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Petra Erler's avatar

https://www.youtube.com/watch?v=YpzMfAKN9aQ

Das ist das jüngste Biden-Interview, für alle, die sich dem gewachsen fühlen: Putin habe sich rational nur verkalkuliert (also doch nicht der Irre), Putin habe taktische nukleare Waffen im Sinn (das ist pure Erfindung), Pentagon hat nichts zu sagen, oh oh

usw.

Sinn macht diese sehr kurze Interview nicht.

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Kostas Kipuros's avatar

"Schauspieler, die im Schmierentheatern durchfielen, mangels Talente

Konfus mit Erdteilen jonglieren, in der Rolle von Staatspräsidenten

Wie Affen, die mit geladenen Pistolen neugierig hantieren

Dürfen Viersterne Clowns ihre Raketen als Spielzeug im All stationieren.“

(Ahl Männer, aalglatt; BAP, deren Sänger inzwischen auch vom Bellizismus erleuchtet wurde - ist eine andere Geschichte, oder vielleicht eben doch nicht?!)

Jedenfalls kommen mir diese Zeilen stets in den Sinn, wenn ich mit Schaudern lese (die Öffentlichen habe ich aus Gründen der geistigen Hygiene komplett aus dem Programm genommen), wie verantwortungslose westliche Politiker und ihre medialen Mietmäuler über die Zukunft der Menschheit - also unsere Zukunft - schwadronieren, als handele es sich bei dem Krieg der USA/Nato gegen Russland um ein Sandkastenspiel.

Der Schlüsselsatz Ihres wieder ebenso sauber recherchierten wie überzeugend argumentierten Beitrages (danke dafür, liebe Petra Erler!!!) lautet meines Erachtens: "Die Ukraine kämpft militärisch stellvertretend für die USA gegen Russland. Das ist der Unterschied zum Kalten Krieg. Da sprachen die Waffen nie.“

Aus diesem Verständnis ergibt sich nämlich eine völlig andere Deutung, als jene, die uns suggeriert werden soll: Das autoritäre Russland habe ein harmloses Demokratieprojekt angegriffen, um es zu zerstören, damit es nicht auf Russland ausstrahlt. Eine Gegenargumentation wider dieses Schwachsinns erübrigt sich.

Aus russischer Sicht geht es im Kern eben nicht darum, einfach einen unliebsamen Nachbarn zu kujonieren, sondern darum, die existenzielle Bedrohung durch die USA, die sich für ihre Ziele der Ukraine bedienen, auszuschalten. Da das so ist, ergibt sich für Russland, zumindest für einen signifikanten Teil der Gesellschaft, ein ganz anderes Verständnis des militärischen Konfliktes. Es ist eben nicht Putins Krieg, selbst Veteranen des Großen Vaterländischen Krieges, sogar Oppositionelle, die unter der amtierenden russischen Regierung gelitten haben sowie Teile des linken Spektrums stellen sich hinter Putin.

Besteht Hoffnung auf Deeskalation? Eine kühle Analyse ergibt: Die von den USA verfolgte Strategie zielt auf die Ausschaltung Russlands als Globalplayer. Der Preis für Russland wäre letztlich - wie Bandera-Verehrer Melnik dankenswerterweise öffentlich ausposaunte - das staatliche Ende Russlands. Man kann sich selber ausrechnen, ob es eine Regierung in Moskau geben könnte, die das hinnimmt. Der Preis für die USA bei einer Friedensregelung, die die ukrainische Neutralität einschließt, würde dagegen das Ende ihrer globalen Dominanz (😀) bedeuten. Das mag für die Protagonisten der "unverzichtbaren Nation“ zwar schlimm sein, wäre jedoch mitnichten eine existenzielle Bedrohung, sondern entspräche dem sich ohnehin vollziehenden historischen Prozess. Sollte sich diese Erkenntnis bei einem Teil der westlichen Funktionseliten durchsetzen, dürfen wir hoffen.

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