Die richtige Corona-Strategie???
In Deutschland, aber auch in vielen anderen Ländern mit hohen Impfquoten steigen die Inzidenzen - Sind wir auf dem richtigen Weg?
Im Krieg gegen das Virus wurde bisher alles auf nur eine einzige Karte gesetzt: auf die Massenimpfung. Meines Erachtens haben wir das Spiel überreizt. Niemals zuvor in der Geschichte wurde mitten in einer Pandemie massenhaft geimpft. Das spricht nicht gegen den Versuch, sich mit Impfungen zu wehren, aber auf jeden Fall für mehr Vorsicht und Nachdenken, vor allem dann, wenn sich herausstellt, dass die neue Waffe nicht dauerhaft immunisiert und daher das Unterbrechen von Infektionsketten nur zeitweilig gelingen kann.
Erinnern wir uns: Das war das Impfversprechen: (Anm: mittels wayback machine recherchiert)
Das BMG twitterte am 18.01. 21, zwei Impfdosen des verfügbaren mRNA-Impfstoffs würden „vollständig immunisieren“. Der zuständige Minister war optimistisch, dass der Weg „raus aus der Pandemie“ begonnen habe (Twitter (BMG vom 28.01. 21). Per Twitter vom 26. 01. 2021 versicherte das BMG, dass die Impfstoffe für ältere Menschen „wirksam und sicher seien“ und verwies auf das Ergebnis des Harding-Zentrums für Risikokompetenz. Darin hieß es zusammenfassend: „Eine Impfung schützt die meisten älteren Menschen vor einer Erkrankung mit COVID-19“. Gleichzeitig zeigt eine Twittermeldung vom 31.01. 2021, dass das BMG seiner eigenen Propaganda nicht vollends glaubte. Das BMG leitete eine Meldung von Reuter Health weiter, wonach für das Jahr 2022 reguläre Impfstoffe und Booster eingekauft worden waren, um die Bevölkerung, falls nötig, „immunisiert zu halten“.
Nicht eine dieser öffentlichen Versicherungen zu Jahresbeginn war durch die Expertenevaluierung der EMA zur bedingten Zulassung des Pfizer-Impfstoffs 2020 abgedeckt. https://www.ema.europa.eu/en/documents/assessment-report/comirnaty-epar-public-assessment-report_en.pdf
Eine ehrliche Impfkommunikation hätte lauten müssen:
Wir wissen definitiv, dass dieser neue Impfstoff im Zeitraum von 7 Tagen bis durchschnittlich 1,5 Monaten nach Zweitimpfung eine hohe Schutzwirkung gegen eine Erkrankung hervorruft. Wie lange dieser Schutz andauert, ist noch unklar. Wir hoffen, dass der Impfstoff sicher ist, können aber sehr seltene, schwere Nebenwirkungen und das langfristige Sicherheitsprofil noch nicht völlig abschätzen. Das werden wir überwachen. Wir glauben jedoch, diesen Weg gehen zu müssen, denn es sind außergewöhnliche Zeiten; wir haben im Virus einen formidablen Gegner. Wir hoffen, dass möglichst viele der Älteren, aber auch gesundheitlich geschwächte Menschen unter uns das Impfangebot nutzen, um sich vor oder bei Infektion besser zu schützen.
Stattdessen wurde einer Mehrheit eingeredet: Impft Euch und Ihr habt den Alltag wieder.
Völlig ausgeblendet wurde überdies, dass die Pandemie ein globales Phänomen ist, das die Menschheit als Ganzes plagt und deshalb auch global der Schutz der Ältesten und/ oder Fragilsten unter uns durch Impfungen wahrscheinlich der erfolgversprechendere Weg gewesen wäre. https://www.who.int/campaigns/vaccine-equity
Die aktuelle Bilanz ist ernüchternd: Mit den heute verfügbaren Impfstoffen ist keine dauerhafte Immunisierung erreichbar. Im Gegenteil - es scheint einen Zusammenhang zwischen hohen Impfraten und hoher Viruslast zu geben. So jedenfalls lautete der Befund einer Harvardstudie. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8481107/
Und auch ein Greifswalder Forscher läutete jüngst die Alarmglocke im Lancet.
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2666776221002581
Entgegen der öffentlichen Meinung spielen geimpfte Menschen bei der Pandemieentwicklung zunehmend einer Rolle. Wissenschaftlich ist längst erwiesen, dass Geimpfte wie Ungeimpfte sich gleichermaßen mit der grassierenden Delta-Variante infizieren und das Virus verbreiten können, da sie die gleiche Viruslast haben.
https://www.thelancet.com/journals/laninf/article/PIIS1473-3099(21)00648-4/fulltext; https://www.ucdavis.edu/health/covid-19/news/viral-loads-similar-between-vaccinated-and-unvaccinated-people
Mein Fazit: Wir sollten uns deshalb verabschieden von der Vorstellung, Impfungen wären die Alleinwaffe auf dem Weg aus der Pandemie. https://www.cnbc.com/2021/11/12/ex-new-zealand-pm-on-covid-pandemic-vaccine-inequity.html
Aber, um auch das ganz klarzustellen: Es gibt einen Impfvorteil und der ist nicht gering zu schätzen. Geimpfte haben ein geringeres persönliches Sterberisiko als Ungeimpfte der gleichen Altersgruppe. Alle Realdaten zeigen das. Nach dem Wochenbericht des RKI vom 11.11. 21 betrug der Anteil der älteren Geimpften (60+) an den symptomatisch Erkrankten in den Kalenderwochen 41-44 61,7%, an den Todesfällen aber “nur” 41,7%. Aber 41.7 % Geimpfte (+ 60 ) unter den Todesfällen - das ist viel zu hoch, um sich damit abzufinden.
Teil II folgt