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Heinz's avatar

Hallo liebe Petra Erla,

Danke für diesen hervorragend formulierten Artikel und auch die reichhaltigen Quellenhinweise.

Auf die ukrainische Bevölkerung hat doch eigentlich noch nie jemand gehört in den letzten 25 Jahren. Vielleicht hab ich da was übersehen? Kann ja sein. Allerdings möchte ich doch darauf hinweisen dass mittlerweile selbst amerikanische Senatoren darauf verweisen, dass der Putsch 2014 in Kiew durch die Regierung der USA betrieben wurde (siehe ehemaliger US Senator Richard Black, in einem Interview übermittelt durch das Schiller-Institut im Januar 2023).

Ebenso berichtet der US-Brigadegeneral Bierman (Interview in den Financial Times Januar 2023) dass sämtliche militärischen Bemühungen der USA seit 2014 darauf gerichtet waren Russland zu Potte provozieren und zu einem militärischen Schlag heraus zu fordern. Anmerkung: General Biermann weiß auch zu berichten, dass nun mittlerweile gegen China eine ähnliche Taktik angewendet wird.

In Zusammenhang mit den Ausführungen der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel im Dezember 2022 (die ZEIT), lässt sich unschwer folgern, dass die ukrainische Öffentlichkeit von 2014 bis 2022 nicht auf demokratische Weise gefragt wurde, ob sie denn die Entwicklung zu einem Kriege gerne mittragen würden. Insofern lässt sich schwer nachvollziehen, wie ein deutscher Politiker die Rücksichtnahme auf ukrainische Opfer nun als Argument zur Weiterführung des Konfliktes nutzen möchte.

Mittlerweile sind mehr als 19 Millionen Ukrainer als Flüchtlinge in den Nachbarstaaten der Ukraine registriert worden. Es sind also mittlerweile über 50 % der ukrainischen Bevölkerung aus dem Land geflohen. Ich gehe mal davon aus, dass diese geflohenen Bürger nicht mit der Fortführung des Krieges einverstanden sind – sonst wären sie wohl nicht geflohen. In jedem Fall verbleibt nur eine Minderheit der Bevölkerung in der Ukraine. Ist diese Minderheit vielleicht voll umfänglich für eine Weiterführung des Konfliktes? Wahrscheinlich noch nicht mal das.

Unbenommen dieser Entwicklung hat Selenskyj mit Putin im März 2022 offensichtlich versucht eine friedliche Einigung aufgrund von Verhandlungen zu erreichen. Das ist ihm verwehrt worden, da die Regierungen der USA und UK eine Beendigung des Krieges zu diesem Zeitpunkt behinderten. Die beklagenswerten Opfer des Krieges seit Beginn April 2022 gehen damit wohl nicht mehr allein auf das Konto der russischen Regierung - wenn überhaupt.

Wie Prof. Habermas kürzlich ausführte, Zitat „können sie (sic. die westlichen Regierungen) auch die Verantwortung für die brutalen Folgen einer nur dank ihrer militärischen Unterstützung möglichen Verlängerung des Kampfgeschehens nicht auf die ukrainische Regierung abwälzen“.

Also ab nach Berlin am nächsten Samstag.

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Karl-Heinz Reineke's avatar

Vielen Dank Frau Erler, sie leisten hochwertige unverzichtbare Aufklärungs- und Klarstellungsarbeit. Ein großer Hoffnungsschimmer gegen die Verdummungskampagnen unserer Mainstreammedien. Natürlich ist dieses Manifest für den Frieden eine Bürgerpflicht, das ist für mich und mittlerweile für über 550000 Menschen in diesem Land überhaupt keine Frage. Liebe Grüße

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