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Petra Erler's avatar

Zwischenruf: VIELEN Dank. Und ein noch größeres Dankeschön für die spannenden Kommentare, Überlegungen und Links!

Columba hat in einem früheren Beitrag vom Pflanzen eines Pfirsichbaums berichtet - das hat mich an "Setzlinge" erinnert und an das Gedicht von Nazim Hikmet "... damit Du noch als uralter Greis zum Beispiel Olivenbäume pflanzt, nicht, um den Kindern sie zu hinterlassen, sondern weil Du dem Tod nicht glauben willst, ihn dabei fürchtend, und nicht wenig. Aber das Leben auf der Waage überwiegt."

So wie das Leben überwiegt (bis es verlöscht), überwiegt Realität, nicht mediale, sondern erlebte, überwiegt die Wahrheit die Lüge. Diese immer wieder zu suchen und Erkanntes auszusprechen, scheint mir der einzige Weg.

Worin wir heute feststecken, begann nicht mit Corona, es begann schleichend sehr viel früher - Mausfeld hat das wunderbar analysiert - Es geht immer um Macht und ihre Mehrung, die nur mit "Lämmern" möglich ist.

Das erste, wirklich gefährliche schwarze Schaf der neueren Zeit war Assange + Wikileaks - und in der Art und Weise, wie sie zuschlagen, spürt man die Angst, woraus sich die Entschlossenheit speist, die Herde "noch besser"zu hüten, genauer gesagt darauf einzuprügeln, damit sich so was nicht wiederholt.

Aber wenn der belgische Psychologe Desmet recht hat, dann sind ca 30 Prozent (aus den unterschiedlichsten Gründen) nicht "hütefähig", weitere 30% lieben das Herdendasein (darunter viele "Intelektuelle") und 40 % latschen mit, aber hören zu, was von beiden Seiten auf sie "einblökt". Desmet führte weiter aus, dass eine erfolgreiche Eliminierung der bockigen 30% aus der Herde nur dazu führt, dass sich der Rest der Herde dann gegenseitig zugrunde richtet. Die bockigen Lämmer sind, folgt man Desmet, der Schutz der Herde und mir scheint, die Zahl der bockigen Lämmer steigt...

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Jana Weinert's avatar

Vielen Dank wieder für diesen Artikel. Für einen ganz konkreten Fall einer Betroffenen ist auch die Erwähnung der Ärztin darin für mich sehr hilfreich gewesen. Vielleicht kann sie uns helfen. Ansonsten lese ich sehr gern auch sämtliche Kommentare hier, die dem jeweiligen Beitrag entsprechend sehr fundierte Ergänzungen beisteuern. Allen Kommentatorinnen und Kommentaren hier sei Dank. Dass man für journalistische Inhalte bereits PR-Agenturen beschäftigt, wundert mich überhaupt gar nicht. Seit Jahren habe ich zunehmend den Eindruck, die Politik nimmt immer mehr Marketingcharakter an. Und die Medien folgen dieser - ja kann man es Direktive nennen? Gregor Gysi hat das für die Seite der Politik in einem Interview bestätigt, in dem er beschrieb, dass nach Beschlüssen immer in die Runde gefragt würde: Und wie wollen wir das den Wählern verkaufen? Er warnte, dass ja die Menschen dafür ein feines Gesprür haben, dass ihnen etwas verkauft werden solle, und das Misstrauen in die Politik nicht umsonst so zugenommen habe. Für mich ist die enorme Intransparenz und deutliche Unvernunft einiger politischer Entscheidungen, die unaufgelöste und nur mit weiteren Marketingformeln umnebelte Widersprüchlichkeit und mangelnde Differenziertheit, um nicht zu sagen zunehmende Unvernunft kaum mehr nachvollziehbar. Ich kann kein Bemühen um inneren und äußeren Frieden erkennen, im Gegenteil wurden Bevölkerungsgruppen gegeneinander ins Feld geschickt, waren also die Ungeimpften schuld, so wie jetzt die "Putinversteher und Lumpenpazifisten" Schuld am Fortgang des Krieges sein sollen. Das mutet mich an wie eine verrückte Schuldumkehr. Solch einer Polemik sollte die Politik und sollten auch die Medien eigentlich entschieden Grenzen setzen.

Wir haben doch alle ein Gedächtnis und können uns erinnern, wie Entscheidungen anfangs begründet waren, wie Entwicklungen sich vollzogen haben und wie sie jetzt neu gedeutet und begründet werden - ich denke an die Impfpolitik, aber in der tat erkenne auch ich deutliche Parallelen zum Umgang mit dem Krieg derzeit und der fehlenden öffentlich diskutierten Analyse der kompletten Interessens- und Problemlage, die zu diesem Krieg führte. Und auch das find eich bei der Covid-Politik wieder - welche Prozesse, Versäumnisse und Interessen gar führten dazu, dass wir jetzt mit der Pandmie da stehen wo wir gerade stehen. ich würde wieder Vertrauen entwickeln können, wenne s diese tiefgreifenden Problemanalysen gäbe, getragen von einer offenen kritischen öffentlichen Debattenkultur.

Ich erlebe keine Vermittlung der Widersprüchlichkeiten, keine Eingeständnisse, keine Aufklärung, sondern wird so getan, als habe es Fehler und Irrtümer nie gegeben. Als befände sich die regierende Politik in einem Kontinuum des Rechthabens. Soweit ich las wurden sogar die Ergebnisse der jetzt eingesetzten Prüfkommission der Covid-Maßnahmen kleingeredet. - Das ist gefährlich. Und es erinnert mich vieles lange schon an die Zeit vor 1989 in der DDR.

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