter Stimme, ob sie gehört werden steht auf einem anderen Blatt. Keine guten Zeiten für Entwarnung.
Ich fand Ihre US-Beobachtungen sehr wichtig. Aber wichtig scheint mir auch, dass die zuschauerstärksten Sendungen im Kabelfernsehen der USA (allesamt bei Fox) vor einer Kriegseskalation warnen, und es inzwischen auch darum im US-Wahlkampf geht. Hier streiten zwei "Establishments".
Ich würde sagen, dass es zwei Pole ein und desselben Establishments sind. Und hinter diesen Polen steht seit Jahrhunderten nicht eine heute sogenannte Finazelite, sondern ein und dieselbe "Gruppe". Deren Wurzeln reichen zurück bis ins antike Rom, wo sich der Orsini-Klan begründete. Dieser "Familienklan" ist seit der Zeit der römischen Renaissance und dem italienischen Mittelalter überall da involviert, wo es um Macht & Reichtum geht. Die haben in zahlreichen Konflikten immer beide Seiten "bedient" und königlich daran verdient. Sie stellten sogar drei Päpste. Man nennt sie auch "Black Nobility" oder "Crown Council of 13".
Der Friedensnobelpreis wird dieses Jahr erneut für den Einsatz für Menschenrechte vergeben. Die Tendenz war auch in den vergangenen Jahren zu beobachten: Weg vom globalen Friedensanliegen hin zu Menschen- und Freiheitsrechten. Ist das eine gute Entwicklung? Oder hat das instrumentelle Züge?
Die westliche Strategie zur Demontage der Russischen Föderation
von Thierry Meyssan
In Anknüpfung an die Strategien Deutschlands im Ersten Weltkrieg und der USA und der ukrainischen integralen Nationalisten während des Kalten Krieges hat der Westen gerade ein Forum der freien Völker Russlands gegründet. Es geht darum, den Zerfall der UdSSR zu verlängern, separatistische Bewegungen zu schaffen, um am Ende die Unabhängigkeit von zwanzig Regionen des Landes zu proklamieren.
Voltaire Netzwerk | Paris (Frankreich) | 17. August 2022
Wenn ich Ihnen in einem widersprechen darf: Biden ist nicht katholisch. Offiziell schon, aber was wir hier sehen, ist ein dementer Greis, der Sprachrohr für Leute ist, die von der Wirklichkeit soviel Ahnung haben, wie man in einer amerikanischen Eliteuniversität von der Welt erfährt, nachdem man seine Kindheit und Jugend in einer extrem previligierten Jugend erfahren hat. Auf deutsche Verhältnisse übertragen: Baerbock, deren Vater Personalchef in einer Firma mit mehreren tausend Beschäftigten war. Bloß dass Baerbocks Jugend noch verhältnismäßig mehr mit der Realtität zu tun hatte, als zum Beispiel jemand, der von einer Privatschule erst auf Amherst College und dann ins State Department kam. Wie auch immer: Ihr Post ist deprimierend, aber informativ. Vielen Dank dafür.
Haben Sie Dank! Ich würde mich jedoch freuen, wenn Sie Zeit fänden, den letzten Link in meinem Artikel zu lesen - in den USA spielen religiöse Bezüge politisch eine große Rolle. Auf der einen Seite erklärt das sogar die große Resistenz gegen Einschränkung von Freiheitsrechten (die von Gott gegeben wurden und also vom Menschen nicht genommen werden dürften, in der UN-Menschenrechtserklärung/ findet sich das in Anlehnung an die Aufklärung als "natürliche" Rechte und auch das GG, an dem die US mitgeschrieben haben, ist dadurch beeinflusst).
Andererseits werden viele Bezüge zu aggressiven Kampfbegriffen eben auch religiös besetzt, durch die Neocons. Das ist im Moment bei Biden/ seinen Redenschreibern der Fall.
Da kommt die Bergpredigt nicht vor.
Wenn ich zu Ende denkt, dass die Rechte aller Menschen 1948 sehr weit gefasst wurden, in der UN-Menschenrechtsdeklaration, dann hoffe ich, sogar sehr.
Es tut mir wirklich leid, Sie depremiert zu haben, das war/ist überhaupt nicht meine Absicht.
Ich hätte Ihnen vielleicht nicht wegen dieser Petitesse zu Ihrem hervorragenden Artikel schreiben sollen. Gemeint war mit meinem Einwurf etwas völlig anderes: das nämlich die Leute, die hinter Biden stehen und seinen Teleprompter füttern von einer völlig anderen Weltsicht geprägt sind. Sie mag insofern christliche Wurzeln haben, da sie in einer einstmals christlichen Kultur entstanden sind, haben aber selbst mit dem fundamentalistischen Protestantismus nur noch dessen Aggressivität gemein. Diese Leute sind nur insofern religiös, wenn man den Glauben an die diversen Dogma des Wokeismus als religiös bezeichnen kann.
Die Biden Administration hetzt ganz offiziell das FBI auf Eltern, die sich gegen Drag queen shows an Grundschulen wehren oder vertreibt klassische Linke, die sich gegen Critical Whiteness Theory aussprechen von den Universitäten. Tatsächlich gibt es noch viele Fundamentalisten a´la Bush in den USA. In Washington DC jedoch sind sie mittlerweile so selten, wie katholische Priester, die sich als Atheisten bekennen.
Die Kriegstreiber in Washington sind die amerikanische Entsprechung jener Typen, wie sie Sarah Wagenknecht im neuen Vorwort zu ihrem Buch beschrieben hat:
"Natürlich ist das linksliberale Milieu nicht das einzige, in dem seit dem russischen Überfall auf die Ukraine eine alarmierende Kriegsbesoffenheit ausgebrochen ist. Neu ist, dass sich die Beiträge grünaffiner Lifestyle-Linker in Kriegsfragen durch besondere Aggressivität hervortun und öffentliche Widerworte aus diesem politischen Spektrum noch seltener zu hören sind als aus konservativen Kreisen oder von den wenigen verbliebenen traditionellen Sozialdemokraten.
Dafür gibt es Gründe. Der wichtigste dürfte sein, dass die Erzählung von der Zeitenwende, von der neuen Welt, in der wir plötzlich aufgewacht sind und in der der freie Westen, wir, die Guten, gegen das wiederauferstandene Reich des Bösen kämpfen und für diesen gerechten Kampf auch Opfer bringen müssen, in ihrer märchenhaften Moralisierung von Politik geradezu perfekt zu einer Denkströmung passt, die sich schon immer vor allem über Moral und Haltung definiert hat und in der die Frage nach Nutzen und Schaden seit jeher als zweitrangig galt.
Wer gewohnt war, vor allem nach einer moralisch einwandfreien Einstellung zu fragen, wer sich über den Kampf um politisch korrekte Sprechblasen politisiert hat und wen vor allem das Bestreben antreibt, sich dadurch gut zu fühlen, dass man zu den Guten gehört, bei dem findet der neue Sound einen nahezu idealen Resonanzraum.
Aber der vermeintlich grüne Linksliberalismus treibt heute nicht nur Aufrüstung und Militarisierung voran und ist mitverantwortlich dafür, dass die Gefahr einer atomaren Eskalation in Europa wächst. Er streitet auch mit großer Verve und beängstigendem Erfolg dafür, dass abweichende Meinungen in der öffentlichen Diskussion möglichst nicht mehr vorkommen."
Oh, nein, bitte schreiben Sie (weiter), und ich danke Ihnen für Ihr lange Zuschrift ; je mehr wir reden und schreiben, desto besser, glaube ich - wie Sie sehe ich große Gefahr, aber ich habe eben auch Hoffnung - in uns alle
https://www.youtube.com/watch?v=YpzMfAKN9aQ
Das ist das jüngste Biden-Interview, für alle, die sich dem gewachsen fühlen: Putin habe sich rational nur verkalkuliert (also doch nicht der Irre), Putin habe taktische nukleare Waffen im Sinn (das ist pure Erfindung), Pentagon hat nichts zu sagen, oh oh
usw.
Sinn macht diese sehr kurze Interview nicht.
Diejenigen, deren Namen keiner kennt und die hinter Biden (oder hinter allem?) stehen, werden es nicht soweit kommen lassen. Sie würden, statt bisher immer dazuzugewinnen, alles verlieren.
"Schauspieler, die im Schmierentheatern durchfielen, mangels Talente
Konfus mit Erdteilen jonglieren, in der Rolle von Staatspräsidenten
Wie Affen, die mit geladenen Pistolen neugierig hantieren
Dürfen Viersterne Clowns ihre Raketen als Spielzeug im All stationieren.“
(Ahl Männer, aalglatt; BAP, deren Sänger inzwischen auch vom Bellizismus erleuchtet wurde - ist eine andere Geschichte, oder vielleicht eben doch nicht?!)
Jedenfalls kommen mir diese Zeilen stets in den Sinn, wenn ich mit Schaudern lese (die Öffentlichen habe ich aus Gründen der geistigen Hygiene komplett aus dem Programm genommen), wie verantwortungslose westliche Politiker und ihre medialen Mietmäuler über die Zukunft der Menschheit - also unsere Zukunft - schwadronieren, als handele es sich bei dem Krieg der USA/Nato gegen Russland um ein Sandkastenspiel.
Der Schlüsselsatz Ihres wieder ebenso sauber recherchierten wie überzeugend argumentierten Beitrages (danke dafür, liebe Petra Erler!!!) lautet meines Erachtens: "Die Ukraine kämpft militärisch stellvertretend für die USA gegen Russland. Das ist der Unterschied zum Kalten Krieg. Da sprachen die Waffen nie.“
Aus diesem Verständnis ergibt sich nämlich eine völlig andere Deutung, als jene, die uns suggeriert werden soll: Das autoritäre Russland habe ein harmloses Demokratieprojekt angegriffen, um es zu zerstören, damit es nicht auf Russland ausstrahlt. Eine Gegenargumentation wider dieses Schwachsinns erübrigt sich.
Aus russischer Sicht geht es im Kern eben nicht darum, einfach einen unliebsamen Nachbarn zu kujonieren, sondern darum, die existenzielle Bedrohung durch die USA, die sich für ihre Ziele der Ukraine bedienen, auszuschalten. Da das so ist, ergibt sich für Russland, zumindest für einen signifikanten Teil der Gesellschaft, ein ganz anderes Verständnis des militärischen Konfliktes. Es ist eben nicht Putins Krieg, selbst Veteranen des Großen Vaterländischen Krieges, sogar Oppositionelle, die unter der amtierenden russischen Regierung gelitten haben sowie Teile des linken Spektrums stellen sich hinter Putin.
Besteht Hoffnung auf Deeskalation? Eine kühle Analyse ergibt: Die von den USA verfolgte Strategie zielt auf die Ausschaltung Russlands als Globalplayer. Der Preis für Russland wäre letztlich - wie Bandera-Verehrer Melnik dankenswerterweise öffentlich ausposaunte - das staatliche Ende Russlands. Man kann sich selber ausrechnen, ob es eine Regierung in Moskau geben könnte, die das hinnimmt. Der Preis für die USA bei einer Friedensregelung, die die ukrainische Neutralität einschließt, würde dagegen das Ende ihrer globalen Dominanz (😀) bedeuten. Das mag für die Protagonisten der "unverzichtbaren Nation“ zwar schlimm sein, wäre jedoch mitnichten eine existenzielle Bedrohung, sondern entspräche dem sich ohnehin vollziehenden historischen Prozess. Sollte sich diese Erkenntnis bei einem Teil der westlichen Funktionseliten durchsetzen, dürfen wir hoffen.
Dieser Essay sollte Pflichtlektüre für all die Kriegshetzer in Politik und Gesellschaft(en) werden, die derzeit an dem Ast sägen, auf dem die gesamte Menschheit sitzt. Danke für die hervorragende Arbeit!
Ich danke Ihnen sehr. Es ist auch das Ergebnis unserer Diskussion.
Ich habe mir erlaubt, Ihren Essay weiterzuverbreiten und hoffe, das war auch in Ihrem Sinne: https://www.fischundfleisch.com/deepthought/armageddon-die-heilige-schlacht-gegen-das-boese-80023 . Wenn ich ihn schon nicht zur Pflichtlektüre für die oben genannte Klientel machen kann, sollen ihn wenigstens so viele Menschen wie möglich lesen.
Hier noch ein Link zu einem sehr aufschlussreichen Interview mit Douglas MacGregor (ehem. Colonel der US-Army, Politikwissenschaftler, Militärtheoretiker, Autor und Berater) zur Causa Ukrainekrieg: https://journalistenwatch.com/2022/10/12/ukraine-aus-und-vorbei-selenskyj-am-ende/ . Und ich danke ebenfalls für die fruchtbare Diskussion – sie bereichert meinen Geist.
DANKE!!!!
Eigentlich deutet alles, was Sie richtigerweise beschreiben, darauf hin, dass es die USA sind, die den Krieg wollten und wollen, denn wie sonst sollte Russland "dekolonisiert" werden, liebe Frau Erler, aber dann bezeichnen Sie dennoch Russland als den Geiselnehmer. Nein, die USA sind der Geiselnehmer und sie haben mit ihrer Waffe NATO nicht nur die Ukraine als Geisel genommen, sondern vor allem EU-Europa und im speziellen Deutschland mit seiner Marionettenregierung.
Und gerade wird eine neue Waffe geschärft, wie Andrej Hunko in seinem Interview sagt, z.B. gegen die unbotmäßigen Staaten des Südens:
"Dazu kommt noch, dass die EU bestrebt ist, das innere Regime bei Sanktionsverstössen drastisch zu verschärfen. Bis zum nächsten Treffen des Europäischen Rats wird eine Änderung des Primärrechts, der Grundlagenverträge der EU, sehr wahrscheinlich vollzogen, die Verstösse gegen Sanktionen dem kriminellen Bereich zuordnet.
Was bedeutet das?
Man setzt Verstösse zum Beispiel gegen Wirtschaftssanktionen gleich mit Terrorismus, Menschenhandel oder anderen schweren Verbrechen. Letzte Woche wurde das im Bundestag diskutiert. Im ersten Schritt wird das Primärrecht dergestalt geändert und im zweiten Schritt ein EU-Straftatbestand geschaffen, der diesen dann noch einmal konkretisiert. Wie der Sanktionsverstoss geahndet wird, liegt dann in den Händen der EU. Das gilt für alle Sanktionsregime. Wir haben nicht nur gegen Russland Sanktionen, sondern gegenwärtig gibt es in der EU 40 Sanktionsregime, zum Beispiel gegen Syrien oder den Iran. Es zeigt sich ganz deutlich, und nicht erst seit dem 24. Februar, dass hier immer weiter solche Sanktionsregime aufgezogen werden sollen.
Ist das mit dem Völkerrecht zu vereinbaren?
Nein, und das muss man unbedingt dazu sagen. Wir reden über unilaterale Sanktionen und nicht von Uno-Sanktionen oder Umsetzungen internationaler Gerichtsurteile. Hier ist ein GEOPOLITSCHER AKTEUR, DIE EU ODER DIE USA ODER BEIDE GEMEINSAM, der sich das Recht herausnimmt, andere Teile der Welt mit Embargos und schweren Wirtschaftssanktionen zu bestrafen. Das wird in Zukunft so weitergehen: gegen China oder unbotmässige Staaten vielleicht in Afrika etc. Das ist eine Entwicklung, die ich sehr, sehr kritisch sehe. Jetzt wird also innerhalb der EU das Strafrecht entsprechend verschärft.
Ist es etwas Neues innerhalb der EU, dass man gegen einzelne Staaten strafrechtlich vorgehen kann?
Die Tendenz dazu ist schon länger zu spüren, aber dass es einen Straftatbestand nach EU-Recht gibt, das ist tatsächlich neu."
https://www.zeitgeschehen-im-fokus.ch/de/newspaper-ausgabe/nr-18-19-vom-12-oktober-2022.html#article_1421
Und hier Jeffrey Sachs, der deutlich macht, dass eigentlich unser schlimmster Feind die USA sind
https://www.nachdenkseiten.de/?p=89104
"Andererseits gehe ich davon aus, dass sie nichts sagen werden, weil sie die USA für ihren Sicherheitsschirm halten – dabei ist meines Erachtens das Gegenteil der Fall. Die USA und ihre Provokationen sind Europas größte Bedrohung derzeit."
Und dann noch etwas über die Rolle von v.d.Leyen, die als hartgesottene Transatlantikerin die EU im US-Sinne zurichtet.
https://test.rtde.tech/meinung/151186-weg-in-abhangigkeit-und-autokratie/
Liebe Columba, es ist ein langer Text, und normalerweise sollte ich kürzer schreiben. Das weiß ich, aber ich wollte diesmal nicht anders.
Die Geiselnehmersituation ist hypothetisch- was wäre wenn.
M.E. ist in der Sanktions-Frage der Ausgangslage eindeutig. Nach der UN-Charta sind Sanktionen in der Entscheidung der VN. In der Realität, haben sich die USA und die EU dieses Recht herausgenommen. Unwidersprochen entwickelt sich so was zu Gewohnheitsrecht....
und soll sogar wie Terrorismus verfolgt werden, wenn sie gebrochen und nicht befolgt werden.
Nein, nein, der Text ist gut und richtig so und ich reiche Ihre Texte immer weiter!
Darüber muss ich noch nachdenken, liebe Columba, aber haben Sie - wie schon so häufig- großen Dank!
Rubikon: „Unter falscher Flagge“ (Flavio von Witzleben im Gespräch mit dem früheren US-Geheimdienstoffizier und UN-Waffeninspekteur Scott Ritter; Video, Englisch mit deutschen Untertiteln, 35 Minuten) – Auszug: „Wisst ihr [Deutschen] nicht, dass ihr nur als willfährige Kolonie der USA betrachtet werdet? Dass Deutschland nicht aufstehen und für seine Rechte eintreten kann, führte dazu, dass seine Infrastruktur angegriffen wurde. Eure Infrastruktur wurde angegriffen! Eure nationale Sicherheit und euer wirtschaftliches Überleben wurden bedroht. War es Russland? Es waren die USA! Wenn ihr das nicht seht, dann nehmt die deutsche Flagge runter, hisst die amerikanische Flagge und erkennt euren Status als US-Kolonie an. Ich will nicht zu hart sein. Ich bin in Deutschland aufgewachsen. Ich liebe und respektiere das deutsche Volk. Aber nicht im Moment. Um Respekt zu verdienen, muss man sich auch selbst respektieren. (…) Die Sanktionen haben nicht funktioniert und die Deutschen müssen fragen, warum sie es zulassen, dass die EU weiterhin Selbstmord begeht. (…) Nach diesem Winter wird Deutschland keine Wirtschaftsmacht mehr sein. Eure Wirtschaft bricht vor euren Augen zusammen. (…) Warum machen die Deutschen das mit? Die Deutschen klingen, als würden sie wirklich ein Volk von Schafen werden. (…) Europa muss verstehen, dass weder Biden noch Trump das Problem sind. Das Problem sind die USA – egal von welcher Partei unsere politischen Führer kommen. Die USA sind Gift für Europa. (…) Wartet nicht länger auf einen guten amerikanischen Präsidenten, der all eure Probleme lösen wird, sondern löst sie selbst.“
https://odysee.com/@RubikonMagazin:d/unter-falscher-Flagge:8
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Danke liebe Petra für diese enorm gute und tiefgründige Analyse. Gerade höre ich die BK-Regierungserklärung zum EU-Gipfel. Es graust mich die Retorik, die Richtung der Anschludligungen, die nur EINE Seite kennt und damit den Krieg anpeitscht. DEESKALATION geht anders, sieht alle Beteiligten. Kein Wort über die Möglichkeiten, zu verhandeln.
Die Stimmen, die warnenden, die analytischen, die, die über den Tellerrand weisen, diese Stimmen, wie sie hier zu lesen sind, dürfen nicht verstummen. Frieden ist nur möglich, wenn verhandelt wird. Aber die Chancen verbauen wir uns selbst. "Wir sorgten vor und wir lassen uns nicht einschüchtern" höre ich den BK gerade sagen. Doch ja, lassen wir uns einschüchtern, werden wir bitte etwas schüchterner und halten inne und nehmen mal wahr, was hier grad passiert. Lasst mal neu denken. lasst mal Schluss machen mit dem ewigen Sanktionieren und Militarisieren. Brecht hat das in den 1930er Jahren auf folgende Sätze runtergebrochen: "„Und sie sägten an den Ästen, auf denen sie saßen und schrien sich ihre Erfahrungen zu, wie man besser sägen könne. Und fuhren mit Krachen in die Tiefe. Und die ihnen zusahen beim Sägen schüttelten die Köpfe und sägten kräftig weiter.“
―Bertolt Brecht
- https://gutezitate.com/zitat/135529
Ich habe den Eindruck, unsere politische Kultur weist deutliche Anzeichen demenzieller Erkrankung auf. Erinnerungen werden getilgt, gelöscht und die entstandenen Lücken werden mit dem gefüllt, was einem gerade schlüssig und nützlich erscheint. Die so erzählten Geschichten klingen in sich stimmig, sind überzeugend sogar, sind aber in zentralen Punkten nicht wahr, oder lassen wichtige Elemente vermissen. Herzliche Grüße, dankbar, sende ich in die Runde.
Dazu gibt es einen aufschlussreichen Artikel im Overton
https://overton-magazin.de/hintergrund/politik/der-rotzfreche-graf-die-gruenen-und-die-taz/
über die Entwicklung der Grünen und der TAZ, die übrigens von Gremliza als die Kinder-FAZ bezeichnet wurde. Interessant sind auch einige der Kommentare, die den Einfluss ehemaliger KBW-Leute beschreiben und daher den hysterischen Russenhass herleiten. Ebenso interessant der Kommentator, der von seinen Frankfurter Demo-Erfahrungen berichtet, wo Fischer und seine "Putztruppe" offenbar regelmäßig für den sofortigen Abbruch der Demo sorgten. Eigentlich wie klassische Agents provocateurs.
Forschungsdienst des Kongresses: USA haben seit 1991 weltweit 251 militärische Interventionen durchgeführt – seit 1798 waren es 469
Florian Warweg
13. Oktober 2022 um 9:00
Laut offiziellen Daten des „Congressional Research Service“ (CRS – vergleichbar mit dem Wissenschaftlichen Dienst des Bundestages), veröffentlicht unter dem Titel „Instances of Use of United States Armed Forces Abroad, 1798-2022“, haben die Vereinigten Staaten allein in den Jahren zwischen 1991 und 2022 mindestens 251 militärische Interventionen durchgeführt. Das entspricht durchschnittlich acht Militärinterventionen pro Jahr. Bei den Zahlen sind CIA-Operationen und Putschversuche nicht erfasst. Der wissenschaftliche Bericht dokumentiert zudem weitere 218 US-Militärinterventionen zwischen 1798 und 1990. Insgesamt sind damit 469 US-Militärinterventionen seit 1798 vom US-Kongress anerkannt worden. https://www.nachdenkseiten.de/?p=89145
October 12, 2022
Misguided Foreign Policies Against Russia And Others Damage The U.S. And Its 'Allies' https://www.moonofalabama.org/2022/10/misguided-foreign-policies-against-russia-and-others-damage-the-us-and-its-allies.html#more
Erdölproduzenten verlassen Bündnis mit USA und Westen und wenden sich Russland und China zu
12. Oktober 2022von Dr. Peter F. Mayer4,2 Minuten Lesezeit
Die USA sind seit langem gewohnt den erdölproduzierenden Staaten ihre Wirtschaftspolitik und Fördermengen diktieren zu können. Seit heuer kommt es aber zu einer immer stärkeren Entfremdung, selbst mit dem früheren engsten Verbündeten Saudi Arabien. Die Länder schließen sich immer mehr mit Russland, China sowie den BRICS+ Staaten zusammen und treten der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit bei. Ein Schlag ins Gesicht war die Kürzung der Ölproduktion um 2 Millionen Fass pro Tag. Die Reaktion der USA: Ärger und Sanktionen. https://tkp.at/2022/10/12/erdoelproduzenten-verlassen-buendnis-mit-usa-und-westen-und-wenden-sich-russland-und-china-zu/
Beunruhigende, leider jedoch aus meiner Sicht zutreffend präzise beschriebene Befundlage. Sie deckt sich mit meinen aktuell gewonnenen Eindrücken aus den USA. Erschreckend zugleich der geringe Wissensstand der Bürger über die Vorgänge außerhalb des eigenen Landes.
'Checks and Balances' durch in ihrer Substanz ausgehölte Institutionen darf man in dieser Situation kaum (noch) erwarten. Das manichäische Gut-Böse-Prinzip erlaubt offenbar nur Schwarz oder Weiß. Und kein erwähnenswert Blatt oder keine TV-Sendung lässt daran Zweifel, dass hier im Westen die Guten sind
Jeffrey Sachs und andere Mahner äußern sich zwar mit lauter Stimme, ob sie gehört werden steht auf einem anderen Blatt. Keine guten Zeiten für Entwarnung.
Lieber Wolfgang Geuer, keine Entwarnung.
Ich fand Ihre US-Beobachtungen sehr wichtig. Aber wichtig scheint mir auch, dass die zuschauerstärksten Sendungen im Kabelfernsehen der USA (allesamt bei Fox) vor einer Kriegseskalation warnen, und es inzwischen auch darum im US-Wahlkampf geht. Hier streiten zwei "Establishments".
Ich würde sagen, dass es zwei Pole ein und desselben Establishments sind. Und hinter diesen Polen steht seit Jahrhunderten nicht eine heute sogenannte Finazelite, sondern ein und dieselbe "Gruppe". Deren Wurzeln reichen zurück bis ins antike Rom, wo sich der Orsini-Klan begründete. Dieser "Familienklan" ist seit der Zeit der römischen Renaissance und dem italienischen Mittelalter überall da involviert, wo es um Macht & Reichtum geht. Die haben in zahlreichen Konflikten immer beide Seiten "bedient" und königlich daran verdient. Sie stellten sogar drei Päpste. Man nennt sie auch "Black Nobility" oder "Crown Council of 13".
Wer gerne mehr darüber erfahren möchte, wird hier fündig: https://francesleader.substack.com/p/who-rules-the-world oder hier: https://www.bibliotecapleyades.net/vatican/esp_vatican144.htm – da gehts speziell um den Orsini-Klan. Spannender zu lesen als jeder Krimi!
Friedensnobelpreis mit geopolitischer Schlagseite
Der Friedensnobelpreis wird dieses Jahr erneut für den Einsatz für Menschenrechte vergeben. Die Tendenz war auch in den vergangenen Jahren zu beobachten: Weg vom globalen Friedensanliegen hin zu Menschen- und Freiheitsrechten. Ist das eine gute Entwicklung? Oder hat das instrumentelle Züge?
https://www.hintergrund.de/globales/friedensnobelpreis-geopolitische-schlagseite/
Die westliche Strategie zur Demontage der Russischen Föderation
von Thierry Meyssan
In Anknüpfung an die Strategien Deutschlands im Ersten Weltkrieg und der USA und der ukrainischen integralen Nationalisten während des Kalten Krieges hat der Westen gerade ein Forum der freien Völker Russlands gegründet. Es geht darum, den Zerfall der UdSSR zu verlängern, separatistische Bewegungen zu schaffen, um am Ende die Unabhängigkeit von zwanzig Regionen des Landes zu proklamieren.
Voltaire Netzwerk | Paris (Frankreich) | 17. August 2022
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Liebe Frau Erler
Wenn ich Ihnen in einem widersprechen darf: Biden ist nicht katholisch. Offiziell schon, aber was wir hier sehen, ist ein dementer Greis, der Sprachrohr für Leute ist, die von der Wirklichkeit soviel Ahnung haben, wie man in einer amerikanischen Eliteuniversität von der Welt erfährt, nachdem man seine Kindheit und Jugend in einer extrem previligierten Jugend erfahren hat. Auf deutsche Verhältnisse übertragen: Baerbock, deren Vater Personalchef in einer Firma mit mehreren tausend Beschäftigten war. Bloß dass Baerbocks Jugend noch verhältnismäßig mehr mit der Realtität zu tun hatte, als zum Beispiel jemand, der von einer Privatschule erst auf Amherst College und dann ins State Department kam. Wie auch immer: Ihr Post ist deprimierend, aber informativ. Vielen Dank dafür.
Haben Sie Dank! Ich würde mich jedoch freuen, wenn Sie Zeit fänden, den letzten Link in meinem Artikel zu lesen - in den USA spielen religiöse Bezüge politisch eine große Rolle. Auf der einen Seite erklärt das sogar die große Resistenz gegen Einschränkung von Freiheitsrechten (die von Gott gegeben wurden und also vom Menschen nicht genommen werden dürften, in der UN-Menschenrechtserklärung/ findet sich das in Anlehnung an die Aufklärung als "natürliche" Rechte und auch das GG, an dem die US mitgeschrieben haben, ist dadurch beeinflusst).
Andererseits werden viele Bezüge zu aggressiven Kampfbegriffen eben auch religiös besetzt, durch die Neocons. Das ist im Moment bei Biden/ seinen Redenschreibern der Fall.
Da kommt die Bergpredigt nicht vor.
Wenn ich zu Ende denkt, dass die Rechte aller Menschen 1948 sehr weit gefasst wurden, in der UN-Menschenrechtsdeklaration, dann hoffe ich, sogar sehr.
Es tut mir wirklich leid, Sie depremiert zu haben, das war/ist überhaupt nicht meine Absicht.
Ich hätte Ihnen vielleicht nicht wegen dieser Petitesse zu Ihrem hervorragenden Artikel schreiben sollen. Gemeint war mit meinem Einwurf etwas völlig anderes: das nämlich die Leute, die hinter Biden stehen und seinen Teleprompter füttern von einer völlig anderen Weltsicht geprägt sind. Sie mag insofern christliche Wurzeln haben, da sie in einer einstmals christlichen Kultur entstanden sind, haben aber selbst mit dem fundamentalistischen Protestantismus nur noch dessen Aggressivität gemein. Diese Leute sind nur insofern religiös, wenn man den Glauben an die diversen Dogma des Wokeismus als religiös bezeichnen kann.
Die Biden Administration hetzt ganz offiziell das FBI auf Eltern, die sich gegen Drag queen shows an Grundschulen wehren oder vertreibt klassische Linke, die sich gegen Critical Whiteness Theory aussprechen von den Universitäten. Tatsächlich gibt es noch viele Fundamentalisten a´la Bush in den USA. In Washington DC jedoch sind sie mittlerweile so selten, wie katholische Priester, die sich als Atheisten bekennen.
Die Kriegstreiber in Washington sind die amerikanische Entsprechung jener Typen, wie sie Sarah Wagenknecht im neuen Vorwort zu ihrem Buch beschrieben hat:
"Natürlich ist das linksliberale Milieu nicht das einzige, in dem seit dem russischen Überfall auf die Ukraine eine alarmierende Kriegsbesoffenheit ausgebrochen ist. Neu ist, dass sich die Beiträge grünaffiner Lifestyle-Linker in Kriegsfragen durch besondere Aggressivität hervortun und öffentliche Widerworte aus diesem politischen Spektrum noch seltener zu hören sind als aus konservativen Kreisen oder von den wenigen verbliebenen traditionellen Sozialdemokraten.
Dafür gibt es Gründe. Der wichtigste dürfte sein, dass die Erzählung von der Zeitenwende, von der neuen Welt, in der wir plötzlich aufgewacht sind und in der der freie Westen, wir, die Guten, gegen das wiederauferstandene Reich des Bösen kämpfen und für diesen gerechten Kampf auch Opfer bringen müssen, in ihrer märchenhaften Moralisierung von Politik geradezu perfekt zu einer Denkströmung passt, die sich schon immer vor allem über Moral und Haltung definiert hat und in der die Frage nach Nutzen und Schaden seit jeher als zweitrangig galt.
Wer gewohnt war, vor allem nach einer moralisch einwandfreien Einstellung zu fragen, wer sich über den Kampf um politisch korrekte Sprechblasen politisiert hat und wen vor allem das Bestreben antreibt, sich dadurch gut zu fühlen, dass man zu den Guten gehört, bei dem findet der neue Sound einen nahezu idealen Resonanzraum.
Aber der vermeintlich grüne Linksliberalismus treibt heute nicht nur Aufrüstung und Militarisierung voran und ist mitverantwortlich dafür, dass die Gefahr einer atomaren Eskalation in Europa wächst. Er streitet auch mit großer Verve und beängstigendem Erfolg dafür, dass abweichende Meinungen in der öffentlichen Diskussion möglichst nicht mehr vorkommen."
Oh, nein, bitte schreiben Sie (weiter), und ich danke Ihnen für Ihr lange Zuschrift ; je mehr wir reden und schreiben, desto besser, glaube ich - wie Sie sehe ich große Gefahr, aber ich habe eben auch Hoffnung - in uns alle
Erstaunlich, aber wahr. Hoffentlich geht es um mehr als um wahltaktische Manöver.