Dr. Fauci, Prof. Drosten, die Pandemie und gain-of-function Forschungen
oder das Rätsel um die Ursprünge des Corona-Virus
Jimmy Dore, scharfzüngiger US-Komödiant und Journalist, hat ein Interview mit Dr. Fauci vom November 2019 ausgegraben. In diesem Interview wurde Fauci gefragt, was er beruflich gerne noch tun möchte. Der antwortete: er wolle gerne auf etwas ganz Neues schnell reagieren- entweder auf eine neue Pandemie oder auf einen neuen (Biowaffen-)Anschlag.
Wow!
Ehrgeiz, besonders in fortgeschrittenem Alter, ist ehrenwert. Aber sich eine Katastrophe herbeizuwünschen, um neue berufliche Höhen zu erklettern, ist etwas völlig anderes.
Wie, dachte ich, hat dieser Mann es geschafft, so weit im Leben voranzukommen, so mächtig zu werden?
Ist er vielleicht eine Art Putin im Kleinformat, von dem Joe Biden so viel Schlimmes glaubt?
Ging er den Pakt mit dem Teufel ein, getrieben vom Faustschen Erkenntnisdrang?
Gehört Fauci zur Spezies der Dr. Strangeloves dieser Welt, die die Welt retten will, um jeden Preis?
Oder ist er vielleicht nur ein mit allen Wassern gewaschener Bürokrat, der genau weiß, wie man das öffentliche Scheinwerferlicht auf sich selbst richtet, weil er auch mit speziellem Schuhwerk die Menge nicht überragt?
Ist er ein geistiger Titan oder ein titanischer Ungeist?
Bei so vielen Fragen blieb mir nur noch, mich als lesende Arbeiterin ans Werk zu machen.
Mir ging es jedoch allein um den Streit um gain-of-function-Forschungen, der 2011 offen entbrannte. Fauci war/ist ein vehementer Befürworter solcher Forschungen, auch wenn er neuerdings meint, der Begriff sei einfach zu schwammig.
Ausgelöst wurde die Debatte 2011 durch Forschungen mit Influenza-Viren, die niederländische Wissenschaftler mit US-Geldern gemacht und bemerkenswerte Ergebnisse erzielt hatten: Sie hatten dem Virus eine neue, gefährlichere Eigenschaft gegeben.
Sind derartige Forschungen, bei denen Wissenschaftler so etwas machen, eine angenommene Entwicklungsrichtung der Evolution sozusagen im Schnellvorlauf vorwegnehmen, im Interesse der Menschheit oder eher ein Spiel mit dem Feuer? Wer kann garantieren, dass es zu keinem Laborunfall kommt? Wer kann garantieren, dass solche Forschungen nicht zu Missbrauch in Gestalt von Biowaffen führen?
Die bioterroristische Natur der Natur
Fauci bezog zu gain-of-function-Forschungen umgehend eine eindeutig befürwortende Position, die er 2011 in der Washington Post ausführlich darlegte.
2012 wurde Fauci noch deutlicher: Solche Forschungen wären selbst das Risiko einer Pandemie wert, weil es sehr viel wahrscheinlicher wäre, dass eine Pandemie natürlichen Ursprungs entsteht, was derartige Forschungen verhindern könnten.
Aber diese Ansicht war nicht unumstritten und es gab dazu 2012 eine Anhörung im Kongress, die sich vor allem auf den sicherheitspolitischen Aspekt konzentrierte (dual use).
Fauci bewies vor den Abgeordneten große Eloquenz. Auf der einen Seite wich er keinen Millimeter von der Überzeugung ab, die Natur wäre der gefährlichste Bioterrorist („Indeed, nature itself is the most dangerous bioterrorist“). Gleichzeitig sprach er sich für ein verbessertes Kontrollregime aus, aber nur für bestimmte „besorgniserregende“ Forschungen und sah auch keine Notwendigkeit, irgendetwas gesetzlich zu regeln.
https://www.govinfo.gov/content/pkg/CHRG-112shrg75273/html/CHRG-112shrg75273.htm
Ja, im 21. Jahrhundert gelingen glänzende Sätze über die Natur der Natur, als deren Teil wir uns längst nicht mehr verstehen.
Schändlich ist diese Natur veranlagt. Mit großer Tücke hat sie die Menschheit immer wieder mit allen möglichen Plagen überzogen und versucht, unsere Art auszurotten. Aber wir sind inzwischen längst im Bilde. Wir zeigen dieser teuflischen Natur schon seit langem, wer hier der Herr im Hause ist, koste es, was es wolle.
Man muss sich nur vorstellen, was alles in diesen Regenwäldern hausen oder 3000 Meter tief im Eis verborgen lauern könnte, um die ganze Gefahr der bioterroristischen Bedrohung zu ermessen. Krieg gegen den Terror ist das Gebot der Stunde.
Ein Telefonat am 1. Februar 2020
War es das Weltbild der terroristischen Natur der Natur, das Fauci zu einem energischen Propagandisten eines natürlichen Ursprungs des aktuellen Corona-Virus machte?
Vor dem 1. Februar 2020 erhielt er Hinweise, dass ein Laborursprung nicht ausgeschlossen sei. Zudem hatte die von ihm geleitete Behörde solche Forschungen finanziert. Darum ging es in einem Telefonat mit engsten Vertrauten am 1. Februar 2020. Was im Einzelnen besprochen wurde, ist bis heute nicht transparent. Fest steht, Prof. Drosten war einer der Teilnehmer dieses Telefonats.
Laut Collins (ehemaliger Direktor des NIH), ebenfalls ein Teilnehmer dieses Telefonats, habe Drosten (und noch einer) seine Argumente „stärker als notwendig präsentiert“.
Collins jedenfalls schrieb Fauci nach dem Telefonat auch, er sei nun auch zur Überzeugung eines natürlichen Ursprungs gelangt, aber wenn eine anderslautende Verschwörungstheorie Fuss fassen würde, dann hätte das großes Potential, „der Wissenschaft und der internationalen Harmonie“ zu schaden.
Nur wenige Tage nach diesem Telefonat gab es zwei Initiativen von Wissenschaftlern, den natürlichen Ursprung des Corona-Virus zu postulieren. Eine, im Lancet, stammte von Peter Daszak (Ecohealth-Alliance), der sich auch Drosten anschloss. Später wurde klar, dass der Initiator in einen Interessenkonflikt verwickelt war. Bei der zweiten, veröffentlicht in „Nature“, wurde Fauci frühzeitig über die erste Textfassung informiert. Beide Wissenschaftsinitiativen erklärten einen Laborursprung zur „Verschwörungstheorie“.
Der Plan ging nicht auf. Was als Verschwörungstheorie gebrandmarkt wurde, ist heute als zweite Arbeitshypothese akzeptiert, mit aktiver Unterstützung der US-Regierung.
Die Vanity Fair hatte im Frühling 2021 ein Schweigekartell in den USA beklagt, wenn es um den Ursprung des Virus ging. Über gain-of-function Forschung sollte nicht gesprochen werden. Natürlich gibt es politische Interessen, einen Laborunfall und China in Verbindung zu bringen, was sich aus Feindbildern erklärt.
Aber es geht auch um Karrieren und um viel Forschungsgeld.
https://das-blaettchen.de/2021/07/corona-und-die-virus-forschung-57710.html
Jüngst wurde ein Vermerk eines US-Marine-Offiziers vom Juli 2021 öffentlich, den dieser an den Generalinspektor des Pentagon gerichtet hatte. Dieser Vermerk stellt eine persönliche Einschätzung des betreffenden Offiziers dar, der zeitweilig zu DARPA, einer Forschungseinrichtung des Pentagon, abgeordnet war. Er beruft sich auf geheime Dokumente/ Informationen und auf das Ergebnis seiner persönlichen Analysen.
Dieser geleakte Vermerk muss mit großer Vorsicht behandelt werden.
https://nationalinterest.org/blog/coronavirus/no-government-isnt-hiding-proof-it-created-covid-19-199545
Es ist eine Einzelmeinung und sie weist den Amerikanern die Schuld an SARS-COVID-2 zu (Punkt 1, Satz 1). Er behauptet, ein Forschungsprojekt von Ecohealth-Alliance, das DARPA 2018 angelehnt hatte, sei von der Fauci-Behörde finanziert worden und im August 2019 aus dem Ruder gelaufen.
https://assets.ctfassets.net/syq3snmxclc9/2mVob3c1aDd8CNvVnyei6n/95af7dbfd2958d4c2b8494048b4889b5/JAG_Docs_pt1_Og_WATERMARK_OVER_Redacted.pdf
Fauci hat umgehend nach Bekanntwerden dieser neuen Pentagon-Dokumente zurückgewiesen, dass ihm das konkrete Projekt bekannt gewesen wäre. Seine Behörde hätte es auch nicht gefördert.
Das Forschungsvorhaben der Ecohealth-Alliance hat es jedoch gegeben. Zuerst berichtete der Intercept darüber.
https://www.documentcloud.org/documents/21066966-defuse-proposal
Es war jedoch unklar geblieben, ob das Dokument wirklich echt ist. Dieser Zweifel ist nun beseitigt.
Das Forschungsvorhaben von Ecohealth-Alliance
Was sich die Antragsteller ausdachten, war, salopp beschrieben, das Folgende:
Von Fledermäusen, die Träger von Corona-Viren sind, gehen Gefahren für Menschen (die US-Armee) aus. Daher sollten die Fledermäuse durch Impfung immunisiert werden, mit mRNA-Impfstoffen. Als Bezugspunkt für den mRNA–Anteil im Impfstoff sollte ein Virus dienen, das potentiell besonders gefährlich für Menschen sein könnte. (Um das herauszufinden, plante man etwaige gain-of-function-Forschungen). Nach erfolgreicher Impfstoffentwicklung sollte dieser Impfstoff durch Versprühen in Fledermaushöhlen in China ausgebracht werden. Dann wollte man beobachten, was passiert.
Die Projektantragsteller meinten, ihr Projekt wäre von Vorteil für alle. Sie beantragten etwa 14 Millionen Dollar.
DARPA hatte zwar nach innovativen Forschungsansätzen gesucht, aber so „innovativ“ war auch DARPA nicht geheuer. DARPA zog die Reißleine - wegen mutmaßlicher gain-of-function/ dual-use-Forschung (siehe Ablehnungsschreiben Punkt 1)
Die Konzeption des Forschungsvorhabens zeigt, wie weit Wissenschaftler im Namen des Guten zu gehen bereit sind. Nicht alle Details dieses Forschungsvorschlages sind für Laien verständlich, aber selbst ein Laie versteht den Größenwahnsinn, die ungeheure Anmaßung.
Es ist daher überfällig, dass sich die breite Öffentlichkeit damit befasst, wann Forschungsfreiheit an ethische Grenzen stößt und Risiken unverantwortbar werden.
In Deutschland gibt es nicht einmal ein Meldeverfahren für derartige Projekte.
Alles gehört ins helle Licht der Öffentlichkeit.
Damit die Debatte zu richtigen Schlussfolgerungen kommt, muss auch die Antwort auf die Frage gefunden werden, wie SARS-COVID-2 in die Welt kam.
War es die „bioterroristische“ Natur, die die Plage über uns brachte, oder ist sie ein unglückliches Produkt wissenschaftlicher Experimente Einiger?
Da auf dieser Welt nicht die von Collins beschworene „Harmonie“ herrscht, sondern tiefe politische Konflikte und Feindschaft regieren, lastet das Ungeklärte wie ein Fluch auf uns allen.
Wie ist die Natur des Menschen?
So viele Berichte
So viele Fragen (Brecht)
Das liegt so nahe. Und es würde viel Ungereimtes erklären, vor allem die enorme Propagandamschinerie, die in Gang gesetzt war. Denn die Sprache der Politiker zum Thema Covid war nicht die Sprache des Informierens, Abwägens, Forschens und nicht die Sprache der Vorsicht und lebendigen Entschedungsfindung - es war von Anfang an die Sprache des Marketing und sogar der Propaganda ("Pandmie der Ungeimpften"). Das allein machte mich, die ich keine Impgegnerin bin, skeptisch. Anfangs war ich sogar positiv beeindruck von die Idee der mRNA Impfstoffe, eine genetische Information zum Bauplan des Virus an unsere Körper zu geben... - aber je mehr ich erfuhr und im Zuge unserer eigenen Erkrankung mit dem Virus und dessen völlig kruder und einzigartiger Krankheitserscheinunbgen auf fast allen Ebenend es Körpers - seit dem komme ich aus dem Fragen nicht mehr heraus. Ich danke Dir wieder sehr, für diesen Artkel, der bitte bitte von ganz vielen und vor allem von konstruktiv wirkenden und einflussreichen Kräften wahrgenommen werden sollte. - Wie verrückt: ich nahm gerade an fün Online-Basis-Kursen zu Perma-Gartenkultur teil. Nein, nicht die Natur ist böse, das wissen wir doch längst. Der mensch ist zu Terror fähig, nur der Mensch. Die Natur hat große Kraft und bringt auch viel gewalt mit sich. Aber sie ist in sich stimmig und schafft es, aus sich heraus auch Disbalancen auszugleichen. Nur wir, wir raubgierigen Menschen stören und zerstören in unserem regligiös gestützten Größenwahn diese genilaen Fähigkeiten der Natur. Wir sind die einzige Spezies, die zu Überheblichkeit in der Lage ist. Und wenn ich von Rligion spreche, meine ich nicht die Spiritualität. Denn indigene Völker gehen dank ihrer Spiritualität, dank der Idee, dass alles mit allem verbunden ist, womit sie die Quantenphysik quasi vorwegnehmen, gehen also mit dieser idellen Grundlage respektvoller mit der Natur um, achtungsvoller, als irgendeine vermeintlich zivilisierte Kultur seit der Antike. Ich erinnere nur an die rabiate Abholzung Griechenland für den Bau von antiken Kriegsschiffen. Ich schäme mich als Mensch dieser Wissenschaftler, die mit unser aller Welt spielen, die das äußerst filigrane Gespinst der Wirkweisen unserer Natur permanent mit Füßen treten. Wissenschaft könnte so nutzbringend und helsam sein, wenn sie lernen würde, sich selbst zu begrenzen auf lebensdlienliche Ziele zu fokussieren - nicht auf Macht, reichtum, Einfluss und Größe. Der Perma-GartenKurs prägte mir den Satz: Alles was wir kontrollieren wollen, geht nach hinten los.
ich bin froh, dass sich weitere Stimmen hierzu melden: https://www.nzz.ch/feuilleton/kommt-das-virus-aus-einem-labor-in-wuhan-dem-raetsel-auf-der-spur-ld.1666314