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Cornelia Schielein's avatar

Liebe Frau Erler, große Hochachtung für Ihre Fähigkeit zur politischen Analyse. Für Menschen, die es noch wagen, sich ihres Verstandes selbst zu bedienen, sind ihre Beiträge unglaublich wichtig. Für mich tragen Ihre Ausführungen auch ganz entscheidend dazu bei, in dieser Welt der allgegenwärtigen Propaganda den Überblick zu behalten und nicht den Verstand zu verlieren wegen der grenzenlosen Dummheit (Naivität?) eines Großteils meiner Zeitgenossen.

Danke.

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Petra Erler's avatar

DANKE

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Columba's avatar

Und immer wieder ist man fassungslos angesichts dieser westlichen Selbstgerechtigkeit, Selbstgefälligkeit, Hybris und Hypokrisie und das angesichts einer unglaublichen Blutspur quer durch die Kontinente und die Weltgeschichte.

Gut, dass sich ein immer größerer Teil der Weltgesellschaft dem widersetzt und dank zunehmender Alternativen sich aus der Unterwerfung löst, wie derzeit der eloquente Präsident Burkina Fasos.

Wobei das für uns deutlich ungemütlicher werden wird.

Und zur Deutschen Welle: Letztlich ist die doch ein ähnlicher Propagandasender, wie es Sputnik und RT vorgeworfen wurde, und wie es Radio Free Europe oder Radio Liberty für die USA ist.

Und wieder meinen herzlichen Dank für diese konzise Zusammenfassung, liebe Leuchttürmerin.

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Petra Erler's avatar

Vielen Dank, liebe Columba. Aber bei der DW geht es mir darum, dass wir den bezahlen das mich nicht stört, weil ich eine Anhängerin des ÖRR bin- Ich halte den sogar für unverzichtbar. Aber sie müssen ihren journalistischen Auftrag erfüllen. dazu gehört objektive, wahrheitsgemäße Berichterstattung.

Bei großen Medienkonzernen erwarte ich das garnicht notwendigerweise. Es sind Medienkonzerne, die brauchen Gewinne.

Wenn ein starker ÖRR fehlt, wie in den USA dann mutieren die Medien zu "Hate Inc", wie das Matt Taibbi nannte, nur noch parteipolitisch getrieben, nur noch auf öffentliche Spaltung und Polarisierung aus - alles wird reißerisch.

Die gute Nachricht von dort lautet aber, dass unabhängige Journalisten inzwischen die stärkste Stimme haben (aber alle tun weiter so, als wäre etwa CNN noch ein gern und viel gesehener Sender.)

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Michael Schulz's avatar

Ich wage tatsächlich zu behaupten dass Deutschland in der Tat ein „starker ÖRR“ fehlt! Und weil er schwach, extrem schwach ist, produziert er für zig Milliarden Gebühren (10 Milliarden Euro?) - aus meiner Sicht - nur medialen Schrott! Eine Zumutung für den Gebührenzahler!

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Michael Schulz's avatar

Frau Erler, Bravo! Meine Hochachtung! Sie erfassen in einem Artikel die Wahrheit der Wirklichkeit, während der politische und mediale Mainstream immer nur die (ideologischen und propagandistischen) Wahrheiten von den Füßen auf den Kopf stellt!

Sehr richtig, wer qua euro-atlantischer Hirngespinste Russland aus Europa tilgen will, der tilgt sich selbst als Teil Eurasien‘s!

Und, so paradox es klingen mag, ich meine bisweilen zu beobachten dass selbst die USA beginnen zu verstehen dass „the end of history” nur ein a-historischer Slogan, eine „fata morgana“ war, während man in Europa immer noch daran zu glauben scheint! Man will eine Wiederholung der „Aufklärung“ die eben die Resultate zeitigte, die wir uns heute gegenwärtigen sollten, genau wie Sie es umschreiben!

Ps. Ich halte Glenn Diesen für einen klugen Kopf. Ob er sich allerdings sicher war wen er „in personam“ Lawrence Wilkerson vor sich hatte wage ich zu bezweifeln. Herr Wilkerson ergeht sich m. E. zu sehr in Allgemeinplätzen, ohne wirkliches Überraschungsmoment.

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Petra Erler's avatar

Danke für das Lob.

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Klaus Bernhard's avatar

Bei deutlicherem Nachdenken im Rückblick der zurückliegenden Ereignisse, steht für mich auch ganz oben, dass die Sicherheit NICHT teilbar ist. Das hat, so glaube ich, Präsident Putin irgend wann einmal oder öfters angesprochen. Es ist so, Sicherheit ist NICHT teilbar.

Der Kaputt-mach-Westen nimmt sich heraus über all herumzubomben wegen seiner „Sicherheit“ und wenn dann andere wegen ihrer Sicherheit, etwas unternehmen, dann ist das ein ungeheurer Verbrechensakt. Verlogener geht es nicht mehr.

Was wäre passiert, wenn Russland nicht einmarschiert wäre. Die durch NATO hochgerüsteten Kiev-Faschisten hätten, ähnlich wie in Gaza, an ethnischen Russen Massaker begangen. Was wäre dann passiert? Ich glaube kaum, dass die russische Zivilbevölkerung das so hingenommen hätte und das zurecht. Man hätte Putin vorgeworfen nur zugesehen zu haben, wie Russen im Donbass ausgerechnet wieder von Faschisten getötet worden wären.

Was dann passiert wäre, da kann man nur spekulieren.

Tatsache ist, Russland ist den ethnischen Russen zu Hilfe gekommen. Das ist etwas anderes, als das was der Westen, die NATO immer tut. Märchen erzählen und dadurch sich die „moralische“ Rechtfertigung zu holen, herumzubomben. Siehe 1999 Serbien, siehe Lybien, Syrien und all die anderen armen Länder, die die „Moral“ des Westens zum schmecken bekommen haben.

Ich erinnere auch mal besonders an die Tatsachen, die Russland erleben musste: Napoleon 1812,

WK 1, deutsche Soldaten weit in Russland drin nach der Oktober-Revolution, WK 2, Unternehmen Barbarossa mit ca. 27 Millionen toten Sowjetbürger.

So etwas vergisst man nicht und da sieht dann eine heranrückende NATO auch ganz anders aus, als wie der Westen seine NATO gerne selber sehen will.

Klar ist die NATO ist KEIN Kaffee-Klub, sondern ein gewalttätiger Militär-Apparat.

Nie wurden die Bevölkerungen gefragt, ob man überhaupt NATO-Mitglied sein will.

1,5 Billionen Dollar für den NATO-Militärapparat ist alleine schon für sich eine Kriegserklärung gegen die gesamte Zivilbevölkerungen der NATO-Mitgliedsländer. Die Bürger der NATO-Staaten sind hier viel zu schweigsam.

Lesenswert auch das Buch von Jonas Tögel, Kriegsspiele. Da kann man nachlesen wie unverblümt der Westen immer wieder „Kriegsspiele“ veranstaltet und wer ist das Ziel? Antwort: Russland. Es gab da mal die geplante Operation Drop Shot. Die US-Amerikaner planten die Zerstörung der Sowjetunion Mitte der 1950er Jahre. Mit 300 !!! Atombomben und ca. 28.000 Sprengbomben, um den Gegner wegzuhaben. Was für ein Wahnsinn. Das Ganze wurde nicht durchgeführt, weil die Sowjetunion dann selber Atomwaffen hatte.

Es geht keine Gefahr aus von Moskau, Bejing, Pjöngjang oder Teheran, wohl aber aus Washington, Brüssel, London, Paris, Berlin, Warschau. Vor allem sind es die Angelsachsen (die US-Amerikaner und die Briten), die von ihrem Wahn nicht lassen können und dann kommen noch hinzu die erbärmlichen Handlanger in Berlin, Paris, Warschau sitzend.

Mir ist vor allem ein gewisser Merz ein gewaltiges Dorn im Auge. Man sieht an seinen Taten, was für ihn Priorität hat, NEIN nicht die Belange der eigenen Bevölkerung, mit seiner Egozentrizität, seinem Narzissmus, seinem gestörten Weltbild ist er verblendet und bringt über 80 Millionen Deutsche in Gefahr und das macht er in vollem Tatendrang. Widerwärtig.

Daher finde ich die Aussage von Herrn Doctorow keinesfalls überspitzt.

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Jana Weinert's avatar

Ich frage mich, ob es "dem Westen", bzw. den politischen Akteuren und der NATO wirklich allein um Sicherheit geht, oder ob Sicherheit nicht ein vorgeschobenes Thema ist, unter dem eigene geopoltische, Profit- und Macht-Interessen verfolgt und durchgesetzt werden. Und ja, einen Perspektivwechsel vorzunehmen, das wäre mal sehr fällig. Aber dafür bräuchte es auch ein auch gesellschaftlich zentral gesetztes Menschenbild, das nicht auf eigene Aufwertung und Vorteilsnahme bedacht ist, das nicht auf Feind-Freund-Denken ausgelegt ist, das zur Einfühlung einlädt und das das Herze weit macht.

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Michael Schulz's avatar

Sehr scharfsinnig gefragt, und ja, es gilt der Umkehrschluß: die NATO per se ist das Sicherheitsrisiko! Es gibt - wie von der NATO definiert - kein externes Sicherheitsrisiko!

Dazu würde ich z. B. folgende Lektüre empfehlen: Berliner Zeitung (26.05.‘25), Interview v. Schulenberg mit ex NATO General Wittmann; letzterer bekundet hier er sei mit Auflösung des Warschauer Pakts 1990 beauftragt worden eine „Strategie ohne Gegner“ zu entwerfen!

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Jana Weinert's avatar

Danke lieber Michael Schulz. - Aber wie das klingt!: "Strategie ohne Gegner" - damit ist doch schon alles klar, oder?

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Det's avatar

Unteilbarkeit der Sicherheit: https://www.osce.org/files/f/documents/b/f/125809.pdf

"8.

Jeder Teilnehmerstaat hat dasselbe Recht auf Sicherheit. Wir bekräftigen das jedem

Teilnehmerstaat innewohnende Recht, seine Sicherheitsvereinbarungen einschließlich von

Bündnisverträgen frei zu wählen oder diese im Laufe ihrer Entwicklung zu verändern. Jeder

Staat hat auch das Recht auf Neutralität. Jeder Teilnehmerstaat wird diesbezüglich die Rechte

aller anderen achten. Sie werden ihre Sicherheit nicht auf Kosten der Sicherheit anderer

Staaten festigen.[...]"

"Was wäre passiert, wenn Russland nicht einmarschiert wäre. Die durch NATO hochgerüsteten Kiev-Faschisten hätten, ähnlich wie in Gaza, an ethnischen Russen Massaker begangen. Was wäre dann passiert? Ich glaube kaum, dass die russische Zivilbevölkerung das so hingenommen hätte und das zurecht. Man hätte Putin vorgeworfen nur zugesehen zu haben, wie Russen im Donbass ausgerechnet wieder von Faschisten getötet worden wären."

Sorry, aber das alles *ist* passiert, in acht Jahren *hat* es über 14000 Tote gegeben. Putin *hatte* deshalb sehr starken Gegenwind und es als Fehler bezeichnet, gewartet zu haben (auch wenn ich glaube, die Zeit war nötig, um BRICS zu konsolidieren, sonst wäre die russische Wirtschaft wohl tatsächlich abgestürzt).

"Daher finde ich die Aussage von Herrn Doctorow keinesfalls überspitzt." Doctorow nennt Merz einen Nazi. Ihre Argumente dafür (Egozentrizität, Narzissmus, Verblendung) sind etwas dünn, finden Sie nicht?

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Klaus Bernhard's avatar

Mein Text ist aus der Stimmungssituation heraus geschrieben worden, wenn ich an die kürzlich zurückliegenden Ereignisse denke. Wie z. Bsp. die 17. Sanktionen der EU, die nun 2 deutsche Staatsbürger betrifft. Mit diesen Sanktionen maßt sich die EU an 2 Deutsche ihrer Staatsbürgerschaft zu berauben und dazu noch, dass das deutsche Auswärtige Amt, diese Sanktionen mitträgt – das deutsche Auswärtige Amt!

Klar weiß ich das, mit den 14.000 Toten im Donbass. Ich glaube auch, das im Nachhinein Putin zu lange gewartet hat. Auch bei der jetzigen Kriegsführung bin ich mir nicht sicher, ob Russland zu halbherzig agiert. Hätte Biden die Wahl gewonnen und nicht Trump, ich denke, das Ganze wäre jetzt schon auf einem anderen Niveau und zwar einem schlimmeren. Keine Ahnung wie ich mir das dann vorstellen müsste.

Was Merz anbelangt. Wieso sollen Egozentrizität, Narzissmus, Verblendung dünn sein? Merz ist durch und durch ein Kapitalist und Kapitalismus und Faschismus sind Brüder im Geiste, beides ist Menschenverachtung in Reinkultur. Dazu empfehle ich Ihnen das Buch von Rainer Mausfeld, Hybris und Nemesis. Und das Buch von Ullrich Mies, Das 1 x 1 des Staatsterrors, Der neue Faschismus der keiner sein will.

Das ganze Gehabe des F. Merz IST faschistoid. Bitter vor allem aus russischer Sicht. Wieder einmal stehen die Russen vor einem Faschismus-Problem und erneut ist es ein deutscher Faschismus, der vor der russischen Türe steht.

Enttäuschend auch weite Teile des deutschen Wahlvolkes, die einfach zu ahnungslos sind, zu unwissend, zu inkompetent und wohl auch geschichtsvergessend!

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Det's avatar

"Ich glaube auch, das im Nachhinein Putin zu lange gewartet hat. Auch bei der jetzigen Kriegsführung bin ich mir nicht sicher,.."

Herr Putin hat sicher bis zum letztmöglichen Moment gewartet, in der Hoffnung, er könne einen Krieg verhindern, und auch sein dann folgender "Angriff" hatte alle Züge eines Kompromiss-Vorschlags (schade, dass es nicht funktioniert hat).

Herr Kujat hat ganz kurz nach der gescheiterten "Gegenoffensive" die russische Taktik mit einem Verweis auf Clausewitz erläutert: langsam und unter möglichst geringen eigenen Verlusten den Gegner so schwächen, dass einem am Ende alles mehr oder minder von allein in den Schoß fällt (im Ggs. zu enorm verlustreichem Häuserkampf in Städten etc.)

Außerdem weiß Putin, dass man nach dem Krieg Krankenhäuser, Brücken, Eisenbahnen etc benötigt, dass Russland einen großen Teil des Wiederaufbaus mit leisten muss und dass auch Ukrainer und Russen irgendwie wieder miteinander klarkommen müssen. Bombt man alles platt, macht man sich das gewiss nicht einfacher.

Hätte Harris gewonnen, wäre ein Atomkrieg (der um Weihnachten möglich schien) sehr viel näher gerückt.

"Was Merz anbelangt..." Mein Unverständnis richtete sich auf die Wortwahl "Nazi". Nun heben Sie auf Kapitalismus und Faschismus ab.

Falls ich Sie richtig verstehe, lautet Ihre daraus zu schließende Gleichung: Merz=Kapitalist=Faschist=Nazi; da gehe ich nicht mit, auch wenn ich denke, es gibt einige Parallelen zwischen der Entwicklung in der BRD nach 2007 und den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts in Deutschland.

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Michael Schulz's avatar

Empfehlung zur Vertiefung des empirischen Verständnisses:

https://globalbridge.ch/warum-fuehren-wir-einen-krieg-gegen-russland/

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Krysztof's avatar

"... dass es dann womöglich gelänge, damit die russische Krim-Brücke zu zerstören, aber auch, dass es beim Taurus weniger um die Ukraine als vielmehr um Deutschland ginge. Taurus sei zum 'ultimativen Symbol deutscher Furcht und Eskalationsangst geworden'."

Zumindest Roderich Kiesewetter leidet nicht unter Eskalationsangst und hat im Interview mit der Deutschen Welle am 09.02.2024 ganz andere Ziele für den Taurus genannt: "Russische Militäreinrichtungen und HAUPTQUARTIERE müssen zerstört werden. Wir müssen alles tun, dass die Ukraine in die Lage versetzt wird, nicht nur Ölraffinerien in Russland zu zerstören, sondern MINISTERIEN, Kommandoposten, Gefechtsstände."

https://www.dw.com/de/kiesewetter-den-krieg-nach-russland-tragen/a-68215200

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