Zu zivilen Kriegsopfern der USA, im ukrainischen Bürgerkrieg, der russischen Aggression gegen die Ukraine und im Israel-Gaza-Konflikt/Terroranschlag/ Krieg - Sollen die Waffen schweigen?
Danke für die nackten Zahlen, die man am besten NICHT addieren möchte. Und man möchte sich auch nicht vorstellen, dass hinter jedem Toten und Verwundeten Angehörige und Freunde stehen, die leiden und somit ebenfalls Opfer sind.
Frieden lässt sich nicht durch Krieg erreichen. Gewalt schafft nur Gewalt. Und mündet nicht selten in sinnlosen Kriegen, die nichts anderes hervorbringen als sinnlose Opfer. Und warum? Weil die Befriedung von Konflikten irgendjemandes Interessen zuwiderläuft, nicht ernsthaft gewollt, hintertrieben oder verschleppt wird. Ganz zu schweigen vom bewußten Inszenieren und Schüren von Konflikten...
PE: "Mir scheint, fast alles ist verstummt" Man kann es m.E. niemandem verdenken zu schweigen angesichts der derzeit aufgebauten massiven Drohkulisse, jedem, der auf das Leid der palästinensischen Bevölkerung hinweist, das Etikett des "Antisemitismus" anzuheften und ihn/sie damit sozial zu vernichten oder gar zu kriminalisieren. Eines der bittersten Lieder des US-Liedermachers David Rovics handelt von den Lebensumständen in Dschenin im besetzten Westjordanland, das nach 20 Jahren leider nichts an Aktualität verloren hat. Ich habe es mal ins Deutsche übertragen, und obwohl der Text nicht einmal zornig ist über das Unrecht, sondern nur bitter und traurig, und ich die Erlaubnis von DR habe, traue ich mich momentan nicht, die Übertragung zu veröffentlichen. Wenn Sie Interesse haben, kann ich es Ihnen privat zuschicken.
Danke für den Tipp mit David Rovics. Natürlich ist er in Deutschland umstritten....ich habe mir ein paar Lieder von seinem Auftritt in Schottland angesehen. Klare Worte!
Man findet alle (?) seine Lieder auf seiner Webseite davidrovics.com im Abschnitt "Songbook". Um hierzulande umstritten zu sien, müsste ihn allerdings überhaupt jemand kennen. Das scheitert vermutlich nicht nur an der Sprachbarriere, sondern auch daran, dass er viele Lieder zu Themen hat, die hier kaum mediale Beachtung finden, wie z.B. der sog. War on Terror ("International Terrorists", 2001), Die Lebensbedingungen der unteren Klassen in den USA ("Failed State", 2017) oder die Paramilitärs in Lateinamerika ("Song for the SOA", 2000). In den USA ist er allerdings durchaus bekannt und da trifft auf ihn der Vers von Brecht zu: "Ich vermochte nur wenig. Aber die Herrschenden / Saßen ohne mich sicherer, das hoffte ich.". Zumindest sehen das dort die Herrschenden so, denn er ist auf mindestens einer staatlichen Liste [1] und Bandcamp hat ihn kürzlich unsichtbar geschaltet [2]. Aber ich will hier niemanden mit Abschweifungen langweilen.
Um wieder die Kurve zum Thema des Artikels zu bekommen: Er hat auch zahlreiche Lieder zum Palästina-Konflikt ("In One World", "They're building a wall", "Where are your borders", "Jenin", u.a.), aber vieles davon versteht man nicht ohne die Hintergründe des Konflikts zu kennen. Dazu hat der Holocaust-Überlebende und scharfe Kritiker des Besatzungspolitik Gabor Maté kürzlich in einem Interview Literatur empfohlen [3]. Aber dabei muss man sich natürlich überlegen, ob man Lebenszeit damit verbringen will, Dinge zu lernen, die einen in Schwierigkeiten bringen, wenn man zugibt, diese Hintergründe zu kennen...
Vielen Dank Krysztof. Ich werde mich auf jeden Fall reinvertiefen, kenne aber durchaus schon einige Zusammenhänge. Ich fange gerade ein Buch an "Die Geschichte Palästinas bis zur Gründung Israels" 1948. Viel versteht man auch durch die Artikel von Moshe Zuckermann.
Zu den Geschehnissen im Gazakonflikt hier der Brief ("resignation letter") von Craig Mokhiber, Leiter des New Yorker Büros des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte, den die NDS heute in deutscher Übersetzung veröffentlichten. Das englische Original ist verlinkt.
Gut, dass Du darauf aufmerksam machst, liebe Antje! US-Bedienstete habe auch das Handtuch geworfen, NICHT aus Gegnerschaft zu israel sondern in Sorge, was aus allem werden wird
Gerade die Nüchternheit der Zahlen sagt so viel - da fehlen einem wirklich die Worte. Und als ich die sehr wahren Zeilen von Karotz hier in den Kommentaren las, dachte ich: Wenn gesagt wird, was ist, solche ganz klaren Wahrheiten wie: Krieg ist nicht mit krieg zu beenden - dem wird nicht mehr zugehört. Nicht jedenfalls von den politischen Entscheidern. Deshalb wirkt der Diskursraum so stumm. Wenn man nicht gehört und nicht verstanden wird, verstummt man. Da kehren die Worte um vor den Lippen. Danke Petra.
Eigentlich mag man sich für die Darstellung dieses Wahnsinns nicht bedanken, zu schrecklich ist das.
Hier ein bewegendes Statement von Deborah Feldman, die Lanz tatsächlich mal ausreden lässt. Sie richtet sich auch direkt an Habeck. Daneben sitzt Florence Gaub, die ganz 'wissenschaftlich' feststellte, dass Russen irgendwie doch Untermenschen sind. https://www.youtube.com/watch?v=yblJzvEw2Go
Angesichts dessen, dass wie Deborah Feldman sagt, gerade die Opfer des Hamas-Überfalls und der Entführungen meist Gegner der Besatzungspolitik sind, kann man leicht auf den Gedanken kommen, dass deshalb die Anstrengungen zur Befreiung der Geiseln nicht allzu groß sind. Im Gegenteil, sie werden selbst massiv gefährdet durch diesen Vernichtungskrieg, hier ist das Wort wirklich angemessen.
Sie berichtet auch, dass ihr ein Politiker gewünscht habe, sie sei selbst dort Geisel.
Übrigens, morgen findet eine hoffentlich große Demo am Alexanderplatz statt, die von Palästina spricht, der Jüdischen Stimme und dem Jüdischen Bund initiiert wird.
Dazu passt gut die Reportage von Shimon Dotan "Die Siedler der Westbank" (2017) Ich glaube nicht mehr an eine Lösung des Konfliktes. Die endgültige Vertreibung der Palästinenser hat bereits begonnen.
„Alle Zivilisten sind gleich, aber manche sind gleicher“, würde George Orwell sagen. Über den Preis eines U.S. amerikanischen bzw. israelischen Lebens:
Liebe Petra Erler. Es gibt keine Worte für diesen Wahnsinn, an welchem Fleck der Erde auch immer. Die Kämpfe um Macht, Einfluss oder Land sind so unglaublich sinnlos. Die Weltlage ist zutiefst deprimierend.
Danke für die nackten Zahlen, die man am besten NICHT addieren möchte. Und man möchte sich auch nicht vorstellen, dass hinter jedem Toten und Verwundeten Angehörige und Freunde stehen, die leiden und somit ebenfalls Opfer sind.
Frieden lässt sich nicht durch Krieg erreichen. Gewalt schafft nur Gewalt. Und mündet nicht selten in sinnlosen Kriegen, die nichts anderes hervorbringen als sinnlose Opfer. Und warum? Weil die Befriedung von Konflikten irgendjemandes Interessen zuwiderläuft, nicht ernsthaft gewollt, hintertrieben oder verschleppt wird. Ganz zu schweigen vom bewußten Inszenieren und Schüren von Konflikten...
Lieber Karotz, danke, dass Sie sich geäußert haben. Mir scheint, fast alles ist verstummt, obwohl alle inzwischen so transparent wird.
PE: "Mir scheint, fast alles ist verstummt" Man kann es m.E. niemandem verdenken zu schweigen angesichts der derzeit aufgebauten massiven Drohkulisse, jedem, der auf das Leid der palästinensischen Bevölkerung hinweist, das Etikett des "Antisemitismus" anzuheften und ihn/sie damit sozial zu vernichten oder gar zu kriminalisieren. Eines der bittersten Lieder des US-Liedermachers David Rovics handelt von den Lebensumständen in Dschenin im besetzten Westjordanland, das nach 20 Jahren leider nichts an Aktualität verloren hat. Ich habe es mal ins Deutsche übertragen, und obwohl der Text nicht einmal zornig ist über das Unrecht, sondern nur bitter und traurig, und ich die Erlaubnis von DR habe, traue ich mich momentan nicht, die Übertragung zu veröffentlichen. Wenn Sie Interesse haben, kann ich es Ihnen privat zuschicken.
Danke für den Tipp mit David Rovics. Natürlich ist er in Deutschland umstritten....ich habe mir ein paar Lieder von seinem Auftritt in Schottland angesehen. Klare Worte!
Man findet alle (?) seine Lieder auf seiner Webseite davidrovics.com im Abschnitt "Songbook". Um hierzulande umstritten zu sien, müsste ihn allerdings überhaupt jemand kennen. Das scheitert vermutlich nicht nur an der Sprachbarriere, sondern auch daran, dass er viele Lieder zu Themen hat, die hier kaum mediale Beachtung finden, wie z.B. der sog. War on Terror ("International Terrorists", 2001), Die Lebensbedingungen der unteren Klassen in den USA ("Failed State", 2017) oder die Paramilitärs in Lateinamerika ("Song for the SOA", 2000). In den USA ist er allerdings durchaus bekannt und da trifft auf ihn der Vers von Brecht zu: "Ich vermochte nur wenig. Aber die Herrschenden / Saßen ohne mich sicherer, das hoffte ich.". Zumindest sehen das dort die Herrschenden so, denn er ist auf mindestens einer staatlichen Liste [1] und Bandcamp hat ihn kürzlich unsichtbar geschaltet [2]. Aber ich will hier niemanden mit Abschweifungen langweilen.
Um wieder die Kurve zum Thema des Artikels zu bekommen: Er hat auch zahlreiche Lieder zum Palästina-Konflikt ("In One World", "They're building a wall", "Where are your borders", "Jenin", u.a.), aber vieles davon versteht man nicht ohne die Hintergründe des Konflikts zu kennen. Dazu hat der Holocaust-Überlebende und scharfe Kritiker des Besatzungspolitik Gabor Maté kürzlich in einem Interview Literatur empfohlen [3]. Aber dabei muss man sich natürlich überlegen, ob man Lebenszeit damit verbringen will, Dinge zu lernen, die einen in Schwierigkeiten bringen, wenn man zugibt, diese Hintergründe zu kennen...
[1] D. Rovics: Getting On Lists and Having Weird Coincidences https://davidrovics.substack.com/p/getting-on-lists-and-having-weird
[2] D. Rovics: Bandcamp or Bannedcamp? https://davidrovics.substack.com/p/bandcamp-or-bannedcamp
[3] Dr. Gabor Maté on Israel/Palestine - October 28, 2023 https://youtu.be/SHDBw-wx6w0
Vielen Dank Krysztof. Ich werde mich auf jeden Fall reinvertiefen, kenne aber durchaus schon einige Zusammenhänge. Ich fange gerade ein Buch an "Die Geschichte Palästinas bis zur Gründung Israels" 1948. Viel versteht man auch durch die Artikel von Moshe Zuckermann.
Wie immer danke, liebe Petra!
Zu den Geschehnissen im Gazakonflikt hier der Brief ("resignation letter") von Craig Mokhiber, Leiter des New Yorker Büros des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte, den die NDS heute in deutscher Übersetzung veröffentlichten. Das englische Original ist verlinkt.
https://www.nachdenkseiten.de/?p=106128
Gut, dass Du darauf aufmerksam machst, liebe Antje! US-Bedienstete habe auch das Handtuch geworfen, NICHT aus Gegnerschaft zu israel sondern in Sorge, was aus allem werden wird
Gerade die Nüchternheit der Zahlen sagt so viel - da fehlen einem wirklich die Worte. Und als ich die sehr wahren Zeilen von Karotz hier in den Kommentaren las, dachte ich: Wenn gesagt wird, was ist, solche ganz klaren Wahrheiten wie: Krieg ist nicht mit krieg zu beenden - dem wird nicht mehr zugehört. Nicht jedenfalls von den politischen Entscheidern. Deshalb wirkt der Diskursraum so stumm. Wenn man nicht gehört und nicht verstanden wird, verstummt man. Da kehren die Worte um vor den Lippen. Danke Petra.
Eigentlich mag man sich für die Darstellung dieses Wahnsinns nicht bedanken, zu schrecklich ist das.
Hier ein bewegendes Statement von Deborah Feldman, die Lanz tatsächlich mal ausreden lässt. Sie richtet sich auch direkt an Habeck. Daneben sitzt Florence Gaub, die ganz 'wissenschaftlich' feststellte, dass Russen irgendwie doch Untermenschen sind. https://www.youtube.com/watch?v=yblJzvEw2Go
Angesichts dessen, dass wie Deborah Feldman sagt, gerade die Opfer des Hamas-Überfalls und der Entführungen meist Gegner der Besatzungspolitik sind, kann man leicht auf den Gedanken kommen, dass deshalb die Anstrengungen zur Befreiung der Geiseln nicht allzu groß sind. Im Gegenteil, sie werden selbst massiv gefährdet durch diesen Vernichtungskrieg, hier ist das Wort wirklich angemessen.
Sie berichtet auch, dass ihr ein Politiker gewünscht habe, sie sei selbst dort Geisel.
Übrigens, morgen findet eine hoffentlich große Demo am Alexanderplatz statt, die von Palästina spricht, der Jüdischen Stimme und dem Jüdischen Bund initiiert wird.
https://www.nd-aktuell.de/termine/90217.html
Die Jüdische Stimme "feiert" am Sonnabend auch ihr 20jähriges Bestehen, aber es ist in ihrem Sinne, wenn man bevorzugt zu der Demo geht.
https://antikrieg.com/aktuell/2023_11_03_inmitten.htm
Ein Bericht von Amira Hass darüber, was gerade im Westjordanland geschieht.
Die Siedler-Räuber haben freie Hand, sie dürfen ungestraft morden, rauben, brandschatzen.
Dazu passt gut die Reportage von Shimon Dotan "Die Siedler der Westbank" (2017) Ich glaube nicht mehr an eine Lösung des Konfliktes. Die endgültige Vertreibung der Palästinenser hat bereits begonnen.
„Alle Zivilisten sind gleich, aber manche sind gleicher“, würde George Orwell sagen. Über den Preis eines U.S. amerikanischen bzw. israelischen Lebens:
https://www.forumlibertas.com/gaza-y-las-lecciones-no-aprendidas/
Liebe Petra Erler. Es gibt keine Worte für diesen Wahnsinn, an welchem Fleck der Erde auch immer. Die Kämpfe um Macht, Einfluss oder Land sind so unglaublich sinnlos. Die Weltlage ist zutiefst deprimierend.