Wenn der Eindruck nicht täuscht, dann haben die Konflikte um die Ukraine und Taiwan, ergo jene um die zukünftige globale Ordnung, den berühmten point of no return erreicht. Wie konkret auch immer beide Auseinandersetzungen enden (ein nukleares Inferno ausgenommen), als Ergebnis des Prozesses steht eine globale Multipolarität. Es ist also letztlich ausgesprochen kontraproduktiv, diese Entwicklung verhindern zu wollen, statt sie so zu managen, dass man gestaltender Teil der Geschichte bleibt. Vermutlich, zumindest hoffentlich, ist einigen dem Realismus verpflichteten Köpfen in den USA die Unvermeidlichkeit dieser Entwicklung durchaus bewusst. Nicht zuletzt weil der kompromisslos verfolgte Anspruch auf eine faktische Weltherrschaft auch für die USA einen existenzbedrohenden wirtschaftlichen, politischen und diplomatischen Preis nimmt. Umso peinlicher ist die hündische Ergebenheit der politischen Vasallen in Deutschland gegenüber ihren Herren in Washington, die noch nicht einmal zu bemerken scheinen, dass letztere an diversen Exit-Szenarien arbeiten - Afghanistan lässt „grüßen". Leider wird die Rezeption der Realität durch die „Regelbasierten“ noch Zeit brauchen - Wochen und Monate, in denen Menschen sinnlos sterben, materielle Güter vernichtet werden und Hass reichlich Beute schlägt, wofür sie zur Rechenschaft zu ziehen wären. Umso verdienstvoller jeder Beitrag, also auch der jüngste der Leuchtturmwärterin, der seinen Anteil leistet, damit so viele Menschen so gut wie möglich Bescheid wissen. (Noam Chomsky auf die Frage, was jeder Einzelne tun kann, um dem Wahnsinn Einhalt zu gebieten.)
Es gibt auch die m.E. durchaus schluessige These, dass die Chinesen, fuer die ja eh dsbzgl. die Zeit arbeitet und deren imperiale Historie und Ambition sehr begrenzt ist, nachwievor ueberhaupt keine Absicht haben sich Taiwan mit Gewalt einzuverleiben, sondern jetzt nur mit den Amis das gleiche Spiel spielen, welches die Amis seinerzeit erfolgreich mit der Sowjetunion gespielt haben: Ruin durch Provokation zur Aufruestung.
Fuer beide ist die Grundmotivation fuer die Abkuehlung des Verhaeltnisses ja primaer oekonomisch: die immer und ueberall den No1 Status suchenden und beanspruchenden Amerikaner (wohl mittlerweile DNA bzw. ein Gendefekt bei denen) kaempfen auch genau und nur deshalb dagegen an, dass China sie als No1 per $GDP abloest, und somit vor allem auch idiotischerweise gegen die Gesetze der Mathematik.
Die Chinesen haben jetzt genau das auch realisiert, naemlich dass die Amis sie, obwohl ja auch die ganze Welt incl. USA objektiv oekonomisch nur davon profitieren wuerde, wenn der GDP Kuchen egal wo (naechster Feind dann Indien..) weiter waechst, nur aus diesem bescheuerten Grund nicht weiter wachsen lassen sondern dabei behindern wollen. Ergo, drehen sie via s.o. einfach den Spiess um.
Und bei den riesigen Eigentoren die die Neocons und Straussianer dem Land insb. in den letzten 2 Jahren geschossen haben, die jetzt die allfaellige De-Dollarizierung in Gang gesetzt haben, und bei deren fanatischer Verblendung plus sunk-cost-fallacy Leiden, wird China damit wohl auch erfolgreich sein.
Ich mag die Diskussionen hier in diesem Forum. Sie pflegen die Elemente eines Austausches, die mir nicht nur in den „großen“ Medien am Aussterben zu sein scheinen (diese Baustelle mache ich jetzt hier nicht weiter auf): Respekt, aufeinander eingehen, sich mit Argumenten gegenseitig weiterhelfen, um in dem scheinbaren Wirrwarr argumentativ nicht unterzugehen.
Gerade der letztgenannte Punkt dürfte zunehmend wichtiger werden.
Frau Erler hat in diesem Artikel einen ganz großen Strauß gebunden in dem Bestreben, zu zeigen, dass alles mit jedem zusammenhängt.
Ja, im Grunde kommen wir nur so zu dem Punkt, „Bescheid zu wissen“, wie Kostas Kipurus unter Bezug auf Chomsky kommentiert; um anderen fundiert in ihrer Erkenntnis „helfen zu können“. Ich setze das Helfen bewusst in Anführungszeichen. Denn das setzt mehreres voraus: denjenigen, der ehrlich helfen möchte – so schwer das auch sein mag – und vor allem auch denjenigen, der sich helfen lassen will! Denn Letzterer müsste ja ggf. bereit und willens sein, seine Meinung zu ändern.
Was die Politik in Deutschland angeht, so habe ich inzwischen den Glauben verloren, dass da jemand sitzt, der sich helfen lassen will. Wenn die Autorin schreibt
„Glücklicherweise gibt es in Deutschland innerhalb der SPD, aber auch in der Wirtschaft, noch Stimmen, die das begreifen.“…
…, so mag das für die Wirtschaft zutreffen. Für die SPD und die Regierung insgesamt sehe ich das nicht. Wie denn auch? Ein SPD-Kanzler, der sich nicht erinnert….? Ein Pistorius, ebenfalls SPD-Mitglied, der meint, dass es normal sei, wenn die Ukraine russisches Territorium angreift, dass eine Ausweitung des Ukraine-Kriegs zu einem dritten Weltkrieg diskutabel sei? Auf wessen Lohnliste steht ein Mann dieses Gedankenguts?
Seien wir ehrlich: Jeder um Frieden und Ausgleich – und nur das kann deutsches nationales Interesse sein - bemühte deutsche Kanzler hätte eine Außenministerin Baerbock längt abberufen müssen. Er tut es nicht. Und er müsste Pistorius gleich hinterherschicken. Auch das tut er nicht. Denn mit dieser Elle gemessen, müsste er sich dann auch gleich selbst zurücktreten. …
Ich danke der Autorin ausdrücklich dafür, den Krieg als das zu benennen, was er ist: provoziert. DAS sollten wir immer wieder denjenigen erklären, die sich noch oder auf Grund der Entwicklungen wieder helfen lassen wollen. Denn DAS ist der Ausgangspunkt für die Findung von Lösungen zur Beendigung dieses Wahnsinns und auch zur Lösung des innerchinesischen Konflikts.
Verzehnfachung der Waffenlieferungen an die Ukraine? Frage: Wenn das Kriegsgeschehen sich so weiterentwickelt, wie bislang, wer soll diese Waffen dann bedienen? Polen, Deutsche, Rumänen?
Übrigens: Wenn man offiziellen ukrainischen Medien, die ja per Gesetzgebung unter Androhung teils drakonischer Strafen regierungstreu zu sein haben, zuhört, dann sind nach dort getätigten Äußerungen > 90% der Bevölkerung pro Zelensky.
Nur: Warum soll dann heute in der Rada ein Gesetz beschlossen werden, dass nichtregierungskonforme Äußerungen in den sozialen Medien unter Strafe stellt? Angestrebtes Strafmaß: Bis zu 8 Jahre Gefängnis.
z.B. Mützenich, aber auch die, die an der Brandtschen Einsicht festhalten wollen (siehe Aufruf aus der Mitte der Gesellschaft)...sogar die Seeheimer...(China)
Wie uns die Abfolge der Ereignisse im Juli/August 1914 lehren, wurde der 1.Weltkrieg mit nahezu schlafwandelnder Folgerichtigkeit durch einige, einzeln betrachtet, relativ unbedeutenden Beschlüsse der handelten Regierungen ausgelöst, deren mögliche Folgen die damalige Presse noch dazu unterschlugen.
Mir scheint nun die Situation im Frühjahr/Sommer 2023 auf einen ähnlichen Punkt zu zuzustreben, wo eine Partei so in die Enge getrieben wird, dass sie nur noch die Wahl zwischen einer Existenz bedrohenden Niederlage oder dem atomaren Krieg hat.
Hinzu kommt, dass die westlichen speziell die deutschen MSM in einer höchst verantwortungslosen Weise die Gefahren eines Atomkrieges verharmlosen..
Dies möchte ich durch 4 Meldungen der letzten Tage dokumentieren:
1.Meldung vor 4 Tagen:
20.04.2023
Wladimir Selenskij, Präsident der Ukraine, fordert weiterhin eine baldige Aufnahme seines Landes in die NATO. Der Politiker ist der Ansicht, dass es kein einziges Hindernis diesbezüglich gebe. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte Selenskij:
"Der NATO-Gipfel in Vilnius könnte historisch werden. Ich bin dankbar für die Einladung zum Gipfel, aber es ist wichtig, dass die Ukraine auch eine entsprechende Einladung erhält. Es gibt kein einziges Hindernis, das die politischen Entscheidungen über die Aufnahme der Ukraine in das Bündnis verhindern kann. Jetzt, da eine Mehrheit für den Beitritt zum Bündnis ist, ist die Zeit für entsprechende Entscheidungen gekommen."
Selenskij betonte, dass er auf bestimmte Schritte bei dem NATO-Gipfel in Vilnius warte und sicher sein wolle, "dass die Ukraine in der NATO sein wird". Er fügte hinzu:
"Wir haben begonnen, darüber mit dem Generalsekretär zu sprechen. Wir benötigen etwas mehr als das Format unserer Beziehungen, das wir heute haben."
NATO diskutiert Sicherheitsgarantien für die Ukraine beim Gipfel in Vilnius – Stoltenberg
Unterdessen betonte Jens Stoltenberg, dass „die Türen der NATO für die Ukraine offen bleiben“.
Im Nato-Gipfel in Vilnius werde es um Sicherheitsgarantien für die Ukraine gehen, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg bei seinem ersten Besuch in der Ukraine seit Beginn des militärischen Konflikts.
„Ich erkenne an, dass [der ukrainische] Präsident [Vladimir] Zelensky die Frage der Mitgliedschaft und der Sicherheitsgarantien [während des Gipfels in Vilnius] ansprechen wird, und dies wird ganz oben auf der Tagesordnung des Treffens stehen“, sagte Stoltenberg und stellte fest, dass das Hauptaugenmerk der NATO darauf liege muss es sein, den Sieg der Ukraine sicherzustellen, weil dies der einzige Weg zu einer sinnvollen Diskussion über eine potenzielle NATO-Mitgliedschaft der Ukraine ist.
Unterdessen betonte Stoltenberg, dass „die Türen der NATO für die Ukraine offen bleiben“.
Er versprach auch, dass die Aufstockung der Militärhilfe für die Ukraine jeden Tag vor dem Gipfel in Vilnius das Hauptthema für die NATO bleiben werde.
Nato-Generalsekretär Stoltenberg »Alle Nato-Mitglieder haben einem Beitritt der Ukraine zugestimmt«
Die Ukraine soll der Nato beitreten – das hat Generalsekretär Jens Stoltenberg mehrfach bekräftigt. Beim nächsten Gipfeltreffen in Litauen ist Wolodymyr Selenskyj als Gast eingeladen – und er hat zugesagt.
21.04.2023, 09.49 Uhr
Die Ukraine wird nach Worten von Nato-Generalsekretär ein Mitglied des Militärbündnisses werden. »Alle Nato-Mitglieder haben einem Beitritt der Ukraine zugestimmt«, sagte Jens Stoltenberg zum Auftakt des Treffens der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein. Stoltenberg sagte allerdings auch, dass der Fokus nun erst einmal darauf liegen würde, dass die Ukraine sich (im Krieg) durchsetze.
Bei einem Überraschungsbesuch in Kiew hatte Stoltenberg am Donnerstag bereits gesagt, dass die Ukraine ihren »rechtmäßigen Platz« in der Nato habe. Stoltenberg hatte schon während des gesamten Krieges immer wieder gesagt, dass die Ukraine eines Tages Teil der Allianz sein würde, obwohl die Organisation bislang keinen Weg oder Zeitplan für die Mitgliedschaft festgelegt hat. Einen Beitritt in Kriegszeiten hatte Stoltenberg Anfang April (noch?) indirekt ausgeschlossen.
Selenskyj zum Gipfeltreffen in Vilnius eingeladen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte die Nato am Donnerstagabend auf, auf ihrem Gipfel im Juli den Weg zur Aufnahme seines Landes ins westliche Militärbündnis frei zu machen. Selenskyj selbst wird beim Gipfel in Vilnius anwesend sein. Stoltenberg sagte, dass Selenskyj die Einladung der Nato angenommen habe.
Der Kreml hat unterschiedliche Rechtfertigungen für seinen Angriffskrieg gegen Kiew angeführt, wiederholte jedoch am Donnerstag, dass die Verhinderung eines Nato-Beitritts der Ukraine nach wie vor ein Hauptziel seiner Invasion sei. Eine Mitgliedschaft Kiews in der Allianz würde eine existenzielle Bedrohung für Russland darstellen. (was lt. russischer Verteidigungsdoktrin den möglichen Erst-Einsatz von Atomwaffen bedeutet.)
Russland droht seit Beginn der Ukraine-Invasion in regelmäßigen Abständen mit dem Einsatz von Atomwaffen. Ein US-Experte und ein Ex-KGB-Spion säen jetzt Zweifel an der Zuverlässigkeit russischer Nuklearbomben. Was ist da dran?
………………..
Fast 80 Jahre lang haben die Atommächte ihre Nuklearwaffen nicht mehr in Kriegen und Konflikten eingesetzt. Seit Beginn der Ukraine-Invasion Anfang 2022 dreht Russland aber in regelmäßigen an der atomaren Eskalationsspirale. Belarus soll Standort für Nuklearsprengköpfe werden, Russland steigt aus dem Atomwaffen-Abrüstungs-Abkommen mit den USA aus, Kreml-Propagandisten drohen mit einem Nuklearschlag auf Berlin. Nachrichten wie diese haben in den vergangenen Monaten Moskau verlassen.
Dass die Kreml-Spitze eines Tages wirklich auf den roten Atomknopf drückt, glaubt Christian Mölling von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) aber nicht. "Es geht darum, eine Diskussion in den europäischen Gesellschaften auszulösen, nach dem Motto: 'Oh, mein Gott, Nuklearwaffen, ganz schrecklich. Jetzt kommt der Atomkrieg, oder nicht?' Das ist das, was Putin damit vor allen Dingen bezweckt", ist der Sicherheitsexperte im Stern-Podcast "Ukraine - die Lage" überzeugt.
Atomwaffen existieren nicht, um eingesetzt zu werden. Sie sind seit den verheerenden Abwürfen auf Japan nur für die Abschreckung da. Aber was wäre, wenn es doch jemand versuchen würde? Würde der Nuklearsprengkopf tatsächlich explodieren?
Diese ganz praktische Frage hat das Wissenschaftsmagazin "Wired" gestellt. Und sind dabei auf Experten gestoßen, die Zweifel haben, ob die seit Jahrzehnten eingemotteten Sprengköpfe überhaupt noch funktionieren. "Niemand weiß es wirklich", sagt etwa der amerikanische Atomwaffenhistoriker Alex Wellerstein.
Wow - herzlichsten Dank für diese Arbeit: ich mag besonders den vierten Beitrag
"Atomwaffen existieren nicht, um eingesetzt zu werden. Sie sind seit den verheerenden Abwürfen auf Japan nur für die Abschreckung da." Und möglicherweise funktioniert das alte Zeug ja garnicht...
Wer hat die denn die damaligen alten Bomben auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen, mit voller Absicht? Das einzige, was uns schützt, ist die Übereinkunft, dass ein Atomkrieg NICHT gewonnen werden und deshalb auch nicht geführt werden darf.
Und selbstverständlich eine wechselseitig glaubhafte Drohung. In den Militärdoktrinen ist ihr Einsatz niedergelegt. Und da gibt es Unterschiede, die USA hat eine großzügigere politische Auslegung.. Man könnte sich ja auch dem Thema zuwenden, die "eingemotteteten" ICBM zu verschrotten. Komischerweise wollen das die Atommächte nicht.
Die USA haben mit dem ABM Vertrag damals den Anfang gemacht, aber in der Frage der Kernwaffenfreiheit sind sie allesamt dagegen.
Und es ist so bitter, wenn man die Vereinbarungen der Auflöser der Sowjetunion aus 1991 liest - sie glaubten damals an eine solche Welt, aber nicht lange.
Die USA waren die erste Kernwaffenmacht und sie haben diese Waffe ohne Not sofort eingesetzt.
Der einzige halbwegs verlässliche Schutz gegen eine solche unkalkulierbare Macht ist es, selbst deratige Waffen zu besitzen.
Da den USA praktisch niemand mehr vertraut und nicht vertrauen kann, wäre es insbesondere an ihnen, der Welt Wege aufzuzeigen, wie Vertrauen wieder ansatzweise aufgebaut werden kann.
Der ABM-Vertrag und andere Verträge wurden von den USA gekündigt, weil sie sich davon einen einseitigen Vorteil versprachen.
Ich bin immer wieder von neuem konsterniert, wenn in historischen Dokus auch zum kalten Krieg auf die Vorkommnisse von Ungarn, Berlin 1953, Prag 68, etc. hingewiesen wird um zu belegen, dass die Sowjetunion, der Kommunismus an sich diktatorisch, verbrecherisch, undemokratisch und was der Zuschreibungen mehr sind, sind, während die zahllosen Putsche, politischen Morde, brutalen Kriege und Wirtschaftskriege der USA/des Westens nichts an deren/dessen Selbstbeschreibung und Behauptung als Demokratie-und Wohlstandsbringer verändern und auch nicht an ihrer medialen Darstellung. Ich lese gerade das Buch von Bröckers "JFk", der herleitet, dass es sich bei den Kennedy-Morden und auch an dem von Martin Luther King u einen veritablen Staatsstreich handelt, und dass diese Morde geplant und durchgeführt wurden in einem Zusammenspiel von Mafia, Militär, FBI, rechtsradikalen Ölmagnaten und zentral der CIA.
Eigentlich bleibt als Eindruck, dass die USA außer einer gewissen "demokratisch-schillernden" Oberfläche letztlich beherrscht sind von einem durchaus kriminellen Mafia-MIK-tiefen Staat.
Natürlich frage ich mich auch, wie weit das hier ist, da unsere Politiker, wie Kostas Kipuros schreibt, dem großen "Bruder" so hündisch ergeben sind. Und ebenso natürlich mag sowas auch in Russland der Fall sein, nur wäre das zuerst einmal ein innerrussisches Problem.
Mich interessiert vor allem, was in meinem/unseren Namen geschieht und man kennt ja das schöne Sprichwort vom Splitter und vom Balken oder dem Kehren vor der eigenen Tür.
Was ich erlebe, ist die Fortsetzung des Kolonialismus in immer neuen Spielarten und 'wir' morden, rauben und plündern mal im Namen christlicher Mission, mal als Zivilisationsbringer, dann wieder als (Wirtschafts)Freiheitsbringer, Entwicklungshelfer oder Demokratiebringer und letztlich ist es immer nur ein neues Gewand für immer dieselbe koloniale Raubwirtschaft.
Und da nun sich immer mehr Länder dem entziehen, muss man befürchten, dass diese Leute, die noch nie irgendwelche Skrupel hatten, eher die Erde in den Abgrund schicken als auf ihre Vormacht und Profite zu verzichten.
Und hier regt sich wenig, weil offenbar die meisten Menschen entweder nicht die Kraft haben, sich umfassend zu informieren oder aber, ich denke da durchaus auch an Bologna (Studienreform), kaum noch in der Lage sind, medienkritisch die tägliche verbreitete Propaganda zu entschlüsseln. Und diejenigen, die es noch tun, werden immer weiter diskreditiert.
aus Europa kommt soviel, was inzwischen der Welt gehört, und was je an Gutem entstand, flog auch in die Welt -wie etwa die der Aufkärung - und wurde so universell. Dieses Erbe fürchte ich, ist akut bedroht und lohnt doch alle Verteidigung.
Offenbar wurde die Aufklärung aber ursprünglich von nordamerikanischen Indigenen inspiriert, liebe Petra Erler, die zutiefst verstört waren über die brutalen gesellschaftlichen Verhältnisse bei den kolonialen Eroberern, wie David Graeber und David Wengrow herausarbeiteten.
Zitat:
"Dabei wird die Entstehung dieser Frage als ein interkultureller Prozess analysiert, der auf die Begegnung französischer Siedler:innen mit Indigenen Nordamerikas zurückgehe. Tatsächlich sind die Parallelen zwischen der von Graeber und Wengrow so genannten indigenen Kritik an der europäischen Lebensweise, wie sie in historischen Quellen doku- mentiert ist, und der zeitgleich entstehenden Aufklärung kaum zu übersehen. Vor allem die ältere diesbezügliche Forschung hat derartige Quellen in der Regel als Produkte europäischer Fantasie und Projektion abgetan. Mit detailliertem Bezug auf Quellenlage und Forschungsstand argumentieren die Autoren dagegen, dass die indigene Kritik nicht nur als historisches Faktum zu betrachten ist; sie zeichnen auch die Wege nach, auf denen diese bis in die französische Aufklärung hineingetragen worden ist.
Graeber und Wengrow gilt Jacques Turgot als eine Schlüsselfigur, um zu verstehen, wie sich aus der Konfrontation mit der indigenen Kritik eine Legitimation der europäischen Zivilisation mit ihren weit gespannten Hierarchien entwickelt habe, die soziale Gleichheit zwar im Prinzip als wünschenswert anerkenne, praktisch jedoch unter den Bedingun- gen entwickelter Technologie für unmöglich halte. Diese für die deterministische Teleologie des Fortschritts zentrale Annahme habe der mit Turgot befreundete Adam Smith aufgegriffen und popularisiert. (..) Stattdessen analysiert Anfänge die menschliche Frühgeschichte hauptsächlich unter dem Gesichtspunkt der Freiheit. Dabei verstehen die Autoren Freiheit nicht abstrakt, sondern in der konkreten Form von »drei ursprünglichen Freiheiten«, »die für den größten Teil der Menschheitsgeschichte als selbstverständlich galten, nämlich die Freiheit, sich an einen anderen Ort zu begeben, die Freiheit, die Befehle anderer zu ignorieren und die Freiheit, soziale Realitäten zu verändern oder neu zu erschaffen«"
Und wenn ich mir ansehe, was die "westliche"/kapitalistische Weltauffassung ohne jeden spirituellen (nicht religiösen im Sinne der monotheistischen Religionen) Unterbau an unserer Mitwelt anrichtet, dann denke ich eher, wir müssten uns die Weltauffassung noch immer mit und in der Natur lebender Völker anschauen und eben auch aus der so überraschend vielfältigen Vorgeschichte lernen, wie sie uns Graeber und Wengrow in ihrem Werk "Anfänge" präsentieren.
Gratulation zu dieser glasklaren Analyse der jüngsten Ereignisse.
Man muss wohl feststellen, dass "der z.Z. beliebteste Politiker in D" nur ein unwissender Elefant im Porzellanladen ist - die Reaktion war entsprechend saftig.
Wenn man (wo doch derzeitig "Modellrechnungen" so beliebt sind) den Gang der Geschichte ein wenig extrapoliert, kann man sicherlich einschneidende Veränderungen erwarten - kaum aber zugunsten des "Westens". Die nächsten Monate werden wohl interessant werden ...
ich stimme zu, die Veränderungen werden einschneidend sein. In wohl beinahe jeglicher Hinsicht.
Einer der kaum zu löschenden Brandherde, auf den die Ukraine auch wie ein Brandbeschleuniger wirkt, ist das Finanzsystem. Die darin liegenden Risiken werden jedoch beinahe nirgendwo in ihrer tatsächlichen Dimension beleuchtet. Dabei sind sie von - ja, das muss man so sagen - unvorstellbarer Sprengkraft.
Man vergleicht Risiken wie diese gern mit einer Atombombe. Der Vergleich hinkt gewaltig. Die Bombe von Hiroshima wirkte eben dort, in Hiroshima. Die uns drohende Finanzbombe wird, einmal geplatzt, global zuschlagen. Wenn, dann innerhalb weniger Stunden und Tage. Der Absturz der Credit Suisse hätte das im letzten Monat beinahe bewirkt. Denn für eine bestimmtes und sehr gefährliches, weil hochriskantes Finanzprodukt war die CS von zentraler Bedeutung. Und sie ist es über ihren Tod hinaus. Es spricht nur keiner drüber.
Hier ein kleiner Blick in die Hölle am Beispiel dieser soeben verblichenen Credit Suisse, und das aus berufenem Munde:
Und dieses Zitat passt zu meinem anderen Kommentar:
"Seit Jahrhunderten unterstellen Akteure der westlichen Öffentlichkeit den Anführern Russlands, ihren Herrschaftsbereich permanent auf Kosten der Nachbarstaaten erweitern zu wollen. Obgleich es solche russischen Eroberungen in der Geschichte mehrfach gab, so ignoriert dieses Narrativ jedoch gegenteilige historische Entwicklungen komplett. Der friedliche Abzug der Roten Armee und die Auflösung des Warschauer Vertrages nach 1990 beispielsweise hatten keinen nachhaltigen Einfluss auf das westliche Russlandbild, sondern wurden lediglich als Zeichen momentaner russischer Schwäche begriffen.
Entlarvend sind zudem Vergleiche mit westlichen Ländern: Die USA eigneten sich große Teile ihres Staatsgebiets durch Annexionen an und dehnten ihren Machtbereich danach weiter bis zur heutigen globalen Militärpräsenz aus. Auch die Nato befindet sich seit ihrer Gründung in andauerndem Expansionsmodus und steht heute an der russischen Grenze. Jahrhundertelang hatten zuvor europäische Kolonialmächte nahezu alle Weltregionen erobert, aufgeteilt und sich deren Reichtümer angeeignet. Doch nichts von alldem verwandelte die entsprechenden Staaten im westlichen Selbstverständnis zu „gefräßigen“ und weiterhin „hungrigen“ Imperien."
Wenn der Eindruck nicht täuscht, dann haben die Konflikte um die Ukraine und Taiwan, ergo jene um die zukünftige globale Ordnung, den berühmten point of no return erreicht. Wie konkret auch immer beide Auseinandersetzungen enden (ein nukleares Inferno ausgenommen), als Ergebnis des Prozesses steht eine globale Multipolarität. Es ist also letztlich ausgesprochen kontraproduktiv, diese Entwicklung verhindern zu wollen, statt sie so zu managen, dass man gestaltender Teil der Geschichte bleibt. Vermutlich, zumindest hoffentlich, ist einigen dem Realismus verpflichteten Köpfen in den USA die Unvermeidlichkeit dieser Entwicklung durchaus bewusst. Nicht zuletzt weil der kompromisslos verfolgte Anspruch auf eine faktische Weltherrschaft auch für die USA einen existenzbedrohenden wirtschaftlichen, politischen und diplomatischen Preis nimmt. Umso peinlicher ist die hündische Ergebenheit der politischen Vasallen in Deutschland gegenüber ihren Herren in Washington, die noch nicht einmal zu bemerken scheinen, dass letztere an diversen Exit-Szenarien arbeiten - Afghanistan lässt „grüßen". Leider wird die Rezeption der Realität durch die „Regelbasierten“ noch Zeit brauchen - Wochen und Monate, in denen Menschen sinnlos sterben, materielle Güter vernichtet werden und Hass reichlich Beute schlägt, wofür sie zur Rechenschaft zu ziehen wären. Umso verdienstvoller jeder Beitrag, also auch der jüngste der Leuchtturmwärterin, der seinen Anteil leistet, damit so viele Menschen so gut wie möglich Bescheid wissen. (Noam Chomsky auf die Frage, was jeder Einzelne tun kann, um dem Wahnsinn Einhalt zu gebieten.)
Es gibt auch die m.E. durchaus schluessige These, dass die Chinesen, fuer die ja eh dsbzgl. die Zeit arbeitet und deren imperiale Historie und Ambition sehr begrenzt ist, nachwievor ueberhaupt keine Absicht haben sich Taiwan mit Gewalt einzuverleiben, sondern jetzt nur mit den Amis das gleiche Spiel spielen, welches die Amis seinerzeit erfolgreich mit der Sowjetunion gespielt haben: Ruin durch Provokation zur Aufruestung.
Fuer beide ist die Grundmotivation fuer die Abkuehlung des Verhaeltnisses ja primaer oekonomisch: die immer und ueberall den No1 Status suchenden und beanspruchenden Amerikaner (wohl mittlerweile DNA bzw. ein Gendefekt bei denen) kaempfen auch genau und nur deshalb dagegen an, dass China sie als No1 per $GDP abloest, und somit vor allem auch idiotischerweise gegen die Gesetze der Mathematik.
Die Chinesen haben jetzt genau das auch realisiert, naemlich dass die Amis sie, obwohl ja auch die ganze Welt incl. USA objektiv oekonomisch nur davon profitieren wuerde, wenn der GDP Kuchen egal wo (naechster Feind dann Indien..) weiter waechst, nur aus diesem bescheuerten Grund nicht weiter wachsen lassen sondern dabei behindern wollen. Ergo, drehen sie via s.o. einfach den Spiess um.
Und bei den riesigen Eigentoren die die Neocons und Straussianer dem Land insb. in den letzten 2 Jahren geschossen haben, die jetzt die allfaellige De-Dollarizierung in Gang gesetzt haben, und bei deren fanatischer Verblendung plus sunk-cost-fallacy Leiden, wird China damit wohl auch erfolgreich sein.
Nur zur Ergänzung:
https://www.youtube.com/watch?v=yMSv-jALIAM
Der Telegraph hielt die Schlussszene des Besuches von Xi in Moskau fest. Man muss einfach nur ganz gut zuhören, aber auch hinsehen.
Ich mag die Diskussionen hier in diesem Forum. Sie pflegen die Elemente eines Austausches, die mir nicht nur in den „großen“ Medien am Aussterben zu sein scheinen (diese Baustelle mache ich jetzt hier nicht weiter auf): Respekt, aufeinander eingehen, sich mit Argumenten gegenseitig weiterhelfen, um in dem scheinbaren Wirrwarr argumentativ nicht unterzugehen.
Gerade der letztgenannte Punkt dürfte zunehmend wichtiger werden.
Frau Erler hat in diesem Artikel einen ganz großen Strauß gebunden in dem Bestreben, zu zeigen, dass alles mit jedem zusammenhängt.
Ja, im Grunde kommen wir nur so zu dem Punkt, „Bescheid zu wissen“, wie Kostas Kipurus unter Bezug auf Chomsky kommentiert; um anderen fundiert in ihrer Erkenntnis „helfen zu können“. Ich setze das Helfen bewusst in Anführungszeichen. Denn das setzt mehreres voraus: denjenigen, der ehrlich helfen möchte – so schwer das auch sein mag – und vor allem auch denjenigen, der sich helfen lassen will! Denn Letzterer müsste ja ggf. bereit und willens sein, seine Meinung zu ändern.
Was die Politik in Deutschland angeht, so habe ich inzwischen den Glauben verloren, dass da jemand sitzt, der sich helfen lassen will. Wenn die Autorin schreibt
„Glücklicherweise gibt es in Deutschland innerhalb der SPD, aber auch in der Wirtschaft, noch Stimmen, die das begreifen.“…
…, so mag das für die Wirtschaft zutreffen. Für die SPD und die Regierung insgesamt sehe ich das nicht. Wie denn auch? Ein SPD-Kanzler, der sich nicht erinnert….? Ein Pistorius, ebenfalls SPD-Mitglied, der meint, dass es normal sei, wenn die Ukraine russisches Territorium angreift, dass eine Ausweitung des Ukraine-Kriegs zu einem dritten Weltkrieg diskutabel sei? Auf wessen Lohnliste steht ein Mann dieses Gedankenguts?
Seien wir ehrlich: Jeder um Frieden und Ausgleich – und nur das kann deutsches nationales Interesse sein - bemühte deutsche Kanzler hätte eine Außenministerin Baerbock längt abberufen müssen. Er tut es nicht. Und er müsste Pistorius gleich hinterherschicken. Auch das tut er nicht. Denn mit dieser Elle gemessen, müsste er sich dann auch gleich selbst zurücktreten. …
Ich danke der Autorin ausdrücklich dafür, den Krieg als das zu benennen, was er ist: provoziert. DAS sollten wir immer wieder denjenigen erklären, die sich noch oder auf Grund der Entwicklungen wieder helfen lassen wollen. Denn DAS ist der Ausgangspunkt für die Findung von Lösungen zur Beendigung dieses Wahnsinns und auch zur Lösung des innerchinesischen Konflikts.
Verzehnfachung der Waffenlieferungen an die Ukraine? Frage: Wenn das Kriegsgeschehen sich so weiterentwickelt, wie bislang, wer soll diese Waffen dann bedienen? Polen, Deutsche, Rumänen?
Übrigens: Wenn man offiziellen ukrainischen Medien, die ja per Gesetzgebung unter Androhung teils drakonischer Strafen regierungstreu zu sein haben, zuhört, dann sind nach dort getätigten Äußerungen > 90% der Bevölkerung pro Zelensky.
Nur: Warum soll dann heute in der Rada ein Gesetz beschlossen werden, dass nichtregierungskonforme Äußerungen in den sozialen Medien unter Strafe stellt? Angestrebtes Strafmaß: Bis zu 8 Jahre Gefängnis.
z.B. Mützenich, aber auch die, die an der Brandtschen Einsicht festhalten wollen (siehe Aufruf aus der Mitte der Gesellschaft)...sogar die Seeheimer...(China)
Es ist nicht (noch) viel, aber ein Anfang...
Liebe Frau Erler
Wie uns die Abfolge der Ereignisse im Juli/August 1914 lehren, wurde der 1.Weltkrieg mit nahezu schlafwandelnder Folgerichtigkeit durch einige, einzeln betrachtet, relativ unbedeutenden Beschlüsse der handelten Regierungen ausgelöst, deren mögliche Folgen die damalige Presse noch dazu unterschlugen.
Mir scheint nun die Situation im Frühjahr/Sommer 2023 auf einen ähnlichen Punkt zu zuzustreben, wo eine Partei so in die Enge getrieben wird, dass sie nur noch die Wahl zwischen einer Existenz bedrohenden Niederlage oder dem atomaren Krieg hat.
Hinzu kommt, dass die westlichen speziell die deutschen MSM in einer höchst verantwortungslosen Weise die Gefahren eines Atomkrieges verharmlosen..
Dies möchte ich durch 4 Meldungen der letzten Tage dokumentieren:
1.Meldung vor 4 Tagen:
20.04.2023
Wladimir Selenskij, Präsident der Ukraine, fordert weiterhin eine baldige Aufnahme seines Landes in die NATO. Der Politiker ist der Ansicht, dass es kein einziges Hindernis diesbezüglich gebe. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte Selenskij:
"Der NATO-Gipfel in Vilnius könnte historisch werden. Ich bin dankbar für die Einladung zum Gipfel, aber es ist wichtig, dass die Ukraine auch eine entsprechende Einladung erhält. Es gibt kein einziges Hindernis, das die politischen Entscheidungen über die Aufnahme der Ukraine in das Bündnis verhindern kann. Jetzt, da eine Mehrheit für den Beitritt zum Bündnis ist, ist die Zeit für entsprechende Entscheidungen gekommen."
Selenskij betonte, dass er auf bestimmte Schritte bei dem NATO-Gipfel in Vilnius warte und sicher sein wolle, "dass die Ukraine in der NATO sein wird". Er fügte hinzu:
"Wir haben begonnen, darüber mit dem Generalsekretär zu sprechen. Wir benötigen etwas mehr als das Format unserer Beziehungen, das wir heute haben."
https://rtde.tech/international/131481-liveticker-ukraine-krieg/
2.Meldung ebenfalls vor 4 Tagen
20.04.2023
NATO diskutiert Sicherheitsgarantien für die Ukraine beim Gipfel in Vilnius – Stoltenberg
Unterdessen betonte Jens Stoltenberg, dass „die Türen der NATO für die Ukraine offen bleiben“.
Im Nato-Gipfel in Vilnius werde es um Sicherheitsgarantien für die Ukraine gehen, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg bei seinem ersten Besuch in der Ukraine seit Beginn des militärischen Konflikts.
„Ich erkenne an, dass [der ukrainische] Präsident [Vladimir] Zelensky die Frage der Mitgliedschaft und der Sicherheitsgarantien [während des Gipfels in Vilnius] ansprechen wird, und dies wird ganz oben auf der Tagesordnung des Treffens stehen“, sagte Stoltenberg und stellte fest, dass das Hauptaugenmerk der NATO darauf liege muss es sein, den Sieg der Ukraine sicherzustellen, weil dies der einzige Weg zu einer sinnvollen Diskussion über eine potenzielle NATO-Mitgliedschaft der Ukraine ist.
Unterdessen betonte Stoltenberg, dass „die Türen der NATO für die Ukraine offen bleiben“.
Er versprach auch, dass die Aufstockung der Militärhilfe für die Ukraine jeden Tag vor dem Gipfel in Vilnius das Hauptthema für die NATO bleiben werde.
https://tass.com/world/1607213
3.Meldung vor 3 Tagen
Nato-Generalsekretär Stoltenberg »Alle Nato-Mitglieder haben einem Beitritt der Ukraine zugestimmt«
Die Ukraine soll der Nato beitreten – das hat Generalsekretär Jens Stoltenberg mehrfach bekräftigt. Beim nächsten Gipfeltreffen in Litauen ist Wolodymyr Selenskyj als Gast eingeladen – und er hat zugesagt.
21.04.2023, 09.49 Uhr
Die Ukraine wird nach Worten von Nato-Generalsekretär ein Mitglied des Militärbündnisses werden. »Alle Nato-Mitglieder haben einem Beitritt der Ukraine zugestimmt«, sagte Jens Stoltenberg zum Auftakt des Treffens der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein. Stoltenberg sagte allerdings auch, dass der Fokus nun erst einmal darauf liegen würde, dass die Ukraine sich (im Krieg) durchsetze.
Bei einem Überraschungsbesuch in Kiew hatte Stoltenberg am Donnerstag bereits gesagt, dass die Ukraine ihren »rechtmäßigen Platz« in der Nato habe. Stoltenberg hatte schon während des gesamten Krieges immer wieder gesagt, dass die Ukraine eines Tages Teil der Allianz sein würde, obwohl die Organisation bislang keinen Weg oder Zeitplan für die Mitgliedschaft festgelegt hat. Einen Beitritt in Kriegszeiten hatte Stoltenberg Anfang April (noch?) indirekt ausgeschlossen.
Selenskyj zum Gipfeltreffen in Vilnius eingeladen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte die Nato am Donnerstagabend auf, auf ihrem Gipfel im Juli den Weg zur Aufnahme seines Landes ins westliche Militärbündnis frei zu machen. Selenskyj selbst wird beim Gipfel in Vilnius anwesend sein. Stoltenberg sagte, dass Selenskyj die Einladung der Nato angenommen habe.
Der Kreml hat unterschiedliche Rechtfertigungen für seinen Angriffskrieg gegen Kiew angeführt, wiederholte jedoch am Donnerstag, dass die Verhinderung eines Nato-Beitritts der Ukraine nach wie vor ein Hauptziel seiner Invasion sei. Eine Mitgliedschaft Kiews in der Allianz würde eine existenzielle Bedrohung für Russland darstellen. (was lt. russischer Verteidigungsdoktrin den möglichen Erst-Einsatz von Atomwaffen bedeutet.)
https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-krieg-alle-nato-mitglieder-haben-laut-jens-stoltenberg-ukraine-beitritt-zugestimmt-a-6ae88707-dcbb-4dc4-ad12-5bdcbd28471a
(Ergänzungen in Klammern durch den Verfasser)
und zum Abschluss die 4.Meldung heute
"Komplex, empfindlich, alt" Funktionieren Putins Atomwaffen überhaupt noch?
Von Kevin Schulte NTV 24.04.2023, 15:30 Uhr
Russland droht seit Beginn der Ukraine-Invasion in regelmäßigen Abständen mit dem Einsatz von Atomwaffen. Ein US-Experte und ein Ex-KGB-Spion säen jetzt Zweifel an der Zuverlässigkeit russischer Nuklearbomben. Was ist da dran?
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Fast 80 Jahre lang haben die Atommächte ihre Nuklearwaffen nicht mehr in Kriegen und Konflikten eingesetzt. Seit Beginn der Ukraine-Invasion Anfang 2022 dreht Russland aber in regelmäßigen an der atomaren Eskalationsspirale. Belarus soll Standort für Nuklearsprengköpfe werden, Russland steigt aus dem Atomwaffen-Abrüstungs-Abkommen mit den USA aus, Kreml-Propagandisten drohen mit einem Nuklearschlag auf Berlin. Nachrichten wie diese haben in den vergangenen Monaten Moskau verlassen.
Dass die Kreml-Spitze eines Tages wirklich auf den roten Atomknopf drückt, glaubt Christian Mölling von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) aber nicht. "Es geht darum, eine Diskussion in den europäischen Gesellschaften auszulösen, nach dem Motto: 'Oh, mein Gott, Nuklearwaffen, ganz schrecklich. Jetzt kommt der Atomkrieg, oder nicht?' Das ist das, was Putin damit vor allen Dingen bezweckt", ist der Sicherheitsexperte im Stern-Podcast "Ukraine - die Lage" überzeugt.
Atomwaffen existieren nicht, um eingesetzt zu werden. Sie sind seit den verheerenden Abwürfen auf Japan nur für die Abschreckung da. Aber was wäre, wenn es doch jemand versuchen würde? Würde der Nuklearsprengkopf tatsächlich explodieren?
Diese ganz praktische Frage hat das Wissenschaftsmagazin "Wired" gestellt. Und sind dabei auf Experten gestoßen, die Zweifel haben, ob die seit Jahrzehnten eingemotteten Sprengköpfe überhaupt noch funktionieren. "Niemand weiß es wirklich", sagt etwa der amerikanische Atomwaffenhistoriker Alex Wellerstein.
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https://www.n-tv.de/politik/Funktionieren-Putins-Atomwaffen-ueberhaupt-noch-article24074916.html
Wow - herzlichsten Dank für diese Arbeit: ich mag besonders den vierten Beitrag
"Atomwaffen existieren nicht, um eingesetzt zu werden. Sie sind seit den verheerenden Abwürfen auf Japan nur für die Abschreckung da." Und möglicherweise funktioniert das alte Zeug ja garnicht...
Wer hat die denn die damaligen alten Bomben auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen, mit voller Absicht? Das einzige, was uns schützt, ist die Übereinkunft, dass ein Atomkrieg NICHT gewonnen werden und deshalb auch nicht geführt werden darf.
Und selbstverständlich eine wechselseitig glaubhafte Drohung. In den Militärdoktrinen ist ihr Einsatz niedergelegt. Und da gibt es Unterschiede, die USA hat eine großzügigere politische Auslegung.. Man könnte sich ja auch dem Thema zuwenden, die "eingemotteteten" ICBM zu verschrotten. Komischerweise wollen das die Atommächte nicht.
"Man könnte sich ja auch dem Thema zuwenden, die "eingemotteteten" ICBM zu verschrotten. Komischerweise wollen das die Atommächte nicht."
Es gibt nur eine Atommacht, die Schritt für Schritt alle Abrüstungsvereinbarungen bewusst boykottierte und somit zerstörte.
Die USA haben mit dem ABM Vertrag damals den Anfang gemacht, aber in der Frage der Kernwaffenfreiheit sind sie allesamt dagegen.
Und es ist so bitter, wenn man die Vereinbarungen der Auflöser der Sowjetunion aus 1991 liest - sie glaubten damals an eine solche Welt, aber nicht lange.
Die USA waren die erste Kernwaffenmacht und sie haben diese Waffe ohne Not sofort eingesetzt.
Der einzige halbwegs verlässliche Schutz gegen eine solche unkalkulierbare Macht ist es, selbst deratige Waffen zu besitzen.
Da den USA praktisch niemand mehr vertraut und nicht vertrauen kann, wäre es insbesondere an ihnen, der Welt Wege aufzuzeigen, wie Vertrauen wieder ansatzweise aufgebaut werden kann.
Der ABM-Vertrag und andere Verträge wurden von den USA gekündigt, weil sie sich davon einen einseitigen Vorteil versprachen.
Wirklich schlicht gruselig!
Ich bin immer wieder von neuem konsterniert, wenn in historischen Dokus auch zum kalten Krieg auf die Vorkommnisse von Ungarn, Berlin 1953, Prag 68, etc. hingewiesen wird um zu belegen, dass die Sowjetunion, der Kommunismus an sich diktatorisch, verbrecherisch, undemokratisch und was der Zuschreibungen mehr sind, sind, während die zahllosen Putsche, politischen Morde, brutalen Kriege und Wirtschaftskriege der USA/des Westens nichts an deren/dessen Selbstbeschreibung und Behauptung als Demokratie-und Wohlstandsbringer verändern und auch nicht an ihrer medialen Darstellung. Ich lese gerade das Buch von Bröckers "JFk", der herleitet, dass es sich bei den Kennedy-Morden und auch an dem von Martin Luther King u einen veritablen Staatsstreich handelt, und dass diese Morde geplant und durchgeführt wurden in einem Zusammenspiel von Mafia, Militär, FBI, rechtsradikalen Ölmagnaten und zentral der CIA.
Eigentlich bleibt als Eindruck, dass die USA außer einer gewissen "demokratisch-schillernden" Oberfläche letztlich beherrscht sind von einem durchaus kriminellen Mafia-MIK-tiefen Staat.
Natürlich frage ich mich auch, wie weit das hier ist, da unsere Politiker, wie Kostas Kipuros schreibt, dem großen "Bruder" so hündisch ergeben sind. Und ebenso natürlich mag sowas auch in Russland der Fall sein, nur wäre das zuerst einmal ein innerrussisches Problem.
Mich interessiert vor allem, was in meinem/unseren Namen geschieht und man kennt ja das schöne Sprichwort vom Splitter und vom Balken oder dem Kehren vor der eigenen Tür.
Was ich erlebe, ist die Fortsetzung des Kolonialismus in immer neuen Spielarten und 'wir' morden, rauben und plündern mal im Namen christlicher Mission, mal als Zivilisationsbringer, dann wieder als (Wirtschafts)Freiheitsbringer, Entwicklungshelfer oder Demokratiebringer und letztlich ist es immer nur ein neues Gewand für immer dieselbe koloniale Raubwirtschaft.
https://test.rtde.tech/meinung/167423-wie-pflegt-man-koloniale-ideologie/
Und da nun sich immer mehr Länder dem entziehen, muss man befürchten, dass diese Leute, die noch nie irgendwelche Skrupel hatten, eher die Erde in den Abgrund schicken als auf ihre Vormacht und Profite zu verzichten.
https://antikrieg.com/aktuell/2023_04_22_profiteuredeshungers.htm
Und hier regt sich wenig, weil offenbar die meisten Menschen entweder nicht die Kraft haben, sich umfassend zu informieren oder aber, ich denke da durchaus auch an Bologna (Studienreform), kaum noch in der Lage sind, medienkritisch die tägliche verbreitete Propaganda zu entschlüsseln. Und diejenigen, die es noch tun, werden immer weiter diskreditiert.
https://www.telepolis.de/features/Vernichtendes-Zeugnis-der-Regierung-Buerger-mit-Defiziten-8976378.html
Liebe Columba, und doch -
aus Europa kommt soviel, was inzwischen der Welt gehört, und was je an Gutem entstand, flog auch in die Welt -wie etwa die der Aufkärung - und wurde so universell. Dieses Erbe fürchte ich, ist akut bedroht und lohnt doch alle Verteidigung.
Offenbar wurde die Aufklärung aber ursprünglich von nordamerikanischen Indigenen inspiriert, liebe Petra Erler, die zutiefst verstört waren über die brutalen gesellschaftlichen Verhältnisse bei den kolonialen Eroberern, wie David Graeber und David Wengrow herausarbeiteten.
Zitat:
"Dabei wird die Entstehung dieser Frage als ein interkultureller Prozess analysiert, der auf die Begegnung französischer Siedler:innen mit Indigenen Nordamerikas zurückgehe. Tatsächlich sind die Parallelen zwischen der von Graeber und Wengrow so genannten indigenen Kritik an der europäischen Lebensweise, wie sie in historischen Quellen doku- mentiert ist, und der zeitgleich entstehenden Aufklärung kaum zu übersehen. Vor allem die ältere diesbezügliche Forschung hat derartige Quellen in der Regel als Produkte europäischer Fantasie und Projektion abgetan. Mit detailliertem Bezug auf Quellenlage und Forschungsstand argumentieren die Autoren dagegen, dass die indigene Kritik nicht nur als historisches Faktum zu betrachten ist; sie zeichnen auch die Wege nach, auf denen diese bis in die französische Aufklärung hineingetragen worden ist.
Graeber und Wengrow gilt Jacques Turgot als eine Schlüsselfigur, um zu verstehen, wie sich aus der Konfrontation mit der indigenen Kritik eine Legitimation der europäischen Zivilisation mit ihren weit gespannten Hierarchien entwickelt habe, die soziale Gleichheit zwar im Prinzip als wünschenswert anerkenne, praktisch jedoch unter den Bedingun- gen entwickelter Technologie für unmöglich halte. Diese für die deterministische Teleologie des Fortschritts zentrale Annahme habe der mit Turgot befreundete Adam Smith aufgegriffen und popularisiert. (..) Stattdessen analysiert Anfänge die menschliche Frühgeschichte hauptsächlich unter dem Gesichtspunkt der Freiheit. Dabei verstehen die Autoren Freiheit nicht abstrakt, sondern in der konkreten Form von »drei ursprünglichen Freiheiten«, »die für den größten Teil der Menschheitsgeschichte als selbstverständlich galten, nämlich die Freiheit, sich an einen anderen Ort zu begeben, die Freiheit, die Befehle anderer zu ignorieren und die Freiheit, soziale Realitäten zu verändern oder neu zu erschaffen«"
https://ethik-und-gesellschaft.de/ojs/index.php/eug/article/view/929/825
Und wenn ich mir ansehe, was die "westliche"/kapitalistische Weltauffassung ohne jeden spirituellen (nicht religiösen im Sinne der monotheistischen Religionen) Unterbau an unserer Mitwelt anrichtet, dann denke ich eher, wir müssten uns die Weltauffassung noch immer mit und in der Natur lebender Völker anschauen und eben auch aus der so überraschend vielfältigen Vorgeschichte lernen, wie sie uns Graeber und Wengrow in ihrem Werk "Anfänge" präsentieren.
https://jacobin.de/artikel/david-graeber-wusste-dass-gewohnliche-menschen-die-welt-verandern-konnen-david-wengrow-anfange-eine-neue-geschichte-der-menschheit/
Vielen Dank für diesen Buchtip,liebe Columba
Gratulation zu dieser glasklaren Analyse der jüngsten Ereignisse.
Man muss wohl feststellen, dass "der z.Z. beliebteste Politiker in D" nur ein unwissender Elefant im Porzellanladen ist - die Reaktion war entsprechend saftig.
Wenn man (wo doch derzeitig "Modellrechnungen" so beliebt sind) den Gang der Geschichte ein wenig extrapoliert, kann man sicherlich einschneidende Veränderungen erwarten - kaum aber zugunsten des "Westens". Die nächsten Monate werden wohl interessant werden ...
Vielen DANK; ja der alte Fluch der "interessanten Zeiten"...
Lieber André,
ich stimme zu, die Veränderungen werden einschneidend sein. In wohl beinahe jeglicher Hinsicht.
Einer der kaum zu löschenden Brandherde, auf den die Ukraine auch wie ein Brandbeschleuniger wirkt, ist das Finanzsystem. Die darin liegenden Risiken werden jedoch beinahe nirgendwo in ihrer tatsächlichen Dimension beleuchtet. Dabei sind sie von - ja, das muss man so sagen - unvorstellbarer Sprengkraft.
Man vergleicht Risiken wie diese gern mit einer Atombombe. Der Vergleich hinkt gewaltig. Die Bombe von Hiroshima wirkte eben dort, in Hiroshima. Die uns drohende Finanzbombe wird, einmal geplatzt, global zuschlagen. Wenn, dann innerhalb weniger Stunden und Tage. Der Absturz der Credit Suisse hätte das im letzten Monat beinahe bewirkt. Denn für eine bestimmtes und sehr gefährliches, weil hochriskantes Finanzprodukt war die CS von zentraler Bedeutung. Und sie ist es über ihren Tod hinaus. Es spricht nur keiner drüber.
Hier ein kleiner Blick in die Hölle am Beispiel dieser soeben verblichenen Credit Suisse, und das aus berufenem Munde:
https://voicefromrussia.ch/derivatebombe-credit-suisse-rettung-alle-wurden-angelogen/
Hinweis auf einen guten Artikel von Stefan Korinth über das Feindbild "der Russe"
https://multipolar-magazin.de/artikel/die-langen-linien-der-russophobie
Und dieses Zitat passt zu meinem anderen Kommentar:
"Seit Jahrhunderten unterstellen Akteure der westlichen Öffentlichkeit den Anführern Russlands, ihren Herrschaftsbereich permanent auf Kosten der Nachbarstaaten erweitern zu wollen. Obgleich es solche russischen Eroberungen in der Geschichte mehrfach gab, so ignoriert dieses Narrativ jedoch gegenteilige historische Entwicklungen komplett. Der friedliche Abzug der Roten Armee und die Auflösung des Warschauer Vertrages nach 1990 beispielsweise hatten keinen nachhaltigen Einfluss auf das westliche Russlandbild, sondern wurden lediglich als Zeichen momentaner russischer Schwäche begriffen.
Entlarvend sind zudem Vergleiche mit westlichen Ländern: Die USA eigneten sich große Teile ihres Staatsgebiets durch Annexionen an und dehnten ihren Machtbereich danach weiter bis zur heutigen globalen Militärpräsenz aus. Auch die Nato befindet sich seit ihrer Gründung in andauerndem Expansionsmodus und steht heute an der russischen Grenze. Jahrhundertelang hatten zuvor europäische Kolonialmächte nahezu alle Weltregionen erobert, aufgeteilt und sich deren Reichtümer angeeignet. Doch nichts von alldem verwandelte die entsprechenden Staaten im westlichen Selbstverständnis zu „gefräßigen“ und weiterhin „hungrigen“ Imperien."