Am 9. Dezember veröffentlichte das Statistische Bundesamt einen detaillierten Bericht zur Entwicklung der Sterbefälle in Deutschland.
Die Überschrift lautete, „Corona-Pandemie hat zur Übersterblichkeit in Deutschland geführt“.
Mitgeliefert wurde eine Graphik, die genau erklärt, in welchen Monaten Übersterblichkeit aufgetreten ist und welche Faktoren dabei wirkten.
Daraus ist klar erkennbar, dass insbesondere die Corona Winterwelle 2020/2021 zu massiven Todesfällen geführt hat.
Daraus geht aber auch hervor, dass wir in Deutschland seit September 2021 (+10%) signifikante Übersterblichkeit haben, die sich nicht allein aus dem Wüten des Virus erklären lässt.
„Eine deutliche Übersterblichkeit ist aktuell seit Anfang September 2021 zu beobachten. Dieser Anstieg hat vermutlich mehrere Gründe und lässt sich nur zum Teil – im Oktober 2021 (Übersterblichkeit +9%) nur zu ungefähr einem Drittel – mit den beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten COVID-19-Todesfällen erklären.“
Und weiter heißt es beim Bundesamt:
„In den ersten beiden Novemberwochen (1. bis 7. und 8. bis 14. November) lagen die Sterbefallzahlen 16 % und 17 %, in der dritten und vierten Novemberwoche (15. bis 21. und 22. bis 28. November) 23 % und 25 % darüber.“
Für die zweite Novemberwoche gibt das Statistische Bundesamt eine Übersterblichkeit von 3.100 Fällen an, laut RKI-Zahlen waren darunter 1300 Menschen, die an den Folgen einer COVID-Erkrankung starben.
Welche möglichen weiteren Gründe diese Übersterblichkeit hat, lässt das Statistische Bundesamt offen. Das ist auch nicht leicht zu beantworten. Auch Übersterblichkeit ist ein statistisches Konzept.
Anhand der Altersstruktur der „zuviel“ Gestorbenen lässt sich das Problem genauer eingrenzen (vergleiche Tabelle 1), aber ohne Kenntnis der genauen Todesursachen kann man nicht definitiv schlussfolgern, womit wir es zu tun haben: Mit einer zeitweiligen Anomalie oder einem manifesten Problem?
Versteckt sich in dieser Übersterblichkeit (neben COVID-Toten) auch Pandemiestress oder eine mit der Pandemiepolitik verbundene ungesündere Lebensweise? (Zur Erinnerung: wir sollten doch alle mal zu heldenhaften Sofa-Hockern werden und NICHTS tun.)
Wurden lebensbedrohliche Krankheiten nicht rechtzeitig erkannt?
Haben wir es vielleicht auch mit verdeckten Impfschäden zu tun?
Steigen die Selbstmordraten?
Gab es mehr unnatürliche Todesfälle, wie Sturz oder Vergiftung? (Diese Fälle lagen 2020 über der Zahl der COVID-Toten.)
Die Niederlande haben ebenfalls Übersterblichkeit ermittelt. Sie lag im November bei 45% und war zu einem großen Teil nicht durch COVID-Tote erklärbar.
https://www.cbs.nl/en-gb/news/2021/49/1-250-more-deaths-than-expected-in-week-48.
Laut Economist ist Übersterblichkeit ein Phänomen, was in vielen Ländern auftritt.
https://www.economist.com/graphic-detail/coronavirus-excess-deaths-tracker
Auch in Großbritannien gibt es Übersterblichkeit, die sich nicht ausschließlich aus COVID-Sterbefällen erklärt (vgl. Graphiken S. 2 auf https://app.powerbi.com/view?r=eyJrIjoiYmUwNmFhMjYtNGZhYS00NDk2LWFlMTAtOTg0OGNhNmFiNGM0IiwidCI6ImVlNGUxNDk5LTRhMzUtNGIyZS1hZDQ3LTVmM2NmOWRlODY2NiIsImMiOjh9
Da es aber englische Statistiken gibt, die einerseits die Übersterblichkeit erfassen und gleichzeitig nach Altersgruppen und altersgruppenbereinigt die wöchentlichen Todesraten nach Impfstatus der Verstorbenen erfassen, ist zumindest in England ein Zusammenhang mit der Impfgeschichte nicht von der Hand zu weisen, sowohl altersgruppenbereinigt als auch nach Altersgruppen.
Erwartungsgemäß lag die altersbereinigte Sterberate (pro 100.000) Ungeimpfter über der Geimpfter. In sozialen Medien wurde die altersspezifisch höhere Sterberate (pro 100.000) bei geimpften 10-59jährigen gegenüber ihren ungeimpften Altersgenossen breit diskutiert. Dafür könnte es meines Erachtens statistische Gründe geben. Zudem ist das Altersspektrum zu groß, um sich eindeutig festzulegen
Dagegen ist völlig eindeutig, dass es In England ab Mai 21 einen auffälligen Anstieg der allgemeinen Sterberaten unter jenen gab, deren Erstimpfung 21 Tage oder mehr zurücklag (in Großbritannien sind die Impfabstände länger). Das galt altersgruppenspezifisch als auch altersbereinigt und setzte in einer Periode allgemeiner Untersterblichkeit ein. (vergleiche Tabelle 2)
Jede Statistik hat ihre Tücken, aber mir scheint, dass die englischen Statistiken auf ein Problem hinweisen, dass wir auch in Deutschland genauer untersuchen sollten, um zu verstehen, was vor sich geht.