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Dec 4, 2022Liked by Petra Erler

Sehr gute Zusammenfassung. Zu ergänzen ist noch, dass Selensky auf der Münchner Sicherheitskonferenz unter Applaus seiner westlichen Zuhörer die atomare Bewaffnung der Ukraine androhte. Hintergründe hier: https://www.anti-spiegel.ru/2022/russische-propaganda-oder-wahrheit-hat-selensky-mit-der-atomaren-aufruestung-der-ukraine-gedroht/.

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Liebe Frau Erler, vielen Dank für den genauen Überblick über die Krise und den Vorkrieg. Die Verkettung der Entscheidungen unserer Akteure erinnert an das Hermann Hesse-Gedicht, „Gar seltsam, im Nebel zu wandern“. Das Offenkundige wird von unseren Diplomaten in Europa nicht gesehen, nicht thematisiert, nicht bearbeitet und wenn einmal jemand Fragen stellt, sogar geleugnet: Russlands Sicherheitsinteressen. Macron, Scholz, Von der Leyen – sie alle „fliegen auf Sicht“ im von anderen und von ihnen selbst erzeugten Nebel; und beschwören dabei, prima zu sehen. Die an deutsche „Erbfeindschaften “ grenzenden Sichtweisen der baltischen Staaten und Polens zu Russland verschlimmern die Situation zusätzlich.

Sie diskutieren nicht über die explodierenden Energiepreise, nicht über die heraufziehende Rezession, nicht über die drohende Eskalation und schon gar nicht über das Leid des Krieges. Auf Tuchfühlung mit sich selbst und einer Umgebung, die ihnen ständig signalisiert „alles im Griff“, geben sie bei fehlenden Vorprodukten für die Industrie, Lieferkettenverfall und ausbleibenden Software-Dienstleistungen Russland die Schuld, als sei das die Lösung. Und richtig. Zwei Drittel der deutschen Unternehmen meldet laut DIHK fehlende Waren, der Russe war’s.

Mit ein wenig Recherche könnte man unserer politischen Chefetage zeigen, dass der globalisierte Kapitalismus nicht nur das deutsche Exportmodell von Russland, sondern alle Industrienationen voneinander abhängig gemacht hat. Das genau will Washington ändern. Wenn schon abhängig – dann von ihnen, sagt sich wohl die Geldelite des Landes und ist happy, dass wir ihnen das giftige und überteuerte Fracking-Gas in langlaufenden Kontrakten abnehmen. Eine neue Form des Protektionismus, gut für die ‚indispensable Nation‘. Angesichts der gesprengten Nordstream-2-Leitung (mit sehr großer Wahrscheinlichkeit durch „Nato-Freunde“) und der Preise für die Ware aus den USA kommen diesbezüglich Zweifel auf. Der BDI-Präsident fasste seine Befürchtungen mit den Worten zusammen „Wenn wir nur in liberalen Demokratien Geschäfte machen, dann wird die Welt für das Exportland Deutschland ziemlich eng.“ Wohl wahr!

Also sollten sich doch irgendwie die Nebel lichten; das verhindert unter anderem aktuell die deutsche Presselandschaft mit nahezu geschlossen selektiver Berichterstattung über viele Vorgänge im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg und den von den USA inszenierten Spannungen im Südchinesischen Meer. Leider girieren sich die Redaktionen selbst eher als Kriegspartei. Darum bin ich so dankbar für ihre Informationen, liebe Petra Erler.

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Danke, liebe Petra!

Mit dem "playbook", das "too familiar to us all" ist, trifft Kamala Harris - ungewollt - den Nagel auf den Kopf: Wer kennt das besser als die USA?

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Danke.

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