Drei ukrainische Drohnen greifen ein russisches Schiff im Bosperus an, das zwei Pipelines bewacht, die für die Türkei und Ungarn interessant sind. Laut Autor kann das die Ukraine - so fern der Heimat- nicht ohne Unterstützung bei der Aufklärung der Schiffsposition durchführen und "zufällig" schien (möglicherweise) auch Hilfe in der Gegend zu sein.
Derweil plaudert der ukrainische Geheimdienst über beabsichtigte Ermordungen der russischen Führungsriege...
Bezüglich des am Ende des Artikels angesprochenen Eskalationspotentials der nach Angaben der Bundeswehr "größten Luftoperationsübung seit Bestehen der NATO" ließe sich auch spekulieren, dass sie der Unterstützung der angekündigten Gegenoffensive dient. Die mittlerweile an die ukrainische Armee gelieferten westlichen Waffen sind konzipiert für das "Gefecht der verbundenen Waffen" (Kujat hat das mal in einem Interview erklärt und man findet dazu viele Artikel), also eingebettet in die Luftaufklärung und andere Waffensysteme.
Natürlich ist das reine Spekulation, aber alleine, dass das *aus russischer Sicht* eine naheliegende Funktion des Manövers ist, birgt schwer zu kontrollierendes Eskalationspotential. Die Älteren unter den Lesern hier erinnern sich vielleicht noch an "Able Archer" 1983. Immerhin hat das damals laut Spiegel *) dazu geführt, dass Margaret Thatcher auf Schutzmechanismen drängte, um das Risiko für die Zukunft zu verringern. Ob die aber noch in Kraft sind, weiß ich zugegebenermaßen nicht.
Die von der geschätzten Bloggerin aufgeworfenen Frage, "ob es klug ist, es unter den gegebenen Umständen überhaupt durchzuführen", würde ich deshalb mit "Nein" beantworten. Aber offenbar sehen das die Entscheidungsträger anders.
Die Pipelines zu sprengen war eine Rückversicherung dagegen, dass die momentane rücksichtslose deutsche Regierung abgewählt wird, oder über ihre eigene Dämlichkeit stolpert. Ob eine andere deutsche Regierung den streng anti-russischen Kurs fortsetzen würde, ist nicht zu 100% sicher. Die Sprengung der Pipelines stellt für die jetzige Regierung kein Problem dar. Als guter Vasall kauft sie gerne überteuertes "Freedom-Gas" aus den USA. Eine eventuell neue Regierung muss jetzt genau das gleiche tun. Die USA haben also ein gutes Motiv, aber genauso gut können es die Briten gewesen sein. Der Schwanz wedelt halt schon mal mit dem Hund. Oder ist der Schwanz der tatsächliche Kopf?
was Bamford äußert , mag logisch klingen, hat jedoch eine geradezu grandiose Lücke, die aus ihrem Artikel selbst hervorgeht:
Die USA haben ein weltweites Sensorensystem installiert. Sie erfahren also praktisch sofort, wenn jemand irgendwas irgendwo tut. Dieses System ist insbesondere auch für die Detektion sehr leiser U-Boote ausgelegt, welche praktisch nur eine Handvoll Nationen zu bauen in der Lage ist.
Polen, Ukraine oder sonstwer könnten also bei allem Willen nicht ohne Wissen der USA irgendwas unternehmen.
Technisch gesehen ist die Sprengung von Pipelines am Meeresgrund ein sehr anspruchsvolles Projekt. Eine solche Aktion ist dazu aufwendig, teuer und muss - wie Sie ja schreiben - politisch abgesichert werden. Dazu sind sehr wenige staatliche Akteure in der Lage. Polen und die Ukraine gehören ganz sicher nicht dazu.
Bamford beruft sich auf Geheimdienstkreise: Einiges spricht dafür, dass die derzeitige innere Verfasstheit der USA (also deren Zerrissenheit) auch auf die Geheimdienste zutrifft. Gerade in der CIA scheint es für jegliche Theorien Quellen zu geben. Da die Quellen in dieser Branche höchstselten namhaft gemacht werden (können), kann sich jeder völlig unbeeindruckt von irgendwas und -wem auf "Quellen" berufen. Ja, das trifft sowohl auf Bamford als auch Hersh zu. Also bleibe die Logik und Nachvollziehbarkeit der jeweiligen Theoroie der entscheidende Punkt. Hier punktet Hersh deutlich.
Ein weiterer Punkt. Sie schreiben:
"Das führt zur Frage, warum Russland kurz nach dem Anschlag behauptete, die „Angelsachsen“ stünden dahinter, um sich dann nach dem Hersh-Artikel dessen Sichtweise zu eigen zu machen, dass die USA dahintersteckten (gemeinsam mit Norwegen)."
Hier unterliegen Sie, meiner Meinung nach, einem typisch westlichen Denkfehler. Angelsachsen im russischen politischen Sinne sind Großbritannien UND die USA, gern auch Kanada sowie die anderen beiden Staaten der Big Five, Neuseeland und Australien. Alle diese "Angelsachsen" werden kuriert durch die USA.
Ob nun Schweden und Dänemark es so oder so gestalteten mit ihrer "Aufklärung" des Geschehens: Diese Länder sind nicht unabhängig. Dänemark untersteht als NATO-Mitlglied militärisch und damit qasi-politisch den USA. Schweden unter den gegebenen politischen Bedingungen als NATO-Beitrittsland, dessen Mitgliedschaft praktisch nur noch eine Frage bestimmter Absprachen ist, dürfte noch viel mehr geneigt sein, den USA als NATO-Braut zu gefallen. Es wird demzufolge nichts gegen den Willen der USA unternehmen.
Wir können es drehen und wenden, wie wir wollen: Es gibt bisher nicht eine wirklich tragfähige Erklärung, die die USA entlastet - weder politisch (Statement von Biden: wir werden es tun), technisch oder militärisch.
Es spricht auch viel dafür, dass alle involvierten Seiten genau zu wissen scheinen, wer den Hammer hat fallen lassen, also wer ein Motiv, die Gelegenheit, die Möglichkeit hatte.
Es hält alle Seiten nur eines zurück, deutlicher zu werden: Ein bewiesener Casus Belli würde die betroffenen Seiten zwingen, entsprechend ihrer politischen und Militärdoktrin zu handeln.
Das ist wirklich meine ganz große Sorge, dass bei dem kommenden gigantischen Manöver wieder etwas inszeniert wird, und das könte wirklich zum Weltbrand führen. Bei 9/11 gab es auch Manöver, die das probten, was dann geschah.
Dazu sprechen auch wieder die drei vom 3. Jahrtausend miteinander (ebenso zu der WHO und deren Plänen)
Ich denke, es gibt noch einen Kandidaten. Wer einen US-Präsidenten (Kennedy) ermorden lässt, hat eigene Interessen und setzt sie auch ggü. den USA durch.
Ein Nachtrag zur Glaubwürdigkeit von Seymor Hersh: Paul Schreyer und Karsten Montag arbeiten im Magazin "Multipolar" heraus, dass die Berichte Hershs schon seit Beginn seiner Karriere immer wieder in Zweifel gezogen wurden. Sie stellten sich allerdings immer wieder als zutreffend heraus. Link: https://multipolar-magazin.de/artikel/wie-glaubwuerdig-ist-seymour-hersh.
Dies heißt allerdings nicht, dass es diesmal ganz anders sein könnte. Geheimdienstarbeit besteht nun mal darin, eine Lüge in einen Lüge in eine Lüge ... zu packen.
Die absolute Hoerigkeit gegenueber den USA, obwohl von der hier oft beschworenen 'special relationship' dort noch nie jemand was gehoert hat, der tief sitzende Komplex gegenueber Deutschland und die fanatische Feindseligkeit gegenueber Russland sind im UK allgegenwaertig, pathologisch und mittlerweile fast genetisch.
Liebste Frau Erler, ohne Ihren Beitrag gelesen zu haben ... Rätsel gibt es keine, Vertuschungen, Leugnungen und Lügen gar viele. Somit wäre Widerstand gegen die derweiligen Politiker angesagt, nur haben "wir" nicht nur Politiker gegen uns, viel schlimmer ist: Wir haben selbst die sogenannte 4. Gewalt gegen uns ... Was anderes als schreiben bleibt uns? Gefängnis ... siehe "Last Generation" und ja diese jungen Leute haben recht ...! Ich wurde vor fast 50 Jahren auch durch einen Holger Börner/Dachlatten Holger SPD/FfM/Hessen verprügelt ... Tut heute nicht mehr weh ..., Was weh tut bleibt die Machtlosigkeit gegen ...
Nachtrag:
Siehe:
https://asiatimes.com/2023/05/drones-sent-to-remove-turkstream-pipeline-defenses/
Drei ukrainische Drohnen greifen ein russisches Schiff im Bosperus an, das zwei Pipelines bewacht, die für die Türkei und Ungarn interessant sind. Laut Autor kann das die Ukraine - so fern der Heimat- nicht ohne Unterstützung bei der Aufklärung der Schiffsposition durchführen und "zufällig" schien (möglicherweise) auch Hilfe in der Gegend zu sein.
Derweil plaudert der ukrainische Geheimdienst über beabsichtigte Ermordungen der russischen Führungsriege...
Ihre Analyse scheint mir der Wirklichkeit sehr nahe zu kommen. Dank für das Aufsetzen von Lichtern.
Bezüglich des am Ende des Artikels angesprochenen Eskalationspotentials der nach Angaben der Bundeswehr "größten Luftoperationsübung seit Bestehen der NATO" ließe sich auch spekulieren, dass sie der Unterstützung der angekündigten Gegenoffensive dient. Die mittlerweile an die ukrainische Armee gelieferten westlichen Waffen sind konzipiert für das "Gefecht der verbundenen Waffen" (Kujat hat das mal in einem Interview erklärt und man findet dazu viele Artikel), also eingebettet in die Luftaufklärung und andere Waffensysteme.
Natürlich ist das reine Spekulation, aber alleine, dass das *aus russischer Sicht* eine naheliegende Funktion des Manövers ist, birgt schwer zu kontrollierendes Eskalationspotential. Die Älteren unter den Lesern hier erinnern sich vielleicht noch an "Able Archer" 1983. Immerhin hat das damals laut Spiegel *) dazu geführt, dass Margaret Thatcher auf Schutzmechanismen drängte, um das Risiko für die Zukunft zu verringern. Ob die aber noch in Kraft sind, weiß ich zugegebenermaßen nicht.
Die von der geschätzten Bloggerin aufgeworfenen Frage, "ob es klug ist, es unter den gegebenen Umständen überhaupt durchzuführen", würde ich deshalb mit "Nein" beantworten. Aber offenbar sehen das die Entscheidungsträger anders.
*) https://www.spiegel.de/politik/ausland/kalter-krieg-nato-manoever-fuehrte-1983-beinahe-zum-atomkrieg-a-931489.html
Die Pipelines zu sprengen war eine Rückversicherung dagegen, dass die momentane rücksichtslose deutsche Regierung abgewählt wird, oder über ihre eigene Dämlichkeit stolpert. Ob eine andere deutsche Regierung den streng anti-russischen Kurs fortsetzen würde, ist nicht zu 100% sicher. Die Sprengung der Pipelines stellt für die jetzige Regierung kein Problem dar. Als guter Vasall kauft sie gerne überteuertes "Freedom-Gas" aus den USA. Eine eventuell neue Regierung muss jetzt genau das gleiche tun. Die USA haben also ein gutes Motiv, aber genauso gut können es die Briten gewesen sein. Der Schwanz wedelt halt schon mal mit dem Hund. Oder ist der Schwanz der tatsächliche Kopf?
Liebe Frau Erler,
was Bamford äußert , mag logisch klingen, hat jedoch eine geradezu grandiose Lücke, die aus ihrem Artikel selbst hervorgeht:
Die USA haben ein weltweites Sensorensystem installiert. Sie erfahren also praktisch sofort, wenn jemand irgendwas irgendwo tut. Dieses System ist insbesondere auch für die Detektion sehr leiser U-Boote ausgelegt, welche praktisch nur eine Handvoll Nationen zu bauen in der Lage ist.
Polen, Ukraine oder sonstwer könnten also bei allem Willen nicht ohne Wissen der USA irgendwas unternehmen.
Technisch gesehen ist die Sprengung von Pipelines am Meeresgrund ein sehr anspruchsvolles Projekt. Eine solche Aktion ist dazu aufwendig, teuer und muss - wie Sie ja schreiben - politisch abgesichert werden. Dazu sind sehr wenige staatliche Akteure in der Lage. Polen und die Ukraine gehören ganz sicher nicht dazu.
Bamford beruft sich auf Geheimdienstkreise: Einiges spricht dafür, dass die derzeitige innere Verfasstheit der USA (also deren Zerrissenheit) auch auf die Geheimdienste zutrifft. Gerade in der CIA scheint es für jegliche Theorien Quellen zu geben. Da die Quellen in dieser Branche höchstselten namhaft gemacht werden (können), kann sich jeder völlig unbeeindruckt von irgendwas und -wem auf "Quellen" berufen. Ja, das trifft sowohl auf Bamford als auch Hersh zu. Also bleibe die Logik und Nachvollziehbarkeit der jeweiligen Theoroie der entscheidende Punkt. Hier punktet Hersh deutlich.
Ein weiterer Punkt. Sie schreiben:
"Das führt zur Frage, warum Russland kurz nach dem Anschlag behauptete, die „Angelsachsen“ stünden dahinter, um sich dann nach dem Hersh-Artikel dessen Sichtweise zu eigen zu machen, dass die USA dahintersteckten (gemeinsam mit Norwegen)."
Hier unterliegen Sie, meiner Meinung nach, einem typisch westlichen Denkfehler. Angelsachsen im russischen politischen Sinne sind Großbritannien UND die USA, gern auch Kanada sowie die anderen beiden Staaten der Big Five, Neuseeland und Australien. Alle diese "Angelsachsen" werden kuriert durch die USA.
Ob nun Schweden und Dänemark es so oder so gestalteten mit ihrer "Aufklärung" des Geschehens: Diese Länder sind nicht unabhängig. Dänemark untersteht als NATO-Mitlglied militärisch und damit qasi-politisch den USA. Schweden unter den gegebenen politischen Bedingungen als NATO-Beitrittsland, dessen Mitgliedschaft praktisch nur noch eine Frage bestimmter Absprachen ist, dürfte noch viel mehr geneigt sein, den USA als NATO-Braut zu gefallen. Es wird demzufolge nichts gegen den Willen der USA unternehmen.
Wir können es drehen und wenden, wie wir wollen: Es gibt bisher nicht eine wirklich tragfähige Erklärung, die die USA entlastet - weder politisch (Statement von Biden: wir werden es tun), technisch oder militärisch.
Es spricht auch viel dafür, dass alle involvierten Seiten genau zu wissen scheinen, wer den Hammer hat fallen lassen, also wer ein Motiv, die Gelegenheit, die Möglichkeit hatte.
Es hält alle Seiten nur eines zurück, deutlicher zu werden: Ein bewiesener Casus Belli würde die betroffenen Seiten zwingen, entsprechend ihrer politischen und Militärdoktrin zu handeln.
Das ist wirklich meine ganz große Sorge, dass bei dem kommenden gigantischen Manöver wieder etwas inszeniert wird, und das könte wirklich zum Weltbrand führen. Bei 9/11 gab es auch Manöver, die das probten, was dann geschah.
Dazu sprechen auch wieder die drei vom 3. Jahrtausend miteinander (ebenso zu der WHO und deren Plänen)
Ich denke, es gibt noch einen Kandidaten. Wer einen US-Präsidenten (Kennedy) ermorden lässt, hat eigene Interessen und setzt sie auch ggü. den USA durch.
https://rense.com/general97/israelis-killed-jfk.php
Mike
Ein Nachtrag zur Glaubwürdigkeit von Seymor Hersh: Paul Schreyer und Karsten Montag arbeiten im Magazin "Multipolar" heraus, dass die Berichte Hershs schon seit Beginn seiner Karriere immer wieder in Zweifel gezogen wurden. Sie stellten sich allerdings immer wieder als zutreffend heraus. Link: https://multipolar-magazin.de/artikel/wie-glaubwuerdig-ist-seymour-hersh.
Dies heißt allerdings nicht, dass es diesmal ganz anders sein könnte. Geheimdienstarbeit besteht nun mal darin, eine Lüge in einen Lüge in eine Lüge ... zu packen.
Sounds plausible, auch i.A. dessen:
https://euroweeklynews.com/2022/11/01/russia-asks-uk-to-respond-to-liz-truss-alleged-its-done-text-after-nord-stream-attacks/
Die absolute Hoerigkeit gegenueber den USA, obwohl von der hier oft beschworenen 'special relationship' dort noch nie jemand was gehoert hat, der tief sitzende Komplex gegenueber Deutschland und die fanatische Feindseligkeit gegenueber Russland sind im UK allgegenwaertig, pathologisch und mittlerweile fast genetisch.
Liebste Frau Erler, ohne Ihren Beitrag gelesen zu haben ... Rätsel gibt es keine, Vertuschungen, Leugnungen und Lügen gar viele. Somit wäre Widerstand gegen die derweiligen Politiker angesagt, nur haben "wir" nicht nur Politiker gegen uns, viel schlimmer ist: Wir haben selbst die sogenannte 4. Gewalt gegen uns ... Was anderes als schreiben bleibt uns? Gefängnis ... siehe "Last Generation" und ja diese jungen Leute haben recht ...! Ich wurde vor fast 50 Jahren auch durch einen Holger Börner/Dachlatten Holger SPD/FfM/Hessen verprügelt ... Tut heute nicht mehr weh ..., Was weh tut bleibt die Machtlosigkeit gegen ...
Ich verbleibe Ihr Freund Klaus B.
Sie können besser. Eine Schneidladung an einer Gaspipeline kann zu genau diesem Bild führen.
Bamford hat öfter daneben gelegen als Hersh.
Hersh ist in meinen Augen nicht widerlegt, im Gegenteil. Es gibt sehr viele Puzzlestücke, die ihn bestätigen.
Und ja, dieses Manöver ist Wahnsinn. Absichtlicher Wahnsinn?