Herdenimmunität, Irrglaube und 2 G+ im Deutschen Bundestag
Wie Starrsinn unsere Demokratie gefährdet
Am 19. Januar 2021 hat die Internationale Vereinigung der Zulassungsbehörden für Arzneimittel (ICMRA) eine umfassende Stellungnahme herausgegeben, die sich insbesondere an medizinische Fachkräfte richtete.
Diese Stellungnahme enthält die damaligen Annahmen, was mit den verfügbaren Impfungen erreicht wird: Sie verhelfen zur Herdenimmunität. Geimpfte Personen geben das Virus nicht weiter und schützen so sich und die anderen.
Übersetzung
„Menschen, die nicht geimpft sind, bleiben weiterhin gefährdet, das Virus zu verbreiten.Eine Herdenimmunität durch Impfung tritt auf, wenn die Mehrheit der Bevölkerung geimpft wurde und das Virus nicht mehr an andere weitergeben kann, wodurch sie sich selbst und diejenigen, die nicht geimpft werden können, schützen.
Es ist wichtig, eine „Herdenimmunität“ zu erreichen und die effektive Reproduktionszahl der Infektionskrankheit so weit wie möglich zu reduzieren. Wenn eine „Herdenimmunität“ nicht erreicht wird, indem genügend Menschen geimpft werden, könnte dies gefährdete Personen ernsthaft beeinträchtigen, einschließlich immungeschwächter Personen, die keine Impfstoffe erhalten können oder diejenigen, die schlecht auf die Impfung ansprechen und daher leichter infiziert werden. Die Herdenimmunität erfordert eine Kombination aus hoher Durchimpfungsrate mit Impfstoffen, die sowohl wirksam sind als auch eine angemessene Schutzdauer bieten. Das Erreichen der ‚Herdenimmunität‘ wird eine Rückkehr zum normalen gesellschaftlichen Funktionieren und die Wiedereröffnung der Volkswirtschaften ermöglichen.“
Heute liegt auf der Hand, dass die verfügbaren Impfungen weder eine Infektion noch eine Übertragung des Virus verhindern. Sie schützen „voll geimpfte“ Personen auch nicht verlässlich gegen schwere Erkrankung oder Tod. Die Zeitdauer, in der die Impfstoffe wirksam sein sollen, ist gering.
Das stellt die Frage, wieso Institutionen, die die Impfstoffstudien der Hersteller geprüft und danach die vorläufige Zulassung erteilt haben, Anfang 2021 an die Erreichung einer Herdenimmunität glaubten?
Was dachten die, welche Impfstoffe sie (vorläufig) zulassen?
Obwohl inzwischen klar ist, was die Impfungen leisten können und was nicht, wird mit Vehemenz an einer Strategie festgehalten, der die Grundlagen weggebrochen sind.
Das RKI ist unter der Überschrift: „Die COVID-Impfung schützt vor COVID-19“ bis heute davon überzeugt:
„Die COVID-19-Impfung trägt bedeutend zur Eindämmung der Pandemie bei. … Durch die Impfung wird eine relevante Bevölkerungsimmunität in vergleichsweise kurzer Zeit ausgebildet.“ (Stand 7.1. 2022)
Man muss schon fragen, was das RKI für „Immunität“ hält.
Mit den verfügbaren mRNA-Impfungen wird das Immunsystem genetisch darauf „programmiert“, Antikörper gegen das Spikeprotein des originalen Virus zu entwickeln. Von diesem originalen Virus ist Omikron meilenweit entfernt. Das ist der Grund dafür, dass das Immunsystem zweimal geimpfter Menschen den neuen Feind nicht erkennen kann und auch Booster nicht wirklich die Trendwende bringen können. Verimpft geschaffene Antikörper und herrschende COVID-Variante passen nicht mehr zusammen. Ein Schaubild in Science zeigt ganz deutlich, wie merkwürdig verschieden Omikron ist.
https://www.science.org/content/article/where-did-weird-omicron-come
Wie aber beantwortete das RKI die Frage, ob vollständig geimpfte Menschen sich infizieren und das Virus übertragen können?
12.05. 21
„Aus Public-Health-Sicht erscheint durch die Impfung das Risiko einer Virusübertragung in dem Maß reduziert, dass Geimpfte bei der Epidemiologie der Erkrankung keine wesentliche Rolle mehr spielen.“
Stand 18.10. 21
„Aus Public-Health-Sicht erscheint durch die Impfung das Risiko einer Virusübertragung in dem Maß reduziert, dass Geimpfte zur Weiterverbreitung des Virus nur noch wenig beitragen.“
https://web.archive.org/web/20211022143445/https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/FAQ_Transmission.html
Stand 2.11. 21 (noch vor Omicron)
Einen Passus „aus Public Health Sicht“ gibt es nicht mehr. Nun war zu lesen:
„Es muss jedoch davon ausgegangen werden, dass Menschen nach Kontakt mit SARS-CoV-2 trotz Impfung PCR-positiv werden und dabei auch Viren ausscheiden und infektiös sind.“
https://web.archive.org/web/20211103133918/https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/FAQ_Transmission.html
Zumindest den internationalen Zulassungsbehörden ist inzwischen klar, dass die Impfstoffe nicht präventiv wirken, und dass die Pandemiebekämpfung ohne Therapien auf nur einem Bein steht.
Auszug: Übersetzung
„Aufbauend auf den bisher ergriffenen Maßnahmen verpflichtet sich die ICMRA durch internationale Zusammenarbeit, die Bemühungen um die Entwicklung neuer Therapeutika für COVID-19 fortzusetzen. Dies ist besonders wichtig, um Behandlungsoptionen für Menschen zu haben, die nicht geimpft werden können oder eine geringere Immunantwort auf Impfstoffe haben) und Antworten auf solche Fragen wie Impfdurchbrüche, das Auftauchen von Varianten mit eine gewissen Impfresistenz und nachlassende Immunität zu finden. Aus diesen Gründen besteht ein anhaltender Bedarf an sicheren, wirksamen und zugänglichen Behandlungen zur Ergänzung der Impfung….
Darüber hinaus könnte das gesamte Spektrum der COVID-19-Erkrankung von neuen Behandlungen profitieren (einschließlich Prävention, frühe leichte bis mittelschwere Erkrankung bei nicht hospitalisierten Patienten, schwere Erkrankungen bei Krankenhaus- und Intensivpatienten sowie bei Patienten mit Langzeit-COVID-Symptomen).“
https://icmra.info/drupal/en/covid-19/therapeutics_statement
Aber die deutsche Politik erkennt die Zeichen der Zeit nicht. Man hat den Eindruck, die sitzt in einer Zeitschleife im Januar 2021 fest und verfährt wie die berühmten drei Affen: Nur nicht sehen, was man nicht sehen will, nur nicht hören, was nicht in die eigene Meinungsblase passt und vor allem nur nicht nachdenken, und stattdessen drauflosprügeln.
Es gab schon im Sommer 21 keine pandemiepolitische Begründung für die G-Regelungen, Omikron macht es nur für alle sichtbar, und Gemeinheit und Ausgrenzung machen nicht wahrer, was falsch ist.
Dass jetzt im Bundestag 2 G+ gilt, ist nicht „nur“ bewusste Schikane à la Macron. Die Lüge entlarvt sich: Alle wissen, dass eine Impfung nicht mit Gesundheit verwechselt werden kann, aber die „Ungeimpften“, gewählte Abgeordnete, werden wie Aussätzige auf die Zuschauerränge verwiesen, das Rederecht am Pult, es ist weggewischt. Medien und Zuschauer unterliegen nun auch 2 G+. Wenn das beim Pandemieausbruch irgendjemand vorhergesagt hätte, ich hätte das als Verschwörungstheorie von Trägern ganz besonders hoher Aluhüte belacht.
Es ist ein unfassbarer politischer Skandal. Hier wird die Axt an die Demokratie gelegt.
Es liegt eine autoritäre Anmaßung in der Idee, man müsse härter verfahren als anderswo, Impfpflichten (neudeutsch: Impfnachweispflicht) würden regeln, was Impfstoffe nicht können und es ginge ja um einen guten Zweck, der alle Mittel heiligt. So wird mit freundlicher Unterstützung der Koalitionäre unter Omikron-Bedingungen auch noch ein Steilpass nach rechts gespielt, was unsäglich ist, schlicht ver-rückt.
Damit sollte sich niemand arrangieren. Friedlich, freundlich, mit Maske und Abstand, ist es höchste Zeit, menschliche Wärme im Anderen zu suchen und sichtbar zusammenzustehen.
Denn die Kälte ist gekommen, mit eiserner Hand…