"Das ist keine Petitesse. So etwas kann zum „Taumeln am Abgrund“ führen."
Als ich von diesen Luftschlägen gegen das russische Frühwarnsystem las, dachte ich spontan an den auch von Ihnen mal erwähnten Artikel von Lieber & Press (International Security, Vol. 30, No. 4, 2006), dass eine nur eingeschränkt funktionsfähige russische Frühwarnung in Kombination mit dem Raketenabwehrschirm in Polen und Rumänien zur "Nuclear Primacy" führt und einen westlichen Erstschlag ermögliche. Diese Überlegung wird man nicht nur in den USA bzw. in westlichen Militärkreisen machen.
Was ich nicht verstehe ist, warum unsere führenden Politiker das gutheißen. Die Gefahren nicht zu erkennen oder zu ignorieren kann doch nicht flächendeckend an mangelnder Intelligenz oder dem Leben in einer mit der Realität nicht mehr verbundenen Echokammer liegen. Haben Sie dafür eine Erklärung?
"Wohin geht die Reise?" Zumindest ein Punkt ist bereits sichtbar: der Zusammenhang zwischen äußerem Feindbild und innerer Repression, zu dem es scheinbar sogar ein Rezitativ von JS Bach gibt ;-) https://youtu.be/X4QTqeKmvDs
Danke, lieber Krysztof. Laut "Washington Post" ist das White House "not amused", aber Stoltenberg und andere sind wie in Ekstase. Es ist definitiv schlimm.
PE: "Laut 'Washington Post' ist das White House 'not amused'"
Diese über Bande (Washington Post) gezeigte mutmaßliche Missbilligung war anscheinend nur Theaterdonner, denn die Angriffe auf das russische atomare Frühwarnsystem gehen weiter:
Bemerkenswert an dem Artikel beim ZDF ist auch, dass ausdrücklch darauf hingewiesen wird, dass diese Angriffe nicht von der Ukraine alleine durchgeführt wurden, sondern nur durch die Unterstützung der USA möglich sind: "Hätten diese Angriffe ein Eskalationsrisiko dargestellt, hätten die USA sie mit Sicherheit verhindern können, insbesondere die Angriffe auf die tief im Inneren Russlands gelegenen Einrichtungen, indem sie einfach nicht die für die Angriffe erforderlichen Informationen geliefert hätten." Wieso aber daraus folgt, dass das KEIN Eskalationsrisiko beinhaltet (wieso überhaupt ein "Risiko" und nicht einfach eine "Eskalation"?), verrät der Autor nicht.
Es wird zunehmend schwer, sich noch ein Szenario vorzustellen, dass nicht in einem Atomkrieg mündet, denn diese Angriffe können m.E. von russischer Seite nur so interpretiert werden, dass die USA einen Erstschlag vorbereiten. Oder hat irgendjemand dafür eine andere Interpretationsmöglichkeit?
Herr Christian Mölling hat wieder mal seine guten Dienste geleistet und auch ich fand diese Aussage höchst aufschlussreich, gibt man sich doch nicht einmal mehr Mühe, die eigenen geheimen Wünsche zu verbergen. Dass allerdings der US-Verteidigungsminister zum Hörer griff und den russischen Amtskollegen anrief, könnte durchaus etwas damit zu tun haben. Schließlich scheint zumindest dem Pentagon klar, dass Ru eine Erstschlagsfähigkeit bei Hyperschallwaffen hat + ein Systen der "Toten Hand" - Nur Verrückte kämen unter Umständen auf die Idee, es trotzdem mal zu versuchen, finde ich.
" Laut 'Washington Post' ist das White House 'not amused'."
Hm, das würde ja bedeuten, dass die Militärs die Politiker vor sich hertreiben. Es wird immer betont, dass die Ukraine alleine nicht in der Lage ist, solche Luftschläge durchzuführen, d.h. sie erfolgen mit Unterstützung und Planung (Auswahl und Konfiguration der Zielkoordinaten auf Basis von Satellitendaten) durch NATO-Militärs. Wenn das Weiße Haus "not amused" ist, wäre das ein Hinweis, dass ihnen die Kontrolle der SItuation entgleitet.
Es gab übrigens auf der BPK eine Frage dazu und die Antwort ist kein Beleg für Problembewusstsein: Frage: "[...] Das waren zwei Angriffe, die international für Aufmerksamkeit gesorgt haben. Selbst sehr ukrainefreundliche Analysten, auch Politiker, haben sie mit dem Verweis darauf, dass ein Angriff auf Frühwarnsysteme für Atomwaffen nicht zielführend gewesen sei, kritisiert. Teilt der Kanzler diese Einschätzung?" Antwort: "Genau darüber habe ich mit dem Kanzler nicht gesprochen. Insofern kann ich Ihnen das nicht liefern. Der Kanzler war unlängst empört über den Beschuss eines Baumarkts in der Ukraine durch Russland. Das hat ihn sehr empört, und darüber habe ich mit ihm gesprochen."
Vor ein paar Tagen hat Tucker Carlson Jeffrey Sachs interviewt. Das Interview wird den meisten hier wenig Neues bieten, aber um Minute 35 erwähnt Sachs, dass ihn europäische Politiker mit weinerlichem Ton gefragt hätten, warum man sie in Washington nicht ernst nähme. Dazu bemerkt er gegenüber Carlson, dass das natürlich an deren eigenartiger und (aus seiner Sicht) unerklärlicher Unterwürfigkeit liege. Geht das wirklich so weit, dass sie nicht einmal mehr ein Interesse am physischen Überleben haben?
Zu der Frage in anderen Kommentaren, was man überhaupt noch tun kann, zwei Hinweise. Zunächst im Hinblick auf den nicht mehr so unwahrscheinlichen Worst Case: Sich, soweit möglich, fernhalten von Kaiserslautern (Ramstein), Cochem/Daun (Büchel) und Berlin. Und dann: Mit Politikern oder Leuten mit guten Kontakten reden, die man persönlich kennt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass es darunter welche gibt, die intellektuell den Ernst der Situation erfassen könnnen. Dass das zu einer Entschärfung führen kann, zeigt das Beispiel Margaret Thatchers als sie erfuhr, wie nah das NATO-Manöver "Able Archer" 1984 die Welt an einen Atomkrieg geführt hatte.
In einem Staat mit einem Grundgesetz und Ewigkeitsartikeln wie dem der Unverletzlichkeit der Menschenwürde, eingebettet in eine strukturelle Gewaltenteilung, macht sich jeder diese "Spielregeln" missbrauchende Exponent nicht nur angreifbar, sondern erklärt sich damit potentiell für "vogelfrei".
Innere Repression auch gegenüber konstruktiver Kritik war schon das eigentliche Todesurteil für den real existierenden Sozialismus.
Sobald hier der Rubikon überschritten werden sollte, kann es einen derart massiven Konter geben, dass den Dittrich Hesslings später nicht nur Teile des Gebisses, sondern der ganze Kopf fehlen wird.
Was hat die westliche Grobmotorik in der poltischen Analyse denn gebracht?
Weder haben die Sanktionen entsprechend gegriffen, noch haben sie sich für irgendeine Volkswirtschaft nachhaltig als vorteilhaft erwiesen. Nicht einmal für die US-amerikanische als ganzes. Denn deren Grundprobleme bleiben weiter bestehen und werden sich im Laufe dieser Generation noch gewaltig entladen.
Die lamentierte mangelnde Kriegsfähigkeit hier wird sich unerwarteterweise vielleicht in nicht vorstellbarer Bürgerkriegsfähigkeit mutierend zu äußern wissen. Die Voraussetzungen dafür werden jedenfalls intensiv vollzogen.
Gäbe es auf dem Sessel des russischen Präsidenten die selbe Einfaltslosigkeit und analytische Unfähigkeit wie im Westen, welche mit Säbelrasseln und idiotischen Narrativen übertüncht wird, wäre schon längst auch hier Schicht im Schacht.
Chruschtschow war übrigens Ukrainer und damit nach der gültigen "völkischen" Betrachtungsweise kein Russe wie Putin. Oder wie hat das Frau Gaub damals gemeint?
Europa wird ohne die Erlösung von den derzeit dominierenden Eliten keine prachtvolle oder erstrebenswerte Zukunft vor sich haben.
Insofern birgt jede Krise die Chance zur Katharsis. Und unter diesem Gesichtspunkt darf man doch hoffnungsvoll nach vorne schauen...
wie gerne würde ich Ihrer angstmachenden Analyse widersprechen - aber leider wäre das ein klarer Fall von Realitätsverweigerung.
Die Situation erinnert immer mehr an die Vorkriegssituation 1914. Die USA spielten damals zwar keine Rolle, aber die Risikobereitschaft, der Kriegswille und die geradezu fanatische Unterstützung des Kriegskurses durch die Presse und - höchst peinlich! - durch die akademische Elite in Deutschland sind durchaus vergleichbar. Obwohl damals völlig klar war, dass der Bruch der belgischen Neutralität durch das Deutsche Reich den Kriegseintritt Großbritanniens zur Folge haben würde (mit den entsprechenden strategischen Folgen), hoffte man darauf, dass IRGENDWIE doch alles gut gehen werde.
Vergleichbar krank ist die Vorstellung deutscher Politiker und sog. Journalisten, dass Russland den Beschuss mit aus Deutschland stammenden weitreichenden Waffen nicht als Kriegshandlung einstufen, sondern "schlucken" werde. Hier zeigt sich ein Grad an Geschichtsvergessenheit, Verantwortungslosigkeit und moralischer Verkommenheit, der mir immer unverständlicher wird und der offenkundig zeigt, dass wir weder aus unserer Geschichte etwas gelernt haben, noch dass wir demokratische Werte und demokratisches Denken in den letzten 75 Jahren verinnerlicht haben.
Das was die Herrschenden im werten Westen in den 75 und mehr Jahren gelernt haben ist, dass man es nur immer wieder versuchen muss, irgendwann klappt das schon mit einem Sieg gegen Russland. Währenddessen haben sich Russland und China in der Welt nach oben gearbeitet und eine florierende Wirtschaft und Wohlstand aufgebaut, Indien ist das nächste Land welches nachziehen und an uns vorbeiziehen wird, vielleicht sogar gefolgt von einem sich erholenden afrikanischen Kontinent, während die Usa und Europa auf dem Weg nach unten sind, wirtschaftlich und gesellschaftlich. Wir im Westen leben in einer von Scheinriesen regierten Scheindemokratie.
manchmal muß ich mich wundern, weil mir einige ihrer Ausführungen schrecklich naiv erscheinen.
Daß wir schon ein kleiner Mann sind, dafür steht ja symbolträchtig Prinz Valium, der Schlumpf an unserer Spitze. Er hat sein Lebensziel erreicht, er ist Kanzler ohne irgendein inhaltliches politisches Ziel. Er hat gelernt wie man merkelt, aber für nichts anpacken den denkbar schlechtesten Zeitraum erwischt. Immerhin hebt er sich damit noch positiv vom Rest des Gesindels ab. Bei Gestalten wie Antonia Hofreiter, dem Strack-Zimmermann oder Reichsmarschall-Eckhardt ist es in der Tat eine Gnade, daß wir über keine Atomwaffen verfügen. Ich neigte eine zeitlang eher zur anderen Ansicht, nämlich, daß die EU eigene Atomwaffen bräuchte, alleine aus dem Grund, sich von USA unabhängig machen zu können. Aber der Zug ist schon abgefahren. Die untergehende Weltmacht ist fest entschlossen, uns in den Abgrund zu reißen. Und unsere Schlümpfe schreien Hurra.
Sie haben die Befürchtung, wir bekämen wegen der Rüstungsausgaben amerikanische Verhältnisse? Die haben wir doch schon. Hier läuft seit (mindestens) vier Jahren ein Staatsstreich von oben, mit einer Demokratiesimulation durch eine Einheitsfront. Die Grüninnen sind die fünfte Kolonne der amerikanischen demokratischen Partei. Die EU ist das Vollzugsorgan des Kapitals. Was hier durchgezogen wird, ist die Einführung einer totalitären Gesellschaft im Schatten des Fingers, mit dem man bei immer lauterem Gebrüll auf andere zeigt. Davon soll uns dieser Krieg ablenken. Mit der Meinungsfreiheit ist es hier doch schon schlechter bestellt als in USA. Wir sind am Arxxx und Habeck und Co. finden das super. Denen geht es ja gut. Und wenn ich an meine Gegenmenschen denke: Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient.
Naivität ist eine Eigenschaft, die ich der Leuchtturmwärterin wahrscheinlich als allerletztes zuordnen würde.
Und: Mag sein, dass jedes Volk die Regierung hat, die es verdient. Fraglich scheint mir allerdings, ob sie nur von „Gegenmenschen“, wie Sie sie nennen, gewählt wurde bzw. wird.
"In den USA ist es für die Bevölkerungsmehrheit nicht gut ausgegangen. Dort regiert eine Oligarchie, der Sicherheitsapparat wird immer einflussreicher, die Grundfreiheiten bröckeln und die sozialen Bande sind sehr brüchig geworden."
Ohne den ersten Satz würde ich das für eine Beschreibung von Deutschland halten. Insofern finde ich es naiv, zu sagen, daß es hier so kommen könnte, weil alles schon voll im Gange ist.
Und wer sonst sollte die Regierung gewählt haben? An Reptiloiden glaube ich nicht.
Von der Bezeichnung "Mitmensch" bin ich schon vor den letzten vier Jahren abgekommen.
"Die Hölle, das sind die anderen," hat Sartre mal geschrieben.
In UK muss jeder Kandidat fuer das Amt des PM auf die Atomknopffrage mit 'Yes!' antworten.
Am besten mit Schaum vorm Mund.
Was passiert, wenn er stattdessen mal eine reflektierte und intelligente Antwort auf diese absurde Frage gibt, konnte man am Beispiel Jeremy Corbyn's beobachten.
Es wundert mich, dass sie bzgl. Kuba nicht erwaehnen, dass auch hier wieder die Provokation von den USA ausging, durch Stationierung von Atomwaffen in der Tuerkei.
Das ist die eigentliche Parallele, und der Unterschied zwischen Biden/heutigen voellig irren Amis und Kennedy/damaligen vernuenftigen Amis.
Kennedy's Abzugszugestaendnis durfte zwecks Gesichtswahrung nur nicht oeffentlich gemacht werden, er hielt sich aber dran.
Ich habe allerdings nie verstanden, warum dann trotzdem spaeter Atomwaffen in der Tuerkei landeten.
Zu eigenen Atomwaffen habe ich eine ganz andere Meinung als sie.
Natuerlich brauchen nur kriegsspielgeile Generaele die Triade und 10000 Sprengkoepfe.
Aber einen Atomsprengkopf sollte jedes Land haben, dann waere Ruhe.
Aich D, insbesondere wenn es mal ein wirklich souveraenes Land statt nur ein US Vasall werden will.
Auch die Ukraine waere, das muss man ehrlicherweise konstatieren, wahrscheinlich nicht von Russland angegriffen worden, haette sie auch nur noch 1 ASK gehabt.
Bei Meister Kim und den Iranern reicht ja schon der Verdacht, dass sie einen ASK haben koennten, um sie mehr oder weniger in Ruhe zu lassen.
Ihre Vorstellung, dass Sicherheit garantiert wäre, wenn jeder Staat EINE Atomwaffe hätte, geht an der Beschaffenheit der menschlichen Psyche, am militärischen Denken und den dann erforderlichen, kaum realisierbaren Verifikationsproblemen vorbei. Nicht nur die von Frau Erler erwähnte Kishon-Frage spielt hier eine Rolle, sondern schlicht die Bereitschaft machtbesessener Eliten oder Einzelpersonen, zur Verwirklichung ihrer größenwahnsinnigen Träume Risiken zu Lasten anderer einzugehen. Auch die immer ähnlicher werdende Wirkung, d.h. Gefährlichkeit von Atomwaffen und hochgezüchteten konventionellen Waffen spricht gegen diesen Ansatz. Hierzu erschien heute ein Artikel auf globalbridge.ch, den ich zur Lektüre nur empfehlen kann:
Die Lösung der globalen Sicherheitsprobleme kann m.E. nur in einem völligen, d.h. ausnahmslosen Verzicht auf Atomwaffen bestehen – wenn überhaupt. Dem Atomwaffenverbotsvertrag müssten sich nur immer mehr, schließlich alle Staaten anschließen. Auch das Verifikationsproblem wäre zu lösen, FALLS der entsprechende Wille vorhanden ist. Leider weigert sich auch unsere eigene, von echten Idealen beseelte Regierung, diesem Vertrag beizutreten. Die Grundlage für jeglichen Fortschritt in dieser Richtung ist eine echte Mentalitätsänderung, die weniger denn je seit 1990 erkennbar ist. Wenn wir aber so idealistisch sind wie wir von uns selbst behaupten, könnten wir eigentlich mit gutem Beispiel vorangehen…
Ich befürchte, dass das Verhalten der Ukraine und des sie grenzenlos unterstützenden Wertewestens in sehr naher Zukunft zu einer dramatischen Ausweitung des zurzeit noch begrenzten Krieges führen wird. Wenn der dadurch eingetretene Schaden bzw. Schock groß genug ist (und noch genügend von uns übrig und handlungsfähig sind), könnte dies vielleicht den notwendigen Mentalitätsfortschritt auslösen, um die Welt atomwaffenfrei zu machen. Allerdings ist – dank der Macht des uns steuernden Reptilienhirns – auch die gegenteilige Wirkung denkbar.
(nur die sowjetischen "Besatzer" der Ukraine nach 1944 sind aus dem Mund eines ansonsten sehr gebildeten Mannes doch sehr verstörend) -
Aber dabei fiel mir auf, wie verdreht die Welt diskutiert - die Ukraine eskaliert in unverantwortlicher Weise, aber unsere Medien und unsere Politiker diskutieren, ob die Ukraine nicht bessere, längerreichende Waffen braucht. Das zeigt, wie ver-rückt bestimmte Entscheidungsträger geworden sind. Eigentlich müssten die Briefkästen aller Parteien, die emaileingänge der Bundestagsabgeordneten und der Kandidatinnen und Kandidaten zum EP oder zu den Kommunalwahlen nur so überschwemmen, dito beim ÖRR: Nein zur Weiterführung dieses Krieges... er könnte der letzte sein.
Wer auf Dominanz verzichten kann, braucht auch keine zur Vasallentreue "disziplinierenden" Massenvernichtungswaffen.
Und wer ohne Dominanz kein lohnendes Lebensinteresse verspüren kann, sollte seiner erbärmlichen Existenz ein Ende bereiten.
Angesichts der Angleichung der Gewaltpotentiale mit struktureller Übertrumpfung westlichen Überlegenheitsgehabes und dummer Hochnäsigkeit sollte eigentlich schon jetzt klar sein, dass die Zeit unreflektierender Rivalitäten ein für alle mal vorbei sein sollte und das Zeitalter gegenseitigen Verständnisses und entsprechender Unterstützungskultur anbrechen sollte.
Angeblich soll der Westen kulturell jüdisch-christlich geprägt sein.
Ich kann aber oft nicht einmal einen Anstrich auf der Fassade dieser Art detektieren.
Wo in der westlichen Geschichte wurde sich den um den Anderen ebenso gekümmert wie um sich selbst?
Wie passt dann die Mogelpackung des homo oeconomicus zu einer solchen Grundhaltung, welche weniger Kalkül-geprägt sein soll, sondern vielmehr aus dem Herzen kommt?
Verarscht man sich im Westen selbst oder bemüht man sich stetig und immens, die Weltmeisterschaft in Sachen Heuchelei als Abo dauerhaft für sich zu pachten?
Wie korrelieren die Postulate der abendländischen Aufklärung mit dem politischen Aktivismus der "Zeitenwende"?
Ich frage ja nicht einmal, sondern mache nur (unverschämte) Andeutungen...
Danke, Jay Bee - Liz Truss wurde ja nicht gefragt, ob sie bereit wäre. Als Anführerin einer Atommacht in Abschreckungszeiten konzidierte der Reporter, dass sie ja sagen müsste. Er wollte wissen, wie sie sich fühlen würde (er: hundsmiserabel, "sick to the stomach") - die blieb erschreckend stoisch, als wäre sie kein Mensch
Nach Corbyn werde ich suchen.
Was eigene Atomwaffen angeht: Ich denke, die Rechtslage ist klar: Nichtweiterverbreitung, der Wunsch der meisten Völker auch: vollständige Abschaffung.
Jeder nur eine führt zur Kishon-Frage: Woher soll ich wissen, dass Du nur eine hast?
Um das praktische Problem der Abschreckung von Krieg schlechthin zu lösen, muss man vielleicht über die Roosevelt-Idee des Sicherheitsrates als "Weltpolizisten" neu nachdenken. Wir haben das kurz im Buch angesprochen, aber nicht weiter ausklamüsert. Dazu war dort nicht der Platz.
Es ist ein Irrtum, dass die Ukraine je Atomwaffen hatte - sie waren auf ihrem Territorium in der SU stationiert und der Auflösungsvertrag übertrug die Kontrolle auf Russland. Der Gründungsvertrag zur GUS hätte ihr Mitsprache im Fall eines Einsatzes gegeben, aber den hat sie nicht ratifiziert. Sie glaubte, sie könne sie sich hintenherum aneignen, aber das war gegen den NVV und führte dann zum Budapester Memorandum - ohne Sicherheitsgarantien. Die Ukraine hat(te) zudem nicht das Wissen, mit Atomwaffen solide umzugehen. Dazu braucht es mehr als ein paar Silos. +
Meister Kim hat, Iran hat nicht und im Iran ist es nach wie vor mit einem Bannfluch belegt. Der blinde Fleck ist Israel, das alles 3 Arten von MVW hat. Deshalb war die Vergeltung des Iran gegenüber Israel in Folge des Bombardements des iranischen Konsulats auch so atemberaubend (der Mythos vom unverwundbaren Israel starb). Aber gleichzeitig war es auch eine so gefährliche Aktion, so dass die USA einspringen und israelische Köpfe kühlen mussten... (keine Vergeltung der Vergeltung und schon garnicht nuklear)
"Das ist keine Petitesse. So etwas kann zum „Taumeln am Abgrund“ führen."
Als ich von diesen Luftschlägen gegen das russische Frühwarnsystem las, dachte ich spontan an den auch von Ihnen mal erwähnten Artikel von Lieber & Press (International Security, Vol. 30, No. 4, 2006), dass eine nur eingeschränkt funktionsfähige russische Frühwarnung in Kombination mit dem Raketenabwehrschirm in Polen und Rumänien zur "Nuclear Primacy" führt und einen westlichen Erstschlag ermögliche. Diese Überlegung wird man nicht nur in den USA bzw. in westlichen Militärkreisen machen.
Was ich nicht verstehe ist, warum unsere führenden Politiker das gutheißen. Die Gefahren nicht zu erkennen oder zu ignorieren kann doch nicht flächendeckend an mangelnder Intelligenz oder dem Leben in einer mit der Realität nicht mehr verbundenen Echokammer liegen. Haben Sie dafür eine Erklärung?
"Wohin geht die Reise?" Zumindest ein Punkt ist bereits sichtbar: der Zusammenhang zwischen äußerem Feindbild und innerer Repression, zu dem es scheinbar sogar ein Rezitativ von JS Bach gibt ;-) https://youtu.be/X4QTqeKmvDs
Danke, lieber Krysztof. Laut "Washington Post" ist das White House "not amused", aber Stoltenberg und andere sind wie in Ekstase. Es ist definitiv schlimm.
PE: "Laut 'Washington Post' ist das White House 'not amused'"
Diese über Bande (Washington Post) gezeigte mutmaßliche Missbilligung war anscheinend nur Theaterdonner, denn die Angriffe auf das russische atomare Frühwarnsystem gehen weiter:
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/weltraum-infrastruktur-krim-militaeranalyse-ukraine-krieg-russland-102.html
Bemerkenswert an dem Artikel beim ZDF ist auch, dass ausdrücklch darauf hingewiesen wird, dass diese Angriffe nicht von der Ukraine alleine durchgeführt wurden, sondern nur durch die Unterstützung der USA möglich sind: "Hätten diese Angriffe ein Eskalationsrisiko dargestellt, hätten die USA sie mit Sicherheit verhindern können, insbesondere die Angriffe auf die tief im Inneren Russlands gelegenen Einrichtungen, indem sie einfach nicht die für die Angriffe erforderlichen Informationen geliefert hätten." Wieso aber daraus folgt, dass das KEIN Eskalationsrisiko beinhaltet (wieso überhaupt ein "Risiko" und nicht einfach eine "Eskalation"?), verrät der Autor nicht.
Es wird zunehmend schwer, sich noch ein Szenario vorzustellen, dass nicht in einem Atomkrieg mündet, denn diese Angriffe können m.E. von russischer Seite nur so interpretiert werden, dass die USA einen Erstschlag vorbereiten. Oder hat irgendjemand dafür eine andere Interpretationsmöglichkeit?
Herr Christian Mölling hat wieder mal seine guten Dienste geleistet und auch ich fand diese Aussage höchst aufschlussreich, gibt man sich doch nicht einmal mehr Mühe, die eigenen geheimen Wünsche zu verbergen. Dass allerdings der US-Verteidigungsminister zum Hörer griff und den russischen Amtskollegen anrief, könnte durchaus etwas damit zu tun haben. Schließlich scheint zumindest dem Pentagon klar, dass Ru eine Erstschlagsfähigkeit bei Hyperschallwaffen hat + ein Systen der "Toten Hand" - Nur Verrückte kämen unter Umständen auf die Idee, es trotzdem mal zu versuchen, finde ich.
" Laut 'Washington Post' ist das White House 'not amused'."
Hm, das würde ja bedeuten, dass die Militärs die Politiker vor sich hertreiben. Es wird immer betont, dass die Ukraine alleine nicht in der Lage ist, solche Luftschläge durchzuführen, d.h. sie erfolgen mit Unterstützung und Planung (Auswahl und Konfiguration der Zielkoordinaten auf Basis von Satellitendaten) durch NATO-Militärs. Wenn das Weiße Haus "not amused" ist, wäre das ein Hinweis, dass ihnen die Kontrolle der SItuation entgleitet.
Es gab übrigens auf der BPK eine Frage dazu und die Antwort ist kein Beleg für Problembewusstsein: Frage: "[...] Das waren zwei Angriffe, die international für Aufmerksamkeit gesorgt haben. Selbst sehr ukrainefreundliche Analysten, auch Politiker, haben sie mit dem Verweis darauf, dass ein Angriff auf Frühwarnsysteme für Atomwaffen nicht zielführend gewesen sei, kritisiert. Teilt der Kanzler diese Einschätzung?" Antwort: "Genau darüber habe ich mit dem Kanzler nicht gesprochen. Insofern kann ich Ihnen das nicht liefern. Der Kanzler war unlängst empört über den Beschuss eines Baumarkts in der Ukraine durch Russland. Das hat ihn sehr empört, und darüber habe ich mit ihm gesprochen."
Vor ein paar Tagen hat Tucker Carlson Jeffrey Sachs interviewt. Das Interview wird den meisten hier wenig Neues bieten, aber um Minute 35 erwähnt Sachs, dass ihn europäische Politiker mit weinerlichem Ton gefragt hätten, warum man sie in Washington nicht ernst nähme. Dazu bemerkt er gegenüber Carlson, dass das natürlich an deren eigenartiger und (aus seiner Sicht) unerklärlicher Unterwürfigkeit liege. Geht das wirklich so weit, dass sie nicht einmal mehr ein Interesse am physischen Überleben haben?
https://tuckercarlson.com/tucker-show-jeffrey-sachs
Zu der Frage in anderen Kommentaren, was man überhaupt noch tun kann, zwei Hinweise. Zunächst im Hinblick auf den nicht mehr so unwahrscheinlichen Worst Case: Sich, soweit möglich, fernhalten von Kaiserslautern (Ramstein), Cochem/Daun (Büchel) und Berlin. Und dann: Mit Politikern oder Leuten mit guten Kontakten reden, die man persönlich kennt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass es darunter welche gibt, die intellektuell den Ernst der Situation erfassen könnnen. Dass das zu einer Entschärfung führen kann, zeigt das Beispiel Margaret Thatchers als sie erfuhr, wie nah das NATO-Manöver "Able Archer" 1984 die Welt an einen Atomkrieg geführt hatte.
https://ahf.nuclearmuseum.org/ahf/history/nuclear-close-calls-able-archer-83/
In einem Staat mit einem Grundgesetz und Ewigkeitsartikeln wie dem der Unverletzlichkeit der Menschenwürde, eingebettet in eine strukturelle Gewaltenteilung, macht sich jeder diese "Spielregeln" missbrauchende Exponent nicht nur angreifbar, sondern erklärt sich damit potentiell für "vogelfrei".
Innere Repression auch gegenüber konstruktiver Kritik war schon das eigentliche Todesurteil für den real existierenden Sozialismus.
Sobald hier der Rubikon überschritten werden sollte, kann es einen derart massiven Konter geben, dass den Dittrich Hesslings später nicht nur Teile des Gebisses, sondern der ganze Kopf fehlen wird.
Was hat die westliche Grobmotorik in der poltischen Analyse denn gebracht?
Weder haben die Sanktionen entsprechend gegriffen, noch haben sie sich für irgendeine Volkswirtschaft nachhaltig als vorteilhaft erwiesen. Nicht einmal für die US-amerikanische als ganzes. Denn deren Grundprobleme bleiben weiter bestehen und werden sich im Laufe dieser Generation noch gewaltig entladen.
Die lamentierte mangelnde Kriegsfähigkeit hier wird sich unerwarteterweise vielleicht in nicht vorstellbarer Bürgerkriegsfähigkeit mutierend zu äußern wissen. Die Voraussetzungen dafür werden jedenfalls intensiv vollzogen.
Gäbe es auf dem Sessel des russischen Präsidenten die selbe Einfaltslosigkeit und analytische Unfähigkeit wie im Westen, welche mit Säbelrasseln und idiotischen Narrativen übertüncht wird, wäre schon längst auch hier Schicht im Schacht.
Chruschtschow war übrigens Ukrainer und damit nach der gültigen "völkischen" Betrachtungsweise kein Russe wie Putin. Oder wie hat das Frau Gaub damals gemeint?
Europa wird ohne die Erlösung von den derzeit dominierenden Eliten keine prachtvolle oder erstrebenswerte Zukunft vor sich haben.
Insofern birgt jede Krise die Chance zur Katharsis. Und unter diesem Gesichtspunkt darf man doch hoffnungsvoll nach vorne schauen...
Liebe Frau Erler,
wie gerne würde ich Ihrer angstmachenden Analyse widersprechen - aber leider wäre das ein klarer Fall von Realitätsverweigerung.
Die Situation erinnert immer mehr an die Vorkriegssituation 1914. Die USA spielten damals zwar keine Rolle, aber die Risikobereitschaft, der Kriegswille und die geradezu fanatische Unterstützung des Kriegskurses durch die Presse und - höchst peinlich! - durch die akademische Elite in Deutschland sind durchaus vergleichbar. Obwohl damals völlig klar war, dass der Bruch der belgischen Neutralität durch das Deutsche Reich den Kriegseintritt Großbritanniens zur Folge haben würde (mit den entsprechenden strategischen Folgen), hoffte man darauf, dass IRGENDWIE doch alles gut gehen werde.
Vergleichbar krank ist die Vorstellung deutscher Politiker und sog. Journalisten, dass Russland den Beschuss mit aus Deutschland stammenden weitreichenden Waffen nicht als Kriegshandlung einstufen, sondern "schlucken" werde. Hier zeigt sich ein Grad an Geschichtsvergessenheit, Verantwortungslosigkeit und moralischer Verkommenheit, der mir immer unverständlicher wird und der offenkundig zeigt, dass wir weder aus unserer Geschichte etwas gelernt haben, noch dass wir demokratische Werte und demokratisches Denken in den letzten 75 Jahren verinnerlicht haben.
"Was tun?" Ich bin allmählich völlig ratlos.
Lieber Jean-Louis -Willkommen zurück!
Was tun?
Rausfinden, was ist.... Fragen stellen an Entscheidungsträger, an Medien + nicht schweigen... Nie schweigen.
"Niemand hat das Recht zu gehorchen" (HA)
Mir sagt dieser Satz sehr viel...
Aber immer sich auch erinnern, dass solange wir da sind, es Hoffnung gibt - der Leuchturm leuchtet...
Das was die Herrschenden im werten Westen in den 75 und mehr Jahren gelernt haben ist, dass man es nur immer wieder versuchen muss, irgendwann klappt das schon mit einem Sieg gegen Russland. Währenddessen haben sich Russland und China in der Welt nach oben gearbeitet und eine florierende Wirtschaft und Wohlstand aufgebaut, Indien ist das nächste Land welches nachziehen und an uns vorbeiziehen wird, vielleicht sogar gefolgt von einem sich erholenden afrikanischen Kontinent, während die Usa und Europa auf dem Weg nach unten sind, wirtschaftlich und gesellschaftlich. Wir im Westen leben in einer von Scheinriesen regierten Scheindemokratie.
Liebe Frau Erler,
manchmal muß ich mich wundern, weil mir einige ihrer Ausführungen schrecklich naiv erscheinen.
Daß wir schon ein kleiner Mann sind, dafür steht ja symbolträchtig Prinz Valium, der Schlumpf an unserer Spitze. Er hat sein Lebensziel erreicht, er ist Kanzler ohne irgendein inhaltliches politisches Ziel. Er hat gelernt wie man merkelt, aber für nichts anpacken den denkbar schlechtesten Zeitraum erwischt. Immerhin hebt er sich damit noch positiv vom Rest des Gesindels ab. Bei Gestalten wie Antonia Hofreiter, dem Strack-Zimmermann oder Reichsmarschall-Eckhardt ist es in der Tat eine Gnade, daß wir über keine Atomwaffen verfügen. Ich neigte eine zeitlang eher zur anderen Ansicht, nämlich, daß die EU eigene Atomwaffen bräuchte, alleine aus dem Grund, sich von USA unabhängig machen zu können. Aber der Zug ist schon abgefahren. Die untergehende Weltmacht ist fest entschlossen, uns in den Abgrund zu reißen. Und unsere Schlümpfe schreien Hurra.
Sie haben die Befürchtung, wir bekämen wegen der Rüstungsausgaben amerikanische Verhältnisse? Die haben wir doch schon. Hier läuft seit (mindestens) vier Jahren ein Staatsstreich von oben, mit einer Demokratiesimulation durch eine Einheitsfront. Die Grüninnen sind die fünfte Kolonne der amerikanischen demokratischen Partei. Die EU ist das Vollzugsorgan des Kapitals. Was hier durchgezogen wird, ist die Einführung einer totalitären Gesellschaft im Schatten des Fingers, mit dem man bei immer lauterem Gebrüll auf andere zeigt. Davon soll uns dieser Krieg ablenken. Mit der Meinungsfreiheit ist es hier doch schon schlechter bestellt als in USA. Wir sind am Arxxx und Habeck und Co. finden das super. Denen geht es ja gut. Und wenn ich an meine Gegenmenschen denke: Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient.
Naivität ist eine Eigenschaft, die ich der Leuchtturmwärterin wahrscheinlich als allerletztes zuordnen würde.
Und: Mag sein, dass jedes Volk die Regierung hat, die es verdient. Fraglich scheint mir allerdings, ob sie nur von „Gegenmenschen“, wie Sie sie nennen, gewählt wurde bzw. wird.
"In den USA ist es für die Bevölkerungsmehrheit nicht gut ausgegangen. Dort regiert eine Oligarchie, der Sicherheitsapparat wird immer einflussreicher, die Grundfreiheiten bröckeln und die sozialen Bande sind sehr brüchig geworden."
Ohne den ersten Satz würde ich das für eine Beschreibung von Deutschland halten. Insofern finde ich es naiv, zu sagen, daß es hier so kommen könnte, weil alles schon voll im Gange ist.
Und wer sonst sollte die Regierung gewählt haben? An Reptiloiden glaube ich nicht.
Von der Bezeichnung "Mitmensch" bin ich schon vor den letzten vier Jahren abgekommen.
"Die Hölle, das sind die anderen," hat Sartre mal geschrieben.
Lieber spartacus, es gab aber den erste Satz
+ Was bringt es uns weiter, nur das zu sehen, was wir wollen...
Zu Sartre und "die anderen" Bei ihm gibt es mE. die Frage: Müssen wir so sein, wie wir sind?....
Das wollen wir doch versuchen, genauer zu beleuchten.
In UK muss jeder Kandidat fuer das Amt des PM auf die Atomknopffrage mit 'Yes!' antworten.
Am besten mit Schaum vorm Mund.
Was passiert, wenn er stattdessen mal eine reflektierte und intelligente Antwort auf diese absurde Frage gibt, konnte man am Beispiel Jeremy Corbyn's beobachten.
Es wundert mich, dass sie bzgl. Kuba nicht erwaehnen, dass auch hier wieder die Provokation von den USA ausging, durch Stationierung von Atomwaffen in der Tuerkei.
Das ist die eigentliche Parallele, und der Unterschied zwischen Biden/heutigen voellig irren Amis und Kennedy/damaligen vernuenftigen Amis.
Kennedy's Abzugszugestaendnis durfte zwecks Gesichtswahrung nur nicht oeffentlich gemacht werden, er hielt sich aber dran.
Ich habe allerdings nie verstanden, warum dann trotzdem spaeter Atomwaffen in der Tuerkei landeten.
Zu eigenen Atomwaffen habe ich eine ganz andere Meinung als sie.
Natuerlich brauchen nur kriegsspielgeile Generaele die Triade und 10000 Sprengkoepfe.
Aber einen Atomsprengkopf sollte jedes Land haben, dann waere Ruhe.
Aich D, insbesondere wenn es mal ein wirklich souveraenes Land statt nur ein US Vasall werden will.
Auch die Ukraine waere, das muss man ehrlicherweise konstatieren, wahrscheinlich nicht von Russland angegriffen worden, haette sie auch nur noch 1 ASK gehabt.
Bei Meister Kim und den Iranern reicht ja schon der Verdacht, dass sie einen ASK haben koennten, um sie mehr oder weniger in Ruhe zu lassen.
Ihre Vorstellung, dass Sicherheit garantiert wäre, wenn jeder Staat EINE Atomwaffe hätte, geht an der Beschaffenheit der menschlichen Psyche, am militärischen Denken und den dann erforderlichen, kaum realisierbaren Verifikationsproblemen vorbei. Nicht nur die von Frau Erler erwähnte Kishon-Frage spielt hier eine Rolle, sondern schlicht die Bereitschaft machtbesessener Eliten oder Einzelpersonen, zur Verwirklichung ihrer größenwahnsinnigen Träume Risiken zu Lasten anderer einzugehen. Auch die immer ähnlicher werdende Wirkung, d.h. Gefährlichkeit von Atomwaffen und hochgezüchteten konventionellen Waffen spricht gegen diesen Ansatz. Hierzu erschien heute ein Artikel auf globalbridge.ch, den ich zur Lektüre nur empfehlen kann:
https://globalbridge.ch/der-ukrainische-angriff-auf-die-globale-sicherheit/
Die Lösung der globalen Sicherheitsprobleme kann m.E. nur in einem völligen, d.h. ausnahmslosen Verzicht auf Atomwaffen bestehen – wenn überhaupt. Dem Atomwaffenverbotsvertrag müssten sich nur immer mehr, schließlich alle Staaten anschließen. Auch das Verifikationsproblem wäre zu lösen, FALLS der entsprechende Wille vorhanden ist. Leider weigert sich auch unsere eigene, von echten Idealen beseelte Regierung, diesem Vertrag beizutreten. Die Grundlage für jeglichen Fortschritt in dieser Richtung ist eine echte Mentalitätsänderung, die weniger denn je seit 1990 erkennbar ist. Wenn wir aber so idealistisch sind wie wir von uns selbst behaupten, könnten wir eigentlich mit gutem Beispiel vorangehen…
Ich befürchte, dass das Verhalten der Ukraine und des sie grenzenlos unterstützenden Wertewestens in sehr naher Zukunft zu einer dramatischen Ausweitung des zurzeit noch begrenzten Krieges führen wird. Wenn der dadurch eingetretene Schaden bzw. Schock groß genug ist (und noch genügend von uns übrig und handlungsfähig sind), könnte dies vielleicht den notwendigen Mentalitätsfortschritt auslösen, um die Welt atomwaffenfrei zu machen. Allerdings ist – dank der Macht des uns steuernden Reptilienhirns – auch die gegenteilige Wirkung denkbar.
Ein sehr gutes Interview - DANKE!!!
(nur die sowjetischen "Besatzer" der Ukraine nach 1944 sind aus dem Mund eines ansonsten sehr gebildeten Mannes doch sehr verstörend) -
Aber dabei fiel mir auf, wie verdreht die Welt diskutiert - die Ukraine eskaliert in unverantwortlicher Weise, aber unsere Medien und unsere Politiker diskutieren, ob die Ukraine nicht bessere, längerreichende Waffen braucht. Das zeigt, wie ver-rückt bestimmte Entscheidungsträger geworden sind. Eigentlich müssten die Briefkästen aller Parteien, die emaileingänge der Bundestagsabgeordneten und der Kandidatinnen und Kandidaten zum EP oder zu den Kommunalwahlen nur so überschwemmen, dito beim ÖRR: Nein zur Weiterführung dieses Krieges... er könnte der letzte sein.
Wer auf Dominanz verzichten kann, braucht auch keine zur Vasallentreue "disziplinierenden" Massenvernichtungswaffen.
Und wer ohne Dominanz kein lohnendes Lebensinteresse verspüren kann, sollte seiner erbärmlichen Existenz ein Ende bereiten.
Angesichts der Angleichung der Gewaltpotentiale mit struktureller Übertrumpfung westlichen Überlegenheitsgehabes und dummer Hochnäsigkeit sollte eigentlich schon jetzt klar sein, dass die Zeit unreflektierender Rivalitäten ein für alle mal vorbei sein sollte und das Zeitalter gegenseitigen Verständnisses und entsprechender Unterstützungskultur anbrechen sollte.
Angeblich soll der Westen kulturell jüdisch-christlich geprägt sein.
Ich kann aber oft nicht einmal einen Anstrich auf der Fassade dieser Art detektieren.
Wo in der westlichen Geschichte wurde sich den um den Anderen ebenso gekümmert wie um sich selbst?
Wie passt dann die Mogelpackung des homo oeconomicus zu einer solchen Grundhaltung, welche weniger Kalkül-geprägt sein soll, sondern vielmehr aus dem Herzen kommt?
Verarscht man sich im Westen selbst oder bemüht man sich stetig und immens, die Weltmeisterschaft in Sachen Heuchelei als Abo dauerhaft für sich zu pachten?
Wie korrelieren die Postulate der abendländischen Aufklärung mit dem politischen Aktivismus der "Zeitenwende"?
Ich frage ja nicht einmal, sondern mache nur (unverschämte) Andeutungen...
Danke, Jay Bee - Liz Truss wurde ja nicht gefragt, ob sie bereit wäre. Als Anführerin einer Atommacht in Abschreckungszeiten konzidierte der Reporter, dass sie ja sagen müsste. Er wollte wissen, wie sie sich fühlen würde (er: hundsmiserabel, "sick to the stomach") - die blieb erschreckend stoisch, als wäre sie kein Mensch
Nach Corbyn werde ich suchen.
Was eigene Atomwaffen angeht: Ich denke, die Rechtslage ist klar: Nichtweiterverbreitung, der Wunsch der meisten Völker auch: vollständige Abschaffung.
Jeder nur eine führt zur Kishon-Frage: Woher soll ich wissen, dass Du nur eine hast?
Um das praktische Problem der Abschreckung von Krieg schlechthin zu lösen, muss man vielleicht über die Roosevelt-Idee des Sicherheitsrates als "Weltpolizisten" neu nachdenken. Wir haben das kurz im Buch angesprochen, aber nicht weiter ausklamüsert. Dazu war dort nicht der Platz.
Es ist ein Irrtum, dass die Ukraine je Atomwaffen hatte - sie waren auf ihrem Territorium in der SU stationiert und der Auflösungsvertrag übertrug die Kontrolle auf Russland. Der Gründungsvertrag zur GUS hätte ihr Mitsprache im Fall eines Einsatzes gegeben, aber den hat sie nicht ratifiziert. Sie glaubte, sie könne sie sich hintenherum aneignen, aber das war gegen den NVV und führte dann zum Budapester Memorandum - ohne Sicherheitsgarantien. Die Ukraine hat(te) zudem nicht das Wissen, mit Atomwaffen solide umzugehen. Dazu braucht es mehr als ein paar Silos. +
Meister Kim hat, Iran hat nicht und im Iran ist es nach wie vor mit einem Bannfluch belegt. Der blinde Fleck ist Israel, das alles 3 Arten von MVW hat. Deshalb war die Vergeltung des Iran gegenüber Israel in Folge des Bombardements des iranischen Konsulats auch so atemberaubend (der Mythos vom unverwundbaren Israel starb). Aber gleichzeitig war es auch eine so gefährliche Aktion, so dass die USA einspringen und israelische Köpfe kühlen mussten... (keine Vergeltung der Vergeltung und schon garnicht nuklear)